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Am nächsten Tag muss Rose nochmal ins Krankenhaus. Gott, wie kann man nur Sonntags arbeiten? Ich schreibe währenddessen meinen Praktikumsbericht in Rose's Büro. Juliet sitzt auf dem Schreibtisch und spielt mit einem meiner Stifte. Sie schiebt ihn hin und her. Ich sehe ihr eine Weile dabei zu. "Juliet, ich brauch den Stift mal kurz." sage ich lieb zu der dicken schwarzen Katze, die mich dann mit ihren giftgrünen Augen ansieht, als würde sie sagen "Nö.". Denn da schiebt sie den Stift noch weiter weg, sodass er vom Tisch fällt. "Danke, ich liebe dich auch." lache ich und stehe auf, um mir den Stift zu holen. Mein Blick fällt auf die laut tickende Uhr neben der Tür. Es ist schon fast 18:00 Uhr, ich sollte langsam mal das Abendessen machen. Schließlich kommt ja heute Rose's Mutter ... Ich habe Angst vor ihr. Sie hat genau die gleichen dunklen Augen, wie Rose, nur bei ihr sehen sie richtig gruselig aus. Also schreibe ich die letzten Sätze und begebe mich dann in die Küche.

-Rose's Sicht-
Nachdem ich Mrs. Wilson noch einen kleinen Besuch gestattet habe, nehme ich meine Tasche und verlasse das Krankenhaus. Am Eingang wartet schon meine Mutter. Irgendwie bin ich jetzt schon nervös ... "Na, schönen Arbeitstag gehabt?" begrüßt sie mich. Klar, ich arbeite mit Freuden an einem Sonntag, obwohl ich eigentlich hätte bei Lady sein können und sie in meinem Büro ... Ok Rose, spare dir die perversen Gedanken. "Ja." lüge ich und setze ein Lächeln auf.
Wir gehen zusammen zu mir Nachhause. Als ich die Tür aufschließe, kommt uns Lady direkt begrüßen. Sie ist hat ein niedliches schwarzes Baumwollkleid an, dass ihr bis Mitte Oberschenkel geht. "Hallo .." murmelt sie schüchtern an meine Mutter gewandt. Wie süß, ihre Wangen sind knallrot. Vielleicht wird der Abend doch noch etwas spaßig. "Krass, für 19 Jahre siehst du echt jünger aus." staunt meine Mutter und legt ihre Jacke und Schuhe ab. Ich sehe förmlich, wie Lady das Herz in die Unterhose rutscht. "Ich bin nur ein wenig kleinwüchsig ..." redet sie sich raus. Sogar für 16 Jahre ist sie ganz schön klein, aber das macht sie so süß. Das macht sie zu meiner Lolita. "Was hast du gekocht?" lenke ich vom Thema ab und küsse sie auf die Wange. Ihre erst so verlegene Miene, hellt sich nun schlagartig auf. "Oh, ich habe Schnitzel mit Kroketten und Rahmsoße gemacht und dazu noch Feldsalat mit Quarksoße." erzählt sie fröhlich. Dieses quirlige Mädchen ist mit 16 einfach ein ganzes Kochbuch, während ich mit 23, es gerade mal schaffe, eine Fertigpizza zu machen. 
Das Abendessen verläuft recht still. "Wie heißt du mit Nachnamen, Lady?" will meine Mutter von Lady wissen. "Hawkins." antwortet sie etwas schüchtern. Meine Mutter wird plötzlich ganz weiß im Gesicht. "Hawkins?" wiederholt sie. Lady nickt. "Alles ok?" frage ich meine Mutter ein wenig besorgt. Sie scheint einen Gedanken abzuschütteln. "Ja, alles gut." Ich sehe, dass sie lügt aber ich gehe nicht drauf ein. Eine Weile unterhalten wir uns dann über anderes Zeug. Langsam halte ich das nicht mehr aus. Es ist folternd, wie ich jedes Mal in Ladys Ausschnitt gucken kann, wenn sie sich ein wenig vorbeugt. Wenn meine Mutter doch jetzt nicht hier wäre ... Ohne, dass meine Mutter etwas merken kann, lasse ich meine Hand auf Ladys nackten Oberschenkel wandern. Sie zieht erschreckt etwas Luft ein, redet aber weiter mit meiner Mutter. Ich streichle über ihre weiche blasse Haut, worauf sich Gänsehaut auf ihr bildet. Vor Sehnsucht, sie zu berühren, kralle ich mich sogar unbewusst in ihren Oberschenkel. Im Nachhinein tut es mir echt leid, denn sie verzieht ganz schön schmerzhaft das Gesicht.
Nach dem Essen räumt Lady den Tisch ab, während ich meine Mutter zur Tür bringe. "Rose?" Sie zieht ihre Jacke über und schlüpft in ihre hohen Schuhe. "Ja?" erwidere ich. "Tu mir den Gefallen und schlag dir diese alte Sache aus dem Kopf. Dieses Mädchen damals ist Vergangenheit und ich möchte auch nicht, dass du erfährst, was damals passiert ist, ok?" Ihre Stimme hört sich schon leicht weinend an. Ich nicke einfach stumm, auch wenn ich es zu gern wüsste. Lady und ich werden es wohl nie herausfinden, aber vielleicht ist es auch besser so.
Ich verabschiede mich noch von ihr und gehe dann zurück zu Lady in die Küche. Sie sieht müde aus. Mit kleinen Schritten kommt sie auf mich zu getapst und schlingt ihre Arme um meine Hüfte. "Ich war ganz erwachsen, hast du es gemerkt?" meint sie voller Stolz. Lächelnd streiche ich ihr eine lila Strähne aus dem Gesicht. "Ja, Baby. Das hast du toll gemacht." lobe ich sie und drücke sie an mich. "Lust auf ein heißes Schaumbad?" frage ich grinsend, worauf sie heftig nickt.
Wahrscheinlich gibt es für uns beide nichts Schöneres, als das.

Too young for you [GxG]Onde histórias criam vida. Descubra agora