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-Ladys Sicht-
Nach dem Essen setzen Rose und ich uns auf die Couch im Wohnzimmer. Sie schaut sich die Abendnachrichten an, während ich das Buch weiterlese. Juliet hat es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht. Beim Lesen streichle ich immer wieder über ihr schwarzes flauschiges Fell. "Juliet scheint mich mehr zu mögen, als dich." kichere ich, um Rose ein bisschen zu ärgern. "Meine Katze hat eben den selben Geschmack, wie ich." gibt sie lachend zurück. Ich spüre, wie meine Wangen ein wenig rot werden. "Musst du morgen arbeiten?" frage ich und hoffe, dass sie es nicht muss. "Nein, zum Glück nicht. Ich hab das ganze Wochenende Zeit, um etwas mit dir zu machen." antwortet sie fröhlich, was mich zum lächeln bringt. "Und was wollen wir machen?" will ich von ihr wissen. Sie scheint kurz nachzudenken. "Am liebsten würde ich mit dir eine Weltreise machen, doch das Wochenende reicht wohl nicht." lacht sie. "Aber wie wärs mit Paris?" Ihre Worte lassen meinen Mund aufklappen. "Einfach so nach Paris? Dauert das nicht voll lange?" Ist das wirklich ihr ernst? "Mit dem Auto fahren wir etwa 5 Stunden und wenn wir eben früh losfahren, haben wir einen ganzen Tag und eine ganze Nacht in Paris. Am Sonntag fahren wir einfach etwas später wieder zurück. Was hältst du davon?" fragt sie aufgeregt. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich war fast nie im Ausland, nur ein paar mal in Holland aber sonst habe ich England noch nie verlassen. "Und wo sollen wir schlafen? Ein Hotel kostet doch sicher viel ..." Das ist doch einfach zu schön um wahr zu sein. "Kein Problem. Ich habe früher mit meiner Familie in Paris gelebt und wir haben dort auch immer noch unser altes Haus. Bitte, bitte lass uns das machen!" Sie scheint auf einmal voller Energie zu sein. "Dann ja." stimme ich lächelnd zu und sie umarmt mich quiekend. "Du bist Französin?" frage ich. Ich mag das Land und die Sprache eigentlich sehr aber ich selbst bekomme es in der Schule nicht mal hin, einen Satz auf französisch zu sagen. "Nur halb. Mein Vater ist Engländer." sagt sie. "Eine Holländerin und eine Französin. Lustige Mischung." lache ich.

Noch am selben Abend hüpfe ich schnell mit meinen Krücken nachhause, um meine Tasche zu packen. Falls meine Eltern fragen, sage ich einfach ich bin bei irgendeiner Freundin. Es interessiert sie ja sowieso nicht, wie es mir geht. In meinem Zimmer packe ich aufgeregt meine Sachen zusammen, stecke meine schönsten Klamotten ein und anderes Zeug. Amber kommt mit verwundertem Gesicht in mein Zimmer. "Willst du auswandern?" fragt sie lachend. Ich überlege einen kurzen Moment. Sie ist meine Schwester, ihr kann ich es doch anvertrauen ... "Mach mal die Tür zu." sage ich, während ich meine Lieblingsunterwäsche einpacke und hoffe, dass sie Rose gefällt. Amber macht die Tür zu und schaut wieder zu mir. "Ich muss dir was sagen, also ... Ich habe auf der Party, auf der wir vor zwei Wochen waren, jemanden kennengelernt." Sie macht große Augen und mir fällt auf, wie kurz Rose und ich uns eigentlich kennen. Es hat sich angefühlt wie Jahre, die zwischen Heute und der Party liegen. "Ok, das klingt jetzt richtig seltsam und das ist auch eine mega lange Geschichte aber hör zu. Dieses Mädchen beziehungsweise diese Frau, die ich da kennengelernt habe, ist meine Chefin vom Praktikum. Das war mir an dem Abend noch nicht klar und dann habe ich mich total in sie verliebt. Als wir das dann herausgefunden haben, war sie erst sauer, weil ich bei meinem Alter gelogen hab aber wir sind trotzdem zusammen gekommen. Wir mussten es jedem verheimlichen, weil wir 7 Jahre auseinander liegen und sie so ihren Job als Ärztin verlieren und vielleicht sogar im Gefängnis landen würde. Jetzt haben wir die letzten zwei Wochen fast nur zusammen verbracht und oh mein Gott, Amber! Ich habe noch nie so jemanden, wie sie in meinem Leben gehabt. Es ist als hätte mir etwas Wichtiges gefehlt, nämlich sie. Ich kann nur noch an sie denken, wie hübsch, klug und witzig sie ist. Sie ist immer so lieb zu mir und ..." Ich hole tief Luft und seufze. "Ich liebe sie einfach."
Amber schaut mich immer noch mit großen Augen und offenen Mund an. "Wow, du kriegst echt alles hin." sagt sie. "Ich werde es niemanden sagen. Aber ich muss erstmal darauf klar kommen, dass meine kleine Schwester es geschafft hat mit einer 23 Jährigen zusammen zu kommen. Jeder Junge in deiner Klasse würde mit dir tauschen wollen." lacht sie nun. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich wusste, dass sie mich verstehen würde.

Ich verabschiede mich von meiner Schwester und hopple mit meiner Tasche, so schnell es geht, wieder zurück zu Rose. Auf dem Weg falle ich ein paar Male hin, aber die Aufregung lässt meine Schmerzen einfach verschwinden.
Wieder bei ihr springe ich ihr an den Hals und erzähle ihr, wie ich Amber von uns erzählt habe. "Und du bist sicher, dass deine Schwester nichts sagt?" fragt sie ein wenig misstrauisch. "Rose, ich würde mich von einer Brücke fallen lassen und ich würde wissen, dass meine Schwester mich auffängt." sage ich ernst, worauf sie glücklich lächelt. Sie steht von der Couch auf und reckt sich einmal. "Lass uns schlafen gehen." gähnt sie müde. "Trag mich~" Ich halte meine Arme zu ihr hoch und versuche große blaue Augen zu machen. "Meinetwegen." Also nimmt sie mich hoch und trägt mich ins Schlafzimmer. Sie setzt mich auf dem Bett ab und zieht sich dann, bis auf die Unterwäsche, aus. Meine Pupillen weiten sich, bei ihrem Anblick. Ich liebe es, wie sich ihre schwarze Spitzenunterwäsche, an ihren blassen Körper anpasst. Ihre schwarzen langen und leicht lockigen Haare, ihre tief dunklen Augen und ihre schwarz lackierten Nägel, lassen sie einfach perfekt aussehen. Rose kommt zu mir aufs Bett und zieht mir ihren Pulli aus, sodass ich auch nur noch Unterwäsche trage. Meine ist, im Gegensatz zu ihrer, aber ganz weiß, sodass wir aussehen, wie zwei Gegensätze. Sie ist groß, ich bin klein. Meine Augen sind hell, ihre tief schwarz. Das einzige, was wir gemeinsam haben, ist die blasse Haut. Sie legt sich hin und streckt ihre Arme nach mir aus. "Komm her und kuschle mit mir~" bittet sie. "Aber natürlich, Mademoiselle." sage ich lächelnd und kuschle mich an sie. "An deinem Französisch müssen wir noch feilen." kichert sie und drückt mich fest an sich, sodass ihre großen Brüste mir fast die Luft rauben. Nicht, dass ich was dagegen habe. "Dann bring's mir bei ..." murmele ich und schlafe dann langsam ein. 

Too young for you [GxG]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt