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-Ladys Sicht-
Am nächsten Morgen wache ich recht früh auf. Es ist erst halb sieben und Rose schlummert noch vor sich hin. Ich will sie ausschlafen lassen, das braucht sie nach so viel Arbeit. Mit einem kleinen Küsschen auf ihre blasse Wange, verabschiede ich mich, ziehe mich an und gehe nach draußen. Ich spaziere langsam durch den kleinen Park, neben dem Haus von Rose's Familie. Ich liebe es mit meinen kleinen Schuhe durch den Schnee zu tapsen. Es beruhigt mich. Da fällt mir wieder Rose's Mutter ein. Ich kann es mir immer noch nicht erklären. Was ist damals so Schlimmes passiert? Haben sie sich gestritten, hat sie meine Mutter betrogen? Ich weiß es nicht. Das macht mich verrückt. Wenn meine Mutter noch da wäre, könnte ich sie fragen ...

Als ich wieder zurück komme, hat Rose schon unsere Taschen gepackt. "Da bist du ja! Ich hab dir ein Brötchen gemacht." Sie drückt mir das Brötchen in die Hand und trägt die Taschen ins Auto. Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei. Ich setze mich trotzdem ins Auto und beiße in das Brötchen. Rose hat extra viel Nutella drauf geschmiert, damit ich zunehme. Wenn das so weiter geht, muss ich bald durch die Gegend kullern. Sie setzt sich auf den Fahrerplatz und dann geht es auch schon zurück nach England.
Während der langen Fahrt, liegt ihre Hand wieder auf meinem Oberschenkel, sehr nah an meiner Mitte. "Du hast mich gestern echt überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass du schon so weit gehst." meint Rose grinsend und schaut dabei auf die Straße, auf der gerade Stau ist. "Ich wollte dich auch mal Stöhnen hören. Am liebsten hätte ich es als Klingelton." gebe ich zu und lege meine Hand auf ihre. Ihre Wangen erröten sich leicht. "Hab ich es denn richtig gemacht?" Ich schaue sie mit großen blauen fragenden Augen an. Sie guckt beschämt zur Seite, dann aber wieder auf die Straße. "Es war eines der besten Gefühle, die ich je hatte ..." murmelt sie verlegen. "Was war denn das beste von allen?" will ich nun wissen. Sie fährt eine Weile schweigend weiter. Dann lächelt sie verträumt. "Als du das erste Mal auf meinem Schoß saßt ... Auf der Party." Ihr Lächeln ist so bezaubernd, dass ich es ihr nachmache. "Und deins?" Ihre Hand knufft in meinen Oberschenkel. "Weiß nicht, alles fühlt sich toll an mit dir." sage ich lächelnd.

Wieder Zuhause lässt mich Rose an meiner Tür raus. Sie gibt mir noch meine Tasche und meine Krücken, bevor sie mich in den Arm nimmt. "Wir sehen uns morgen wieder." sagt sie lächelnd und will gerade zum Auto zurückgehen. "Warte, Rose! Ich hab eine kleine Frage ..." halte ich sie auf. Sie dreht sich verwundert um und schaut mich fragend an. "Was bin ich eigentlich für dich?" will ich wissen. "Naja, was bin ich denn für dich?" Ihre Gegenfrage überrascht mich ein wenig. "Meine Freundin natürlich." antworte ich ehrlich. Sie grinst irgendwie komisch. "Das gleiche könnte ich auch sagen und es würde stimmen, aber ich habe ein Wort, was viel besser zu dir passt." meint sie, wobei ihr Grinsen nicht verschwindet. "Was denn?" Ich kann mir nicht vorstellen, was sie meint. "Du bist meine Lolita." kichert sie niedlich, winkt mir und verschwindet mit ihrem Auto hinter der nächsten Ecke. Ihre Lolita? Lolita ist doch ein Roman, wo sich ein Mann in eine 12 Jährige verliebt oder so.
Ich gehe rein und erkundige mich nach dem Wort. Der Wikipedia Eintrag steht mir zur Seite und als ich ihn fertig gelesen habe, muss ich genauso grinsen, wie sie vorhin. Sie hat recht, ich bin wirklich ihre Lolita.

-Rose's Sicht-
Ich komme nachhause und lege mich erstmal auf die Couch. Die lange Fahrt war schon ein wenig anstrengend. Es ist zwar erst vielleicht 10 Minuten her, dass ich Lady gesehen habe, aber sogar jetzt vermisse ich sie wieder. Wieso kann sie nicht einfach bei mir wohnen? Das wäre wundervoll ... Mein klingelndes Handy reißt mich aus meinen Gedanken. Es ist meine Mutter. "Was gibt's?" frage ich, als ich rangehe. "Hey, du warst das ganze Wochenende nicht zu erreichen, dabei wollte ich die ganze Zeit mal wieder mit dir plaudern. In der Woche bist du ja ständig arbeiten. Deine Mutter vereinsamt ein bisschen." meint sie. Ich seufze ins Handy. "Dann komm doch jetzt nochmal vorbei, dann können wir ne Tasse Kaffee oder so trinken." schlage ich ihr vor. Eigentlich bin ich viel zu müde und es ist auch tot langweilig, aber ich will meiner Mutter den Gefallen tun. Sie stimmt zu. Bevor sie kommt, gehe ich nochmal ins Bad und kämme mir die langen schwarzen Haare. Dabei fällt mir ein kleiner süßer Knutschfleck an meinem Hals auf. Lady ist so ein Teenager. Nein, sie ist ja meine Lolita. Das passt so gut zu ihr. Ich verdecke ihn mit meinen Haaren und schon höre ich meine Mutter an der Tür klingeln.
Ich mache uns zwei Tassen Tee und rede mit ihr über langweiliges Zeugs. Über die Arbeit und so. Im Hinterkopf tanzt bei mir ständig nur Lady und ich kann mich nur schwach auf das Gespräch konzentrieren. "Ich gehe mal eben für kleine Mädchen."  sage ich und stehe auf. Oh man, das erinnert mich noch mehr an Lady. Ich verschwinde kurz im Bad und komme dann wieder. Meine Mutter hat grinsend mein Handy in der Hand. Warum gehen alle immer an mein Handy? "Was guckst du da?" frage ich ein wenig nervös. "Ich glaube, du hast mich angelogen, als du gesagt hattest, dass das deine Patientin wäre."

Sie zeigt mir das Bild und ich nehme ihr das Handy aus der Hand

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Sie zeigt mir das Bild und ich nehme ihr das Handy aus der Hand. "Wie alt ist sie?" will sie wissen. "Ehm ... 19 ..." lüge ich. Ich glaube, jetzt habe ich die Beziehung zu Lady ganz schön in Gefahr gebracht ...

Too young for you [GxG]Where stories live. Discover now