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Am nächsten Tag packt Rose unsere Taschen in den Kofferraum ihres Autos. Es ist erst 5:00Uhr morgens, aber Rose wollte unbedingt so früh losfahren. Ich warte im Auto, während Rose noch ihre Nachbarn fragt, ob sie sich so lange um Juliet kümmern könnten. Dann kommt sie endlich wieder und steigt ins Auto. "Bereit?" Sie lächelt mich fröhlich an. Ich erwidere das Lächeln. "Bereit." Also fahren wir endlich los. Rose's Hand ruht auf meinem Oberschenkel, während sie fährt. Ich weiß nicht, ob mich das beruhigen oder nervös machen sollte. "Brauchst du die Hand nicht zum Fahren?" frage ich ein wenig schüchtern, obwohl ich nicht will, dass sie ihre Hand da weg nimmt. "Wieso? Stört dich das?" Ihre Hand gleitet höher, sodass sie nur ein Zentimeter von meiner Mitte entfernt ist. Mir wird heiß, obwohl es im Auto eiskalt ist. "N-Nein ..." stottere ich verlegen. "Dann ist doch gut." Sie grinst ein wenig schmutzig, hat aber ihren Blick weiterhin auf die Straße gerichtet.
Die Fahrt dauert so lange, dass mir allmählich sogar mein Buch zu langweilig wird. "Lass uns reden, Rose." schlage ich vor. "Worüber möchtest du denn reden?" will sie wissen. Ich denke eine Weile nach, bis mir wieder das Thema mit Rose's Mutter in den Sinn kommt. "Wusstest du, dass die Freundin deiner Mutter, meine Mutter war?" Nach diesem Worten ruckelt das Auto einmal kurz und ich kralle mich an Rose's Hand, die immer noch an meiner Mitte ruht. "Woher willst du das wissen?" fragt sie verwirrt. "Mrs. Wilson hat es mir erzählt." sage ich unschuldig und habe Angst davor, dass Rose gleich einen Unfall baut. "Tut mir leid, das kam gerade ein wenig überraschend. Ich würde zu gern wissen, was damals passiert ist ..." murmelt sie nachdenklich. "Ich auch, aber bitte jag mir nie wieder so einen Schreck ein." wimmere ich.
Den Rest der Fahrt schlafe ich nur, bis mir Rose in den Oberschenkel drückt, damit ich aufwache. "Süße, wach auf. Wir sind da." sagt sie lächelnd und steigt dann aus. Ich reibe meine Augen und mache es ihr nach. Das Haus von Rose's Familie ist simpel gebaut, aber schön. Rose holt die Taschen aus dem Kofferraum und zusammen gehen wir rein. Im Flur hängen viele Familienfotos. Ich erblicke ein Kinderbild von Rose, welches mich zum grinsen bringt.

 Ich erblicke ein Kinderbild von Rose, welches mich zum grinsen bringt

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Sie sieht richtig niedlich aus. "Früher warst du noch nicht so blass." fällt mir auf, während ich vorsichtig meine Schuhe ausziehe. "Früher bin ich auch mehr rausgegangen. Jetzt verbringe ich den ganzen Tag im Krankenhaus und manchmal sogar die ganze Nacht." seufzt Rose. "Du brauchst mehr Urlaub." meine ich.
Rose führt mich einmal durch das gesamte Haus. Es ist schön und friedlich, als hätte hier einst die perfekte Familie gewohnt. Unsere Taschen bringt Rose in das alte Schlafzimmer ihrer Eltern. "Lust auf einen Spaziergang zum Eiffelturm?" fragt sie und lächelt mich dabei an, was mir Schmetterlinge in den Bauch versetzt. "Auf jeden Fall!"

Zusammen spazieren Rose und meine Wenigkeit, Hand in Hand, durch Paris. "Ich fühle mich, wie in einem Disney-Film ..." murmele ich verträumt, während ich den Schneeflocken dabei zuschaue, wie sie vom Himmel hinunter tanzen. Meine Krücken habe ich im Haus gelassen. Es tut zwar weh, ohne sie zu laufen aber so fühle ich mich viel freier. "Disney-Filme sind was für Kinder, ich dachte du bist jetzt erwachsen." kichert Rose. "Das stimmt garnicht. Meine Mutter hat früher immer mit mir Disney-Filme geschaut und sie war immer diejenige, die weinen musste. Außerdem wird in mir immer ein kleines verrücktes Kind leben." sage ich ernst, lächle aber dabei. "Deswegen liebe ich dich ..." haucht Rose mir in mein Ohr und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. Hier müssen wir uns nicht verstecken, hier kennt uns niemand. Ich habe das ängstliche Gefühl, dass das alles nur ein Traum ist und ich irgendwann aufwache, nur um zu merken, dass alles nicht echt war.
Am Eiffelturm schütten wir den Schnee von einer Bank und machen es uns dort gemütlich. Rose hat den Arm um mich gelegt, während mein lilafarbener Schopf, an ihrer Schulter ruht. Ich grinse, als mir eine kleine Idee in den Kopf schießt. "Warum grinst du so?" fragt Rose und schaut mir zu, als ich mein Taschenmesser aus meiner Jackentasche hole. "Das habe ich noch in meiner Jackentasche, weil ich es eigentlich immer mitnehme, wenn ich an nicht so ganz illegale Orte gegangen bin." Rose verzieht ihr Gesicht, bei meinen Worten. "Aber jetzt hat mein kleiner Freund eine andere Aufgabe." sage ich grinsend und suche mir einen Baum. Ich ritze R+L und ein Herz drumherum ein. "Tadaaa~" Ich zeige Rose fröhlich mein Kunstwerk, die es erst kritisch betrachtet. "Der arme Baum." lacht sie dann aber. "Für den ist das eine Ehre, glaub mir."

Too young for you [GxG]Where stories live. Discover now