23 [Bonus]

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// Damit ihr aber wisst, was damals passiert ist, kommt hier ein kleines Kapitel aus der Sicht von Ladys Mutter Charlotte aus der Vergangenheit (Da war Rose's Mutter Holly 20 und Charlotte 16 )<3

Ständig kommandiert sie mich rum. Ich darf nichts machen, ohne ihre Erlaubnis. Als hätte sie das Recht dazu! Jetzt bin ich schon so weit und betrinke mich auf einer Studentenparty. Eigentlich hasse ich sowas, aber ich weiß, dass ich sie damit verärgern kann. Sie soll wissen, dass ich es nicht mag, wenn sie mich so behandelt.
Allmählich wird es mir doch zu rasant auf der Party und ich torkele alleine durch die Nacht nachhause. Oder eher, ich versuche es. Aus der Ferne sehe ich ihr Haus, wo sie sogar gerade aus dem Fenster schaut. "Charlotte, was machst du so spät draußen?!" fragt sie empört. "Hallo, Holly." lache ich. Der Alkohol wirkt wohl. Holly hopst von der  Fensterbank runter in den Vorgarten und kommt zu mir. "Du hast getrunken." stellt sie fest. Ihre Stimme ist monoton und kalt, was mir Angst macht. "Ja, was dagegen?" frage ich frech. Woher habe ich plötzlich diesen Mut? "Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht auf solche dummen Partys gehen!" ruft sie mir wütend ins Gesicht. "Du kannst mir gar nichts sagen und du kannst mich zu nichts zwingen, ich kann machen was ich will!" gebe ich zurück. Nun sieht sie noch böser aus. Das hätte ich wohl nicht sagen sollen. Sie greift mich am Handgelenk und zieht mich mit. Ich kann mich nicht wehren, denn sie ist viel zu stark. Sie ist so groß und ich so winzig. Ich kann rein gar nichts ausrichten ... "Ich kann dich also nicht zwingen?" wiederholt sie meine Worte und zerrt mich grob ins Haus. "Das sehe ich anders." Ihr böser Ton macht mir Angst, was hat sie vor? Sie öffnet die Besenkammer und schubst mich rein. Ich höre noch wie sie den Schlüssel im Schloss dreht. Sie hat mich doch nicht wirklich hier eingeschlossen?!... "Nein, Holly! Lass mich raus!" rufe ich nach draußen zu ihr. Es ist so dunkel hier drin, sodass ich nicht mal meine Hand vor Augen sehen kann. "Ach, jetzt soll ich dich rauslassen? Nachdem du dich extra betrunken hast, um mich zu ärgern? Dachtest du wirklich, dass du mir so leicht davon kommst?" Ich habe sie mehr als wütend gemacht. Und ich bereue es schrecklich. Mir laufen schon dicke Tränen an den Wangen herunter. "Bitte, lass mich wieder raus. Es ist dunkel und stickig hier drinnen ..." wimmere ich und hoffe, dass sie die Tür wieder aufschließt, doch das passiert nicht. "Das hättest du dir vorher überlegen sollen." meint sie verächtlich. Ich höre, wie sie davon geht. "Nein, Holly bitte! Komm zurück und lass mich raus!" schreie ich panisch. Aber entweder sie ignoriert oder hört mich nicht. "Bitte ..." schluchze ich und gleite an der Tür hinunter auf den Boden.
Die ganze Zeit bin ich nur am weinen. Was soll ich hier drin auch anderes machen? Nach dieser langen Zeit, die sich angefühlt hat wie endlose Tage, höre ich sie zurück kommen. "Und?" ist das einzige, was sie von sich gibt. "Es tut mir leid ..." heule ich. Es ist so erniedrigend. "Und?" wiederholt sie. "Und ... Ich mache ab jetzt immer das, was du sagst ..." gebe ich mich geschlagen. Sie hat gewonnen. Zwar mit unfairen Mitteln, aber sie hat gewonnen. Es ist kurz still, man hört nur mein unregelmäßiges Atmen oder wohl eher verzweifelt nach Luft schnappen. "Machst du jetzt die Tür auf?..." Meine Stimme ist vom ganzen Geheule schon fast weg. "Hast du das denn auch verdient?" Ist das ihr Ernst? Wenn das so weiter geht kollabier ich. "Holly, bitte! Ich ..." Und da passiert es auch schon. Meine Lungen fühlen sich so an, als hätten sie Feuer gefangen, ich huste ununterbrochen und ich versuche noch irgendwie Luft zubekommen. Sie hört das und öffnet dann schnell die Tür. "Charlotte, was hast du?!" fragt sie erschreckt. Ich krümme mich vor ihr auf dem Boden. Ich kann nicht antworten, denn ich bin nur noch am Husten. Der Schmerz in meiner Brust wird immer schlimmer. "Warte, ich ruf einen Krankenwagen!" Sie verschwindet kurz. Ich höre sie verzweifelt ins Telefon reden, während ich vom Husten sogar schon Blut spucke. Muss ich jetzt sterben?... Sie kommt zurück und nimmt mich in ihren Schoß. "Es wird alles wieder gut, ok? Es tut mir leid, ich bin so blöd und egoistisch." weint sie bitterlich und drückt mich zart an sie.
Warum muss erst etwas Schlimmes passieren, bevor du merkst, wie gefährlich du eigentlich mit mir spielst?...

Too young for you [GxG]Where stories live. Discover now