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Als ich am nächsten Morgen aufwache, liege ich, mit fast nichts an, nur meine Unterwäsche, in Rose's Bett. Sie selbst ist nicht da. Juliet liegt zusammengerollt am Ende des Bettes. Wie viel Uhr haben wir überhaupt? Ein kurzer Blick auf mein Handy verrät mir, dass es schon nach 11 Uhr ist. Ich hätte doch heute noch zum Praktikum gehen müssen ... Auch wenn es mir total schlecht geht. Ich möchte mir nicht meine Noten versauen.
Meine Beine schwingen sich vorsichtig aus dem Bett. Mit langsamen Schritten tapse ich zu Rose's Kleiderschrank. Sie wird es mir sicher erlauben, wenn ich mir einen Pulli von ihr anziehe. Ich zerre einen großen schwarzen Pullover aus dem Schrank und ziehe ihn mir über. Er riecht gut, nach ihr.
Ich tapse in die Küche. Na also, geht doch ohne Krücken. Ich muss nur langsam gehen. Auf der Küchentheke liegt ein Zettel. 'Ruh' dich heute lieber aus. Ich bin um 19 Uhr wieder da. Love you~ ♡'. Daneben ein Teller mit einem Brötchen, auf dem Nutella drauf ist. Auch an dem Teller hängt ein Zettelchen. 'Eat me.' Grinsend beiße ich in das Brötchen und mein Blick geht weiter. Sie hat mir auch noch ein Glas Wasser mit meiner Schmerztablette bereitgelegt, an dem steht 'Drink me.' Sie ist so süß.
Nachdem ich die Tablette genommen und mein Brötchen aufgegessen habe, durchsuche ich Rose's Appartement nach interessanten Büchern. Sie hat zwar einen großen Flachbildfernseher aber ich hasse Fernsehen. Nach langem Suchen in Rose's Schubladen, finde ich 'Das Schicksal ist ein mieser Verräter'. Rose hat zwar nicht viele Bücher aber wenigstens hat sie Geschmack. Mit dem Buch setze ich mich in den Sessel im Wohnzimmer. Ich lese so lange, bis mir dann irgendwann die Augen zufallen. Bis Rose da ist, wache ich bestimmt wieder auf ...

-Rose's Sicht-
"Endlich fertig ..." seufze ich, als ich das Krankenhaus verlasse und mich auf den Weg nachhause begebe. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht konzentrieren. Ständig habe ich mir Sorgen um Lady gemacht und mich gefragt, was sie wohl gerade macht. Hoffentlich ist sie nicht sauer, weil ich sie einfach alleine gelassen habe. Es ist besser für sie. Ihre Knochenfraktur muss heilen und das klappt nicht, wenn sie den ganzen Tag mit den Krücken durchs Krankenhaus hüpfen muss. Allein gestern hat sie sich schon fünf mal auf die Schnute gelegt.
Im Haus angekommen, fahre ich mit dem Fahrstuhl nach oben und schließe meine Wohnung auf. Es ist so still. Ich dachte eigentlich, Lady würde fernsehen oder sowas. Ach so, mag sie ja garnicht. Meine Jacke und Schuhe lasse ich an der Garderobe zurück und gehe ins Wohnzimmer. Da ist sie ja, mit dem Kopf auf der Lehne des Sessels liegend und mit einem meiner wenigen Bücher in der Hand. Sie ist eingeschlafen, wie knuffig. Mit dem großen Pullover von mir, sieht sie noch viel niedlicher aus. Das Buch lege ich auf den Wohnzimmertisch und gleich danach trage ich Lady ins Schlafzimmer. Sie wiegt so viel, wie meine Katze. Eigentlich sollte sie viel mehr essen ... Ich lege sie vorsichtig aufs Bett und decke sie zu. Seelenruhig schlummert sie weiter, während ich in die Küche gehe. Juliet tapst mir hinterher. Wenigstens hat Lady ihr Brötchen gegessen und die Tablette genommen, aber etwas Warmes hat sie heute wohl noch nicht gegessen. Also mache ich uns Nudeln mit Soße, beziehungsweise ich versuche es, so gut ich kann. Ich bin nicht die Beste im Kochen. Juliet maunzt hungrig und reibt sich an meinen Beinen. "Ja, du bekommst auch was." Ich öffne eine Dose mit Katzenfutter und schütte es in ihren Napf. Dankend leckt sie einmal meine blasse Hand und fängt dann an zu mampfen. Ich wünschte, Lady wäre auch immer so hungrig wie Juliet.
Als ich mit dem Essen fertig bin, gehe ich ins Schlafzimmer, um Lady zu wecken. "Guten Abend, mein Schatz." sage ich lächelnd, während sie sich verschlafen die Augen reibt. "Moah, so lange wollte ich nicht schlafen ..." murmelt sie müde. "Schon ok. Ich hab uns Nudeln mit Tomatensoße gemacht." Ich hebe sie hoch. Irgendwie möchte ich nicht, dass sie selbst läuft. Ich habe zu sehr Angst, dass sie wieder hinfällt. "Das ist nett, aber ich hab keinen Hunger." Sie klammert sich mit ihren Armen fest an meinen Oberkörper. "Das ist mir egal. Ich füttere dich, wenns sein muss." sage ich ein wenig streng und trage sie in die Küche, wo ich sie auf die Küchentheke setze. "Dann füttere mich." meint sie grinsend. Manchmal ist sie echt, wie ein Kleinkind, aber wenigstens isst sie dann was. Ich mache eine Portion auf einen Teller und fange dann an, ihr die Nudeln nach und nach in den Mund zu schaufeln. Ich selbst mache mir danach nochmal etwas drauf, um auch etwas zu essen. "Bist du stolz? Ich habe einen ganzen Teller gegessen. Das passiert nicht oft." Ihre Aussage macht mich noch besorgter, um ihre Ernährung. "Ja, bin ich. Dann mach mich doch ab heute jeden Tag stolz." sage ich lächelnd. Sie nickt, was mich fröhlicher werden lässt. Mit ihrer kleinen Hand, nimmt sie eine trockene Nudel von meinen Teller und hält mir das eine Ende vor den Mund. "Wie bei Susi und Strolch." kichert sie und fängt an vom anderen Ende der Nudel, sie bis zu meinen Mund zu essen. Ich mache es ihr nach und als der Rest der Nudel dann zwischen ihren Lippen verschwindet, küsse ich sie. Automatisch krallt sie sich in meine Bluse und erwidert meinen Kuss. Ich liebe ihre süßlichen weichen Lippen auf meinen. Es fühlt sich so schön an. Vor ihr, hatte ich zwar mal hier und da einen Freund aber nie hat es sich so innig und wundervoll angefühlt, wie bei ihr. Ich liebe sie so sehr ...

// Kein so spannendes Kapitel, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem ^_^ Ich versuche heute noch eins hochzuladen <3

Too young for you [GxG]Where stories live. Discover now