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-Ladys Sicht-
Die letzten zwei Tage blieb ich im Krankenhaus liegen. Amber war so lieb und hat mir zwei Bücher zum Lesen mitgebracht. Meine Stiefmutter und mein Vater kamen mich nie besuchen. Ehrlich gesagt, war ich sogar ein wenig froh darüber. Dann hatte ich meine Ruhe. Natürlich habe ich Rose und Amber erzählt, was passiert ist. Naja, also das, woran ich mich noch erinnern kann. Amber ist komplett ausgerastet, sodass sie es bei der Polizei gemeldet hat. Man, war das ein Tumult! Ich bin wirklich froh, dass nicht das passiert ist, was Arthur wollte, doch den ganzen Aufwand mit der Polizei hätte man sich doch sparen können, oder? Das Gute an der ganzen Sache ist, dass ich Rose Tag und Nacht sehen konnte. Sie hat sich extra bei ihrem Chef gemeldet und den anderen Ärzten die nächsten Nachtschichten weggenommen. Die waren sicher erleichtert.
Auch heute kümmert sie sich wieder um mich. Ich liebe es, sie zu beobachten, während sie mein Fieber misst, nach meinem Bein schaut oder einfach nur mit ihrem zu großen weißen Arbeitskittel durch die Gegend huscht.
"Guten Morgen, Kleine." singt sie, als sie herein kommt. Mein Herz macht einen Hüpfer. "Wie geht es dir?" will sie wissen und misst sofort mein Fieber. "Viel besser, jetzt da du hier bist." murmele ich verschlafen und schaue mit großen blauen Augen zu ihr hoch. Sie kichert, wie ein kleines Schulmädchen. "Pass auf, dass du nicht auf deiner Schleimspur ausrutschst." lacht sie. "Keine Sorge, bin geübt darin." kommentiere ich ihren Spruch und lache auch. "Dein Fieber ist endlich gesunken. Heute Abend bringe ich dich nachhause, ok? Ich lasse dich nie mehr alleine nachhause gehen!" Ihre Stimme klingt ernst, also nicke ich.
Ich erzähle Rose noch eine Weile von den Büchern, die mir Amber zum Beschäftigen mitgebracht hat. Sie nickt immer lächelnd, aber ich weiß, dass es sie eigentlich gar nicht wirklich interessiert. "Hörst du mir überhaupt zu?" frage ich ein wenig beleidigt. Sie scheint sich aus ihrer Trance reißen zu müssen. "Was? Natürlich." lügt sie. "Wie heißt die Protagonistin in diesem Buch?" fordere ich sie heraus. Sie fängt an zu lachen. "Ok, du hast mich erwischt. Aber du bist so süß, wenn du aufgeregt von einem Buch erzählst." schwärmt sie und knufft mich in die Wange, welche sich rosa färbt. "Ich muss jetzt sowieso wieder gehen. Du bist nicht die einzigste Patientin hier." Sie drückt mir noch einen leichten Kuss auf die Wange und verschwindet dann aus der Tür, wobei ihr ein kleines Bild aus der Hosentasche fällt. Was ist das denn? Ich lehne mich über das Bett und nehme das Bild.

Süß, aber wer sind die beiden? Rose ist keine von den zwei

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Süß, aber wer sind die beiden? Rose ist keine von den zwei. Vielleicht Freunde von ihr? ARGHH, das macht mich jetzt voll verrückt! Es wird sicher dauern, bis Rose kommt und mich nachhause bringt! MOAH.

Den ganzen Tag drehen meine Gedanken durch. Wer sind die beiden und wieso hat Rose dieses Foto? Ich will das wissen!
Am Abend kommt sie endlich in mein Zimmer. Ich will sofort fragen, aber sie fängt zuerst an zu sprechen. "Soll ich dir beim Umziehen helfen?" fragt sie und hat dabei ein leichtes charmantes Grinsen auf den roten Lippen. Das Bild kann warten, das lass ich mir nicht entgehen! "Ja, bitte." sage ich und versuche dabei süß zu wirken. Scheint zu klappen, denn sie grinst noch mehr. Sie zieht mich an der Hüfte an den Rand vom Bett und zieht mir das Nachthemd aus. Ich habe keinen Bh drunter an, was mir ein bisschen peinlich ist. "Warum so rot im Gesicht?" kichert sie und gibt mir einen leichten Kuss auf die Brust. "Lass mich ..." murmele ich und schaue verlegen zur Seite, während sie meine Klamotten aus ihrer Tasche holt. "Ich habe mir mal die Zeit genommen und dir was Neues gekauft." sagt sie und kommt wieder zu mir. "Das hättest du nicht machen müssen." gebe ich zurück und hoffe innerlich, dass die Sachen nicht teuer waren. "Wollte ich aber." sagt sie und gibt mir einen flüchtigen Kuss. Der Bh, den sie mir gekauft hat, ist weiß und mit vielen Rüschen und Spitze besetzt. Außerdem hat er auch diese kleine Schleife dazwischen, wie bei all meinen Bh's. Irgendwie ist die halt süß. Sie hilft mir die Sachen anzuziehen. Ich muss sagen, Rose hat einen mega tollen Geschmack.

(Ohne die Brille :3)Dann gibt sie mir meine Krücken und meine Jacke, damit wir gehen können

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(Ohne die Brille :3)
Dann gibt sie mir meine Krücken und meine Jacke, damit wir gehen können. Rose verabschiedet sich noch von Dana, die gestresst an der Rezeption sitzt und schon stehen wir in der Kälte. "Kommst du?" fragt Rose, als ich ihr nicht hinterher komme. "Ich hab Angst ... Ich will nicht ausrutschen und mir das andere Bein brechen." wimmere ich ängstlich und drücke mich an die Wand vom Krankenhaus. Rose seufzt, läuft dann zurück zu mir und hebt mich. "Dann eben so, ja?" sagt sie nun lächelnd. "Wirklich?" frage ich unsicher. "Du wiegst weniger, als meine Tasche, also ist das doch kein Problem." meint sie gelassen und geht, mit mir auf dem Arm, durch den Schnee. "Und wenn uns jemand sieht?" will ich wissen. Meine Stimme zittert vor Kälte. "Da hab ich mir was überlegt. Wir können doch einfach sagen, dass wir ganz normale Freunde sind. Da spielt das Alter für niemanden eine Rolle."
"Auf die Idee hätte ich auch kommen können." fällt mir auf. Manchmal bin ich auch echt doof. "Ja, aber ich war schneller." lacht sie.

Bei mir Zuhause angekommen, lässt sie mich vorsichtig runter und ich schließe die Tür auf. Ich will mich gerade verabschieden, bis mir wieder etwas einfällt. Das Bild! "Du, Rose." fange ich an und ziehe das Bild aus meiner Hosentasche. "Das hast du vorhin fallen lassen. Wer ist das, wenn ich fragen darf?" frage ich neugierig. "Ach so." Sie nimmt das Bild wieder an sich. "Das ist von meiner Mutter. Es ist ein altes Foto von ihr und ihrer ehemaligen Freundin und irgendwie interessiert mich das. Meine Mutter scheint sie irgendwie total verletzt zu haben oder so." erzählt sie mir. Ach so ist das. Mrs. Wilson hat mir doch auch ein bisschen davon erzählt. "Die beiden haben auch einen großen Altersunterschied wie wir. Sie lagen 4 Jahre auseinander. Das hat mir Mrs.Wilson mal erzählt, als ich ihr gesagt habe, dass du nicht so, wie deine Mutter bist. Sag mal, ist deine Mutter wirklich so schlimm?" will ich wissen. Jeder redet immer so von ihr, als hätte sie etwas ganz Schlimmes getan. "Naja, sie war zwar nie streng oder dergleichen, aber sie ist einer dieser Menschen, die immer die Kontrolle haben müssen. Und wenn sie mal nicht diese Kontrolle hat, kann sie ziemlich giftig werden." meint Rose. "Genauso wie du immer dominant sein willst?" lache ich mit roten Wangen. "Hey, so schlimm bin ich nicht! Ich hab es nur gerne, wenn du dann so süß und unschuldig bist." Ihr breites Grinsen lässt mich noch mehr erröten. Das hat sie wohl wirklich ein bisschen von ihrer Mutter, doch Rose ist um einiges liebevoller. Sie verabschiedet sich mit einem Kuss und einem Gute Nacht, dann läuft sie, mit ihren hohen schwarzen Schuhen, durch den Schnee nachhause. Sie sehe ihr hinterher, bis sie an der nächsten Ecke verschwindet. Morgen spiele ich mal Sherlock Holmes und gucke, ob ich was darüber finden kann.

Too young for you [GxG]Where stories live. Discover now