Kapitel 3 - Adoptivtochter

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"Setzen sie sich doch bitte.", sagte der Mann hinter dem Schreibtisch und setzte sich gerade auf den Stuhl. Hinter mir schloss ich die Tür und setzte mich auf den Stuhl vor ihr.

"Sir. Ich muss ihnen leider Mittteilen das Melinda Smith, die bei ihnen gearbeitet hat, leider tot ist."

Anstatt irgendeine Reaktion zu zeigen blieb er einfach nur regungslos auf seinem Platz sitzen. "Oh.", kam dann von dem blond Haarigen Mann vor mir. Ich holte meinen Notizblock heraus und öffnete diesen.  "Könnten sie mir vielleicht verraten wo sie gewohnt hat?", fragte ich vorsichtig und schaute ihn an.

"Selbstverständlich."

Er öffnete eine kleine Tür an seinem Schreibtisch und legte einen Ordner auf die Arbeitsfläche. "Dürfte ich erfahren wir sie von uns gegangen ist?", fragte er und blätterte wild in seinem Ordner herum.

"Das dürfen wir leider noch nicht sagen. Wir wissen leider auch noch nicht ob sie umgebracht wurde oder nicht.", erklärte ich ihm nur und schaute auf meinen Block. "Ich möchte selbstverständlich nur helfen so gut es geht. Wenn sie irgendetwas brauchen können sie einfach Fragen."

Lächelnd reichte er mir ein Blatt.  Nickend nahm ich dieses an und schaute darauf. Telefonnummer, Adresse, Handynummer. "Sie verständigen doch die verwandten oder?"

Verwirrt blickte ich auf und sah in die braunen Augen von meinem gegenüber. "Ich ähm.", ich räusperte mich um mich wieder zu sammeln und sah ihn dann an. "Nach unseren Informationen hat sie keine Familie mehr. Ihre Eltern sind verstorben und ihr Bruder verschwunden."

"Mir hat sie da etwas anderes Erzählt Miss.", sagte er grinsend. Mein Kopf schien zu Arbeiten um seine Antwort Stück für Stück zu verstehen. "Was meinen sie?", fragte ich und schaute ihn an.

Lässig saß er in seinem Stuhl und spielte mit einem seiner Kugelschreiber die ordentlich auf dem Tisch angeordnet waren. "Ihre Eltern wohnen nur zwei Straßen weiter in einem riesigen Penthaus. Ich habe mit ihnen Telefoniert. Ihre Telefonnummer ist darauf auch vermerkt. So und ihr angeblicher Bruder ist in meiner Version zu einer Schwester mutiert. Sie lebt irgendwo in Europa und ist sehr gut in dem was sie tut.", erklärte er seine Art der Geschichte.

Ich hatte alles in Stichpunkten notiert und in meinem Gehirn abgespeichert. "Das war es dann auch schon Mr. Severin.", sagte ich und stand auf. Ich verstaute alles in meiner Jackentasche und stand von dem Stuhl auf. Er tat es mir gleich und reichte mir über den Tisch hin weg seine Hand. "Wie gesagt. Wenn sie fragen oder Hilfe brauchen, meine Tür steht ihnen immer offen."

Lächelnd ergriff ich seine Hand und erschrak leicht als ich merkte wie kalt seien Hände wirklich waren. Wahrscheinlich war ihm neu etwas kalt aber erstaunlich war es trotzdem. "Finden sie den Weg heraus?", fragte er und lächelte mich an. "Sicherlich, danke.", erwiderte ich.

Schnell verließ ich den Raum und auch das Kaffee. Wie kann man denn bei einem so kleinen Café ein Büro haben. Klar wegen den ganzen Papieren und so aber merkwürdig ist es schon.

"Und?", fragte Logan der immer noch an der Wand lehnte. Diesmal aber mit einem Kaffee in der Hand. "Wir fahren jetzt zu einem Penthaus und überprüfen ob ihre Familie wirklich so Tot ist wie wir dachten.", sagte ich direkt und ging weiter.

Die Polizei Wagen waren Weg. Das einzige was den Tatort kennzeichnete waren die Absperrbänder und die Kennzeichnungen auf dem Boden. "So darf ich wissen wohin?"

"Zwei Straßen weiter als das Café.", sagte ich und sehe ihn an. "Warum läufst du dann nicht?", fragte er und stieg in den Wagen ein was ich ihm gleichtat. "Ich möchte eben fahren. Oder eher gesagt gefahren werden.", erwiderte ich nur und schnallte mich wieder an.

"Wenn die Dame das will. Bitte.", sagte er und startete den Wagen. Ich schaute mir den Zettel an, den mir der nette Geschäftsleiter gegeben hatte. Er hatte schon eine gruselige und auch irgendwie komische Art an sich. Aber jeder ist eben anders.

"Meinst du das Penthaus?", fragte er und deutete auf ein Haus mit weißer Fassade. Ich schaute auf den Zettel. "Ich gehe davon einmal aus.", sagte ich und stieg aus dem Auto aus.

Ein braunes Auto stand in der Einfahrt und selbst in dem Haus sah es sehr lebhaft aus. Alles war beleuchtet und durch ein Fenster sah ich wie ein Fernseher angeschaltet war. "Ich warte am Auto.", sagte Logan und lehnte sich an die Beifahrerseite. Er verschränkte seine Arme und sah mich erwartungsvoll an. "Dann hättest du auch in Hawaii bleiben können.", sagte ich und ging den kleinen Weg hoch zum Haus.

Ich klopfte an der Tür und vernahm darauf schon polternde Schritte die langsam zur Tür kamen. Schwungvoll öffnete sich die Tür und ein älterer Mann stand mir gegenüber. "Hallo Sir. Ich bin von der New Yorker Polizei und wollte ihnen etwas mitteilen.", sagte ich und holte dabei meine Marke heraus.

"Schatz was..."

Eine Frau kam zu der Tür und erstarrte als sie mich sah. "Dürfte ich reinkommen?", fragte ich und sehe beide an. "Natürlich Miss.", sagte der Mann und machte mir etwas Platz. Mit meinem Notizbuch in der Hand betrat ich das Haus.

Alles war schön dekoriert. Alles war weiß und grau. So hätte ich es mir auch gedacht, als ich die beiden gesehen habe. "Was ist denn nun Detektive.", fragte die Frau nervös. Sie hatte blonde Haare die sie hochgesteckt hatte und braune Augen die mich anfunkelten. Ihre schwarze Schürze verdeckte ihren Pullover wo nur noch der rote Wollkragen zu sehen war.

"Ihre Tochter, Melinda Smith, wurde heute nur zwei Straßen später gefunden.", sagte ich und schaute beide bedrückt an. Beide schauten mich geschockt an und der Mann hielt sich eine Hand an die Brust. "Sie war unsere Adoptivtochter Miss.", sagte der Mann.

Die frau brach in Tränen aus und hielt sich an dem Mann fest. Jetzt ergab auch alles einen Sinn. Ihre Leiblichen Eltern sind dann gestorben. Aber die Sache mit dem Bruder verwirrt mich immer noch.

"Miss und Mr. Smith, kann ich ihnen vielleicht noch ein paar Fragen stellen oder wollen sie morgen zum Revier kommen?"

"Wir kommen auf das Revier.", sagte der Mann ohne zu zögern. Verständnisvoll nickte ich und packte meinen Block wieder weg. "Danke trotzdem, Detektive. Können sie uns denn etwas sagen über ihren Tot?"

Ich lächelte schwach schüttelte aber den Kopf. "Leider nicht Miss Smith. Das ist noch streng und Ermittlungen. Ich werde jetzt aber mal gehen."

Ich legte meine Karte auf den Tresen und beide nickten. "Danke.", sagte der Mann noch einmal. Er hatte mittlerweile auch Tränen in den Augen und lächelte nur schwach.

Mein Mitleid haben sie!

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Where stories live. Discover now