Kapitel 18 - Freundschaftliches Essen

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Sein Alibi ist fest. Er war wären der Tatzeit in den Club. Das konnte der Besitzer des Clubs bestätigen. Warum? Vielleicht war Damian ein Stammkunde oder er hat einfach nur einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ob gut oder schlecht weiß ich nicht.

Aber das will ich auch nicht wissen. Es ist immer hin sein Leben und nicht meins. Ich war so freundlich und habe Damian angeboten ihn auch wieder nachhause zu fahren. Ich habe ihn schließlich auch hier hin gezerrt.

"Warum hast du mir das nicht vorhergesagt?", fragte Damian der neben mir lief. Ich umklammerte mit der einen Hand den Autoschlüssel und mit der anderen eine Wasserflasche. Meine Kopfschmerzen sind zurück gegangen aber noch nicht so ganz, dass ich sagen könnte das es mir gut geht.

"Ich bin bei dir halb umgekippt. In diesem Moment hatte ich da andere Probleme als dir dein Mordmotiv zu erklären."

Er grinste und legte, wie so oft, seinen Kopf schief. Mitten auf dem Weg blieb er stehen dazu zwang er mich auch stehen zu bleiben. "Aber warum ist den meine DNA an der Leiche?", fragte er. Eine berechtigte Frage die ich ihm leider nicht beantworten konnte.

Sanft Lächle ich ihn an und nicke. " Das gilt es jetzt heraus zu finden.", sagte ich ihm. Beruhigte ihn das oder löste das etwas wie Hoffnung in ihm aus? Keine Ahnung. Sein Blick war genauso wie vorher und ließ keine anderen Emotionen zu.

"Wenn ich helfen kann sagen sie es mir. Ich möchte wirklich gerne helfen diesen Lügner zu finden."

Ich nickte. "Werde ich mir merken.", sagte ich und lächelte ihn an. Langsam aber sicher lächelte er auch. Es stand ihm gut. Besser als dieses dumme grinsen mit dem schief gelegten Kopf.

Wir gingen weiter. Der Himmel würde schon langsam von einem blau zu einem rot pink. Der Abend ist abgebrochen. Mein Auto könnte ich von hier aus gut erkennen und ich nahm noch einen Schluck aus meiner Flasche.

"Ist es eigentlich einmal möglich mit ihnen auszugehen?", fragte Damian. Vor meinem Auto blieb ich wie angewurzelt stehen. "Ich... Also ähm... Ich bin sehr beschäftigt im Moment."

"Aber an einem Sonntag oder Samstag werden sie doch auch mal frei haben oder?", sagte Damien und ging auf die andere Seite des Autos. "Natürlich nur..."

"Nur was? Nur ein Freundschaftliches Essen. Sehen Sie es als Dank an. Kein Date. Einfach eine kleine Aufmerksamkeit.", sagt er und zwinkerte.

Ich öffnete das Auto und er stieg ein. Ich bleib immer noch stehen und starrte an die Stelle wo er vorher gestanden hat. Er ist nett und wenn er sagt das es kein Date ist dann ist es auch keins. So ist es. Ein Treffen unter Bekannten. Als Freund könnte ich ihn noch nicht so ganz sehen. Dafür kenne ich ihn zu schlecht.

Kurz schließe ich meine Augen, atmete tief ein und aus und ließ mich dann in das Auto fallen.

"Alles okay mit dir?", fragte Damian und lachte leicht neben mir. Ich nickte nur und lächelte ihn an. "Wann wollen wir uns dann Treffen?", fragte ich und schaute meinen Beifahrer an. Das war eine gute Möglichkeit mehr über ihn zu wissen. Ihn kennen zu lernen.

"Diesen Samstag. Ich werde sie auch abholen.", sagte er und reichte mir eine Karte. Meine Hände zitterten und schwitzen gleichzeitig. Ich nehme die Karte und drehe sie um. Mit Kugelschreiber waren dort Zählen und Buchstaben drauf geschrieben.

Seine Adresse, Handynummer und auch E-Mail-Adresse. Ich lächelte und legte die Karte mit meinem Handy und der Wasserflasche auf den Rücksitz. Ich nehme aus dem Handschuhfach meine Visiten Karte und drücke sie ihm in die Hand. „Adresse kommt nach.", sagte ich und startete den Motor.

Ich kam mir vor wie ein Teenager. Den erst besten Abschleppen und natürlich auf die billige anmache mit der Freundschaft Essen hereinfallen. Doch bei Damian glaube ich es sogar. Ich weiß selbst noch nicht so ganz warum aber ich glaub ihm. Ich vertraue ihm sogar schon etwas. Ich darf mich nur nicht zu schnell auf Menschen einlassen die ich noch nicht so gut kenne. Das kann auch mein Verderben werden, wenn ich nicht aufpasse.

„Diese Nadja Colum. Hat sie auch bei Severin gearbeitet?", fragte Damian neben mir. Er hatte es sich in dem Beifahrersitz bequem gemacht und hat seinen Kopf an die Lehne des Sitzes angelehnt. Er schaute auf die Straße und stellte die Frage so beiläufig wie ein normales „Hallo.".

Ich schaute schnell wieder auf die Straße. „Eigentlich dürfte ich dir das nicht sagen, aber da ich denke das Severin dich so oder so schon aufgeklärt hat habe ich damit gar kein Problem mehr.", sagte ich und hielt an der Ampel an.

„Ja, sie war auch eine Mitarbeiterin von Severin Sterlings Café. Das ist das Muster von dem Täter. Er bringt nur die Leute die bei ihm, oder einer seiner Partner Geschäfte, arbeiten."

Aus dem Augenwinkel konnte ich Damian beobachten wie er nickte. Er war ein guter Zuhörer was zumindest solche Themen anging. „Und wie sind ihre Doktoren dabei auf meine DNA gestoßen?"

„Das darf ich dir leider wirklich nicht sagen, Damian. Erst wenn der Fall abgeschlossen ist darf ich den Tatverdächtigen die Auflösung geben. Nicht früher und nicht später. Bis dahin fällt leider alles unter eine Schweigepflicht. Aber kannst du dir irgendjemanden vorstellen der Severin so etwas antuen möchte?"

Er schaute mich an. „Seine ganzen Konkurrenten. Die Konkurrenz ist groß und es gibt bestimmt einige die dabei keine Grenzen kennen. Aber aus dem näheren Verwandten Kreis kann ich mir nichts vorstellen."

Ich bog in seine Straße ab und hielt letztendlich vor seinem Haus. „Also, danke für die Informationen, Mister Damian Linney.", sagte ich und sehe ihn an. Seine blauen Augen funkelten und reflektierten das Licht, welches von draußen in das Auto hineinfiel. „Ich danke ihnen auch für die nette Geste mich nachhause zu bringen, Misse Lexia Havering.", sagte er lächelnd. Ich konnte es mir wirklich nicht mehr verkneifen und musste wirklich etwas anfangen zu lachen.

Diese Geschwollen Redeweise passt so gar nicht zu ihm. Zu niemanden aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert passt diese Art der Sprache. Nicht einmal dem Pfarrer von neben an. Damian öffnete die Autotür und stieg aus. Bevor er aber ging beugte er sich noch einmal hinunter. Es lag immer noch dieses Lächeln auf seinen Lippen.

„Bis Samstag."

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Where stories live. Discover now