Kapitel 14 - Fünfundachtzig von hundert

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Ein neuer Tag sollte immer etwas Gutes mit sich bringen. Ich habe leider das Gefühl, dass dieser Tag einfach nichts mit sich bringt. Keine Informationen. Ich habe schon morgens keine Lust mehr aufzustehen, weil ich genau weiß, dass es mir nichts bringen wird. Ich sollte vielleicht wirklich die Akte schließen. Das ist das Beste für meine Nerven und wahrscheinlich auch für Logan.

Das einzige was ich machen kann ist, noch ein letztes Mal mit Severin und Damian zu reden. Auch wenn das irgendwie keine gute Aussicht auf den Tag ist. Es wird mich wahrscheinlich auch kein bisschen voranbringen.

Die Aufzugtür öffnete sich und seufzend ging ich hinaus. Es war angenehm warm in dem Raum. Logan saß auf seinen Platz und Telefonierte. Ich hoffe nur das dieser Anruf etwas bringt. Ein paar Informationen mehr wären im Moment wirklich sehr, sehr hilfreich und besser für uns.

Ich stellte meine Tasche ab und legte meine Jacke über die Stuhllehne. Auf meinem Schreibtisch lag eine Akte. Severin Sterling stand mit Druckschrift geschrieben auf der Mappe. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schlug die erste Seite auf. Die erste und auch einzige Seite. Darauf stand auch nur eines: Als Jugendlicher hatte er einmal Ladendiebstahl begangen. Nichts Interessantes. Außerdem war noch sein aktueller Wohnort war darin aufgeführt und auch woher er kommt. Aber sein Geburtsdatum konnte ich nirgendwo finden. Genau so wenig wie der Namen seiner Eltern.

Selbst auf der Rückseite war nichts zu finden. Ich stütze meinen Ellenbogen auf den Tisch und ließ meinen Kopf auf meine Hand fallen. Da hat anscheinend jemand sehr schlampig gearbeitet. Naja, was sollte ich schon dagegen sagen. Anrufen muss ich ja so oder so. Aber ich hätte mir das auch beim besten Willen nicht vorstellen können, dass er seine eigenen Angestellten umbringt. Wie schrecklich wäre das denn? Außerdem verliert er ja dadurch seinen Ruf. Auch wenn er sie nicht umbringt. Aber welcher Chef würde so etwas tun? Keiner der bei Sinnen war.

„Du musst es dir gar nicht erst gemütlich machen.", sagte mein Kollege und erhob sich von seinem Stuhl. Er zog seine Jacke an und schon dann deinen Kaffee Becher zu mir herüber. Ich schaute ihn an und griff verträumt nach dem Becher. „Wieso denn das nicht? Sag nicht das noch jemand ins Gras gebissen hat."

„Naja, da hat jemand her in den Hals gebissen anstatt ins Gras.", sagte er und zwinkerte mir mit einem Grinsen auf den Lippen zu. „Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft das Vampire in New York ihr Unwesen treiben. Das sind Fantasie Gestalten."

„Da sagt der Arzt vor Ort etwas anderes."

Verwirrt stand ich auf und zog mein Jack an. Tasche und Kaffee waren schnell wieder in meinen Händen und ich versuchte mit Logan Schritt zu halten. „Wir haben etwas?", fragte ich mit großen Augen und drückte auf den Pfeil nach unten für den Fahrstuhl.

„Die DNA kann der liebe Herr Doktor nicht durch das reine Angucken ablesen aber ja. Anscheinend hat er etwas Wichtiges gefunden.", sagte Logan und lächelte stolz. Ich wippte auf uns ab. Was konnte es noch schöneres geben. „Aber warte. Warum ist dieser Doktor eher da als wir?"

„Es ist ein neuer Doktor. Er wurde gestern neu bei uns eingestellt. Außerdem war ich schon kurz da und habe alles sichergestellt. Du bist ja nicht an dein Handy ran gegangen."

Panisch schaute ich auf mein Handy. Tatsächlich. Zwei verpasste anrufe. Ich packte mein Handy wieder weg und seufzte. Deswegen haben mich die Leute so komisch angeguckt als ich aus dem Haus ging. Es ergibt alles einen Sinn. Zusammen stiegen wir in den Aufzug ein und Logan holte aus seiner Jackentasche seinen Notiz Block heraus.

„Das neue Opfer heißt Nadja Colum. Sie arbeitet, wie auch die anderen drei Opfer, bei Severin. Diesen konnte ich übrigens auch nicht erreichen, aber ich glaube die Befragung und so führst du wieder durch. Die Akte habe ich sch9n aus dem Aktenstapel herausgefischt. Sie wohnte gegenüber von dem Café in dem sie Arbeitet. Nach meinen Angaben hatte sie nur einen Hund der aber auch schon vor zwei Jahren verstorben ist. Sonst ist nichts Besonderes. Ihre Eltern sind geschieden und leben beiden am anderen Ende von Amerika. Weit weg voneinander weg und weit weg von ihrer Tochter. Die zu erreichen wird witzig aber das übernehmen ich gerne."

Während er alles erzählte überlegte ich wie spät ich denn gekommen bin. Er hatte schon alles gemacht. Warum bin ich überhaupt gekommen? „Wo fahren wir dann jetzt hin? In das Labor oder vielleicht in den Park?", fragte ich und grinste ihn an.

Er schüttelte nur lachend den Kopf während wir aus dem Aufzug ausstiegen und aus dem Gebäude gingen. „Ich dachte wir gehen noch einmal zum Tatort. Es ist nicht weit von hier.", sagte er und lächelte mich an. Na dann.

Es waren nicht einmal fünf Minuten die wir schweigend neben einander hergelaufen sind und wir waren schon am Tatort. Die Polizisten nahmen schon wieder das Absperrband weg und nur einige Passanten schien anzuhalten und ihre Handys heraus zu holen um Fotos zu machen. Zum Glück war die Leiche schon weg. „Hier wurde sie gefunden? Ein sehr untypischer Ort für einen Mord."

Ich schaute mich um. „Es liegt an der Hauptstraße. Hast du schon nach Überwachungskameras Ausschau gehalten?"

„Keine einzige."

„Wäre ja auch zu schön gewesen."

Ich drehte mich wieder zu Logan von weiter weg sag ich eine Gestalt auf uns zu kommen. „Wer ist denn das?"

Mit einem Kopfnicken zeigte ich in die Richtung. Die Person, die nach meinem Erachten ein Mann war, hatte einen weißen Kittel an. Entweder habe ich Halluzinationen oder es kam uns wirklich ein Arzt entgegen.

„Ach, Detektive Ward. Gut, dass ich sie hier antreffe. Sie sind mir genau vor meiner Nase weggelaufen.", sagte der Mann. Seine Feuerroten Haare schimmerten im Sonnenlicht. Er sag mindestens aus wie 30. Wenn er nicht sogar älter war. „Lexia, das ist Doktor Yoash Yennil. Herr Doktor das ist Detektive Havering."

Etwas verdutzt schaute ich meinen gegenüber an lächelte dann aber um meine verwirrt hat zu überspielen. „Ich habe schon vieles über sie gehört miss. Es ist mir eine große Freude mit ihnen arbeiten zu dürfen.", sagte er und reichte meine seine Hand die ich lächelnd annahm.

„Zurück zum wesentlichen. Ich habe den Rest von dem Speichel den ich hatte überprüft. Ich kann ihnen nicht zu hundert Prozent sagen das es stimmt aber der Computer hat mir das hier ausgespuckt."

Er reichte uns ein Blatt hin. Vor lauter Neugierde nahm ich es und schaute drauf. Ich überflog die oberen Zeilen in denen irgendetwas Biologisches mit Blutgruppen und Antikörpern stand. Das Ergebnis war das wichtige. Doch als ich es las konnte ich es nicht so richtig glauben.

Die Speichelprobe sagte Damian Linney mit einer Wahrscheinlichkeit von fünfundachtzig Prozent.

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Where stories live. Discover now