Kapitel 46 - Tage oder Wochen

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"Und wo habt ihr euch jetzt kennen gelernt?", fragte mein Vater und nahm die Tasse die unter der Kaffeemaschine stand weg. Er setzte sich an den Tisch zu uns. Damian und ich neben einander. Meine Mutter vor uns und mein Vater setzte sich neben sie.

Vor ihm habe ich an meisten Angst. Dass er es bemerken kann. Das er bemerkt was hier los ist und das alles nur eine schlechte Lüge ist. Aber bis jetzt läuft doch alles ganz gut. Damians Hand liegt auf meiner und gibt mir halt. Die Kälte die er ausstrahlt beruhigt mich und seine Hand ist stark. Ob sie stark genug ist werden wir sehen.

"Von einem Fall. Durch eine Befragung um genau zu sein.", gab ich als Antwort und sehe Damian an. Er lächelt und sieht zu meinem Vater. Er wusste wahrscheinlich genau so gut wie ich das er ihm gewaltig auf den Zahn fühlen will. Er ist Polizist und genau so ein ordentlicherer Detektiv wie ich. Er wird keine Kleinigkeit so lassen wie sie ist.

Mein Vater nickte und lachte leicht. "Fast so wie wir beide.", sagte er zu meiner Mutter und nahm ihre Hand. Meine Mutter lächelte. So wie sonst auch wenn sie in seine Augen sah. Sie würden sich immer lieben. Durch den Tot und noch weiter darüber hinaus. Nur sie hatte es leider nicht verdient im Gegensatz zu manchen anderen.

Meine Mutter schaute mich dann an. "Wollt ihr nicht einmal eure Sachen nach oben bringen? Ich habe euch das Zimmer fertig gemacht. Du weißt ja wo mein Engel.", sagte sie und lächelte mich fürsorglich an. Damian und ich nickten nur und gingen zu unseren Koffern die im Flur standen.

Gerade als ich zu meinem Koffer greifen wollte nahm er ihn mir aus der Hand. Entsetzt schaue ich ihn an. "Spar dir den Kommentar.", flüsterte er mir zu und zwinkerte ich seufze nur und nahm meine Tasche. Er ging vor mir die Treppe hinauf und wartete dann auf mich.

Ich steuerte auf die Tür zu die ich nur allzu gut kannte. Es war mein ehemaliges Zimmer. Meine Eltern hatten es umgebaut zu einem Gästezimmer. Dabei komme, wenn nur ich. Ich öffne die Holz Tür und sehe in mein Zimmer. Es ist immer noch genau so schön wie immer. Sie hatten etwas Besseres draus gemacht als ein Zimmer mit Disney Prinzessinnen Tapete.

Damian kam nach und stellte den Koffer ab. "Schön hier.", sagte er und schaute sich um. Ich öffne das Fenster um etwas von der Luft in das Zimmer zu lassen. Auch wenn sie nicht so frisch war wie ich es gehofft haben. Ich könnte den Diesel und das Benzin nicht nur ein bisschen riechen. So schnell die Fenster offen waren, waren sie auch wieder zu. Dieser Gestank war auch nicht mehr zum Aushalten.

"Und wie lösen wir das Problem?"

Verwirrt drehte ich mich um. "Was für ein - OH."

Ich folgte seiner Handbewegung. Das habe ich wirklich vergessen. "Ist es dir wichtig das deine Eltern unsere Gedichte glauben?", fragte er leise. Ich nicke und ich könnte mich auch gleichzeitig dafür Ohrfeigen. "Dann haben wir unsere Antwort.", gab er wieder und sieht mich an. "Auf welchen Seiten möchtest du schlafen?"

Die Erinnerungen an meine Kindergarten und Grundschulzeit kam wieder hoch. Damals haben wir solche Gespräche immer nur aus Spaß geführt. Niemals hätte ich gedacht, dass man sich darüber wirklich streiten kann und sich unterhält. Aber doch. So weit ist es in meinem Leben also gekommen. Nicht einmal verheiratet bin ich.

"Auch dir eine aus.", sagte ich und sehe aus dem Fenster. Irgendwie bereue ich es aber etwas in mir machte mich neugierig. Dieser Teil wollte die Antwort auf meine Fragen haben. Dieser Teil wollte auch wissen wie es ist eine Nacht neben Damian zu verbringen. Ja irgendwie war es reizvoll neben so jemanden wie Damian zu schlafen.

Eine Hand legte sich auf meine Hüfte und ich zuckte nicht nur zusammen. Ich stieß mir auch noch mein Knie an der Fensterbank aus Stein. Aber damit war natürlich nicht genug. Ich stand dann mit gedrucktem Kopf da und wollte mich wiederaufrichten hatte aber die Rechnung ohne Damians Kopf gemacht. Ich drehe mich um und er grinste nur.

"Aua."

"So etwas nennt man auch Karma.", sagte er und zog mich zum Bett.

Nebeneinander setzten wir uns auf das Weiche Bett. Vorsichtig nahm er meine Hand von meinem Kopf und schaute sich meinen Kopf an. " Was ist mit deiner Mutter?", flüsterte er mir in mein Ohr und schaute sich weiter die Stelle des Aufpralls an.

Ich reiße meine Augen auf. Aber da war wieder dieser eine Teil der genau wusste, dass diese Frage kommen würde. Aber warum sollte ich es nicht sagen. Er ist ja mein Alibi freund.

"Die hat Krebs. Sie hat nicht mehr lange zu Leben. Die Ärzte meine Tage oder Wochen. Wenn sie Glück hat vielleicht noch Monate."

Meine Stimme wurde immer leiser gegen Ende. Jedes Mal, wenn ich darüber Rede bricht es mein Herz mehr und mehr. Es war einfach eine Bürde für mich und auch für meinen Vater aber ich muss damit klarkommen. Irgendwie.

Damian legte seine Arme um mich und zog mich an ihn. Es hat gut. Es war beruhigend und wirklich schön. Ich fühle mich sicher und geborgen. Er schien es zu verstehen. Eine Träne rollte über meine Wange und viel auf Damians Hand.

"Hey, nein. Nicht weinen.", sagte er dann liebevoll und zog mich noch näher an seine Brust. Trotz dem ganzen könnte ich Lächeln. Es war schon irgendwie beängstigend. "Danke das du ihr so menschlich begegnet bist.", sagte ich und lege meine Hände auf seine. "Das ist nicht alltäglich."

"Ich habe mir schon so etwas vorgestellt. Ich möchte das sie eine schöne Zeit hat und keine Schmerzen erleiden muss bevor sie geht. Freundlichkeit ist das mindeste was man dann machen kann."

Er kannte meine Mutter gerade. An ein paar Minuten und hatte sie sofort in sein Herz geschlossen. So etwas verdiente sie. Bleibt zu werden und respektiert zu werden. Stattdessen wird sie jeden Tag mehr und mehr gedemütigt. Doch nicht von Damian.

"Ach komm. Wir müssen noch einen Vampir jagen.", flüsterte er und löste sich langsam von mir. Gerade wo es schön würde musste er es wieder zu nichts machen. So wie immer.

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Where stories live. Discover now