Kapitel 23 - Titanic ohne Schiff

78 6 5
                                    

Das war das erste und letzte Mal, dass ich meinen Schlaf freiwillig gegen Arbeit austausche. Ich bin nämlich so dumm gewesen und habe mir eine Vampir Lektüre genommen. Das erste was ich in meinem einzigen Bücherregal finden konnte. In dieser Woche muss ich unbedingt zu Amber und mir ein paar Bücher ausleihen.

Es faszinierte mich nicht nur diese Bücher zu lesen, sondern ich erkannte auch irgendein Muster in den Morden was ich sonst nie erkannt hätte. Blutleere Körper scheinen zu stimmen aber das das mit dem verbrennen im Licht eher weniger. Die Morde würden ja nicht nur in der Nacht ausgeübt. Die Fangzähne hingegen bekommen wieder ein Pluspunkt. Das würde immerhin diese komischen Gabel Einstiche im Hals erklären.

Doch es gab in den verschiedenen Sachen die ich auch im Internet fand keine Indizien. Vampire schlafen anscheinend in Särgen und können sich in Fledermäuse verwandeln. Klar, das ist jedem bekannt aber woher soll ich das herausfinden? Bei einer anderen Seite stand auch noch, dass sie kalt wie der Tot sind. Soll ich dem Mutmaßlichen Täter erstmal Fieber messen oder wie?

Ich klappe meinen Laptop zu, stellte ihn auf den kleinen Tisch vor meinem Sofa und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Was für eine Nacht. Ich schaue auf die Uhr die an der gegenüberliegenden Wand hing. Es ist gerade einmal fünf Uhr. Eine perfekte Zeit und den Fernseher anzustellen und mit einem Tee auf der Couch zu liegen.

Langsam erhob ich mich und ging in meine kleine Küche. Ich füllte den Wasserkocher auf und stellte ihn an. Summend tanzte ich durch meine Küche mit den zwei Teebeuteln hin der Hand und nehme nichts mehr war. Ich fühle mich einmal wieder wie ein kleiner Teenager.

Damals bin ich auch öfters mitten in der Nacht wach geworden und bin in die Küche gegangen um mir Tee zu machen. Am besten war immer noch der gute Pfefferminz Tee den meine Mutter selber gemacht hatte. Ich schaltete den Fernseher ein und schaute Fernsehen bis ich meinen Tee ausgetrunken hatte und vor der Glotze eingeschlafen bin. Das waren schöne Zeiten. Irgendwie wünsche ich mir diese wieder zurück.

Der Wasserkocher machte sein allseits bekanntes Geräusch um mir zu sagen: „Jo, dein Wasser ist verbrennend heiß! Viel Spaß dabei!" ich schütte das Wasser in eine Tasse und ließ did Teebeutel darauf fallen. Der Raum wurde mit dem Geruch von Pfefferminz und Honig erfüllt. Die Entspannung setzte bei mir sofort ein. Wie ein Schlag auf die Wange.

Immer noch summend und tanzend ging ich wieder zurück in mein Wohnzimmer wo es auf einmal verdammt kalt drin war. Ich stellte meinen Tee auf den Tisch ab und schaute mich um. Hatte ich das Fenster schon vorher offen gehabt? Ich kann mich nicht daran erinnern es aufgemacht zu haben.

Mit kleinen aber schnellen Schritten ging ich zum Fenster und schloss es. Ich zitterte leicht und meine Füße, die auf dem kalten Boden standen, frieren wahrscheinlich noch mehr als ich es tat. So schnell wie ich zu dem Fenster gelaufen bin trete ich auch wieder dem Rückzug an und ließ mich auf mein Sofa fallen. So faul wie ich bin legte ich die Fernbedienung des Fernsehers neben mich und schlachtete diesen auch sofort ein.

Das erste was ich sah war, mal wieder, eine Romanze. Titanic, nur ohne Schiff, ohne Wasser und ohne einen Schiffsunglück. Halt eine Romanze so schnulzig wie es eben nur ist. Ich ging die verschiedenen Sender durch doch das einzige vernünftige was ich fand war ein Horrorfilm. Wenn man ihn denn so nennen kann.

Alleine die ersten Minuten die ich gesehen habe, haben mich eher an eine Komödie oder an ein Drama erinnert. Nichts an einen Horrorfilm. Keine Gruseligen Menschen und keine Leichen. Bis jetzt.

Ich vernahm ein knacken in der Küche. Verwirrt drehte ich meinen Kopf zu der Küche. Nichts. Ich lächle und schüttelte meinen Kopf. Oh nein, in meiner Küche spukt es. Hilfe, Hilfe. Wie gut das es Geister so wie so nicht gibt. Ich drehe die Lautstärke von dem Fernseher etwas herunter und nahm mir meinen Tee von dem Tisch.

Da schon wieder dieses knacken aus der Küche. Ich nahm einen kleinen minimalen Schluck, um mich ja nicht zu verbrennen, von meinem Tee und schaute noch einmal zu der Küche. Nochmal ein knacke, aber es ähnelte diesmal mehr einem knallen. Ich stellte die Tasse auf dem Tisch ab und ging in die Küche. Um ehrlich zu sein habe ich nicht erwartet das mir die Töpfe und Pfannen um die Ohren fliegen aber das war auch schon gruselig genug.

Ein Teller stand dort, wo ich ihn sicherlich nicht hingelegt habe und lächelte mich Word wörtlich an. Es war Ketchup oder so darauf gesprüht. Ich stand wie angewurzelt da und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich öffnete einfach nur die oberste Schublade in der Küche und holte mit einer Geschwindigkeit meine Waffe heraus das die anderen Sachen schon herausflogen.

Was die Nachbarn gerade wohl denken? Sie denken doch eh alle da sich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Aber im Moment Zweifel ich auch an mir selbst. Ich räusperte mich und gehe langsam Richtung Schlafzimmer Tür. „Hallo?", fragte ich in normaler Lautstärke. Ich drückte die Klinke der Tür auf und schaltete das Licht an. Nichts.

Leise verließ ich das Zimmer wieder und schaute mich wieder um. Zuerst ist es mich gar nicht aufgefallen aber dann habe ich einem Windstoß genau abbekommen. Das Fenster, was ich eindeutig vorhin zu gemacht habe, war wieder offen. Ich trampelte darauf zu und machte es erneut zu. „Diesmal bleibst du verdammt noch einmal zu!"

Jetzt bin ich komplett durch geknallt. Ich rede jetzt schon mit Fenstern. Ich lasse meine Waffe sinken und bringen sie wieder in ihre Schublade in der Küche. Ich wollte gerade noch einmal zu dem Teller mit dem lächelnden Gesicht darauf gucken aber er war weg. Ich brauche wirklich Urlaub. Wenn ich mir sogar das schon einbilde.

Mit der rechten Hand fuhr ich mir durch die Haare während ich mich mit der anderen an der Wand abstürzte. Was kommt jetzt noch? Ein redender Kühlschrank? Fliegendes Essen. Verschwindende Fenster?

Nein. Es war wesentlich besser als das was ich mir vorgestellt habe.

Ich gehe gerade wieder zurück zu meinem Sofa und will mich gerade draufsetzen als ich sehe das ein Buch auf dem Tisch lag. Es war rot Eingebunden und hatte nicht einmal einen Titel auf dem Cover. Nur ein Zettel lag darauf.

„Ab sofort die richtige Vampir Geschichten!"

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Where stories live. Discover now