Guilty Pleasure

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Vor dem Club war es mittlerweile nicht mehr angenehm und abendlich kühl, sondern nächtlich und arschkalt und gar nicht mehr angenehm.
Jaebum hatte seinen Arm um meine Hüfte gelegt und hielt mich eng bei sich.
Von ihm ging die Wärme einer ganzen Heizung aus, während wir über den Fußweg liefen und wir immer und immer stehen blieben, weil er seine sündigen Lippen nicht von meinen fernhalten konnte.
Mich störrte das nicht.
Bereits jetzt war ich schon süchtig nach seiner Nähe.
Ich wusste was ich tat war dumm und ziemlich schlampig und unzuverlässlich, weil ich niemanden von meinem kleinen Ausflug in Kenntnis gesetzt hatte und auch kein Handy mit mir hatte, aber die Neugier hatte mich getrieben und umkehren konnte ich schlecht und wirklich wollen, wollte ich auch nicht.
Jin würde mich nur zustandpauken und das konnte ich echt nicht gebrauchen.
Ich war weg von Zuhause gezogen, damit ich mir nicht mehr Regeln anhören musste, sondern um meine eigenen aufzustellen.

Auf dem Parkplatz, auf den Jaebum mit mir lief blinkte ein Wagen auf, einer der nicht nach einem nullachtfünfzehn Toyota oder Opel aussah, sondern bestimmt mehr auf dem Preisschild hatte, als ich je verdienen würde.
Zielstrebig lief Jaebum auf den schwarzen und eleganten Audi R8 zu, der auf dem Platz thronte, auf dem es eben geblinkt hatte.
Ich blieb einen Moment stehen und musterte den Prachtwagen, der da stand wie die Königin der Nacht.
"Da gefällt jemandem was er sieht."
Gänsehaut überfiel mich, als Jaebum in mein Ohr flüsterte und mich zu sich drehte.
Wie automatisch verbanden sich unsere Lippen.
Seine Hände hielten mich an meinen Seiten und entschlossen drückte er mich mit dem Rücken gegen seinen Wagen, während er den Kuss intensivierte und ich meine Hände in seinen dunklen und dicken Haaren versanken.
Ich zog ihn näher an mich, wollte nicht mal den kleinsten Abstand zwischen uns haben.
Es wär als würde seine Nähe mich berauschen, als würde ich alles um mich ausblenden.
Dabei war mir aber auch bewusst, dass ich den vor mir so gut wie kein bisschen kannte und man mich auch vor ihn gewarnt hatte.
Aber wie gesagt, ich war aus der Kleinstadt weg, damit ich nach meinen eigenen Regeln leben konnte und mir von keinem mehr welche anhören müsste, damit ich mich an sie halten sollte.

Zielstrebig wanderten Jaebums Hände an mir herunter und zu meinem Hintern.
Er fuhr mit seiner Hand über die Stelle, drückte und hob mich schließlich gegen den Audi.
Instinktiv schlang ich meine Beine um ihn und rang nach Luft, als wir den Kuss lösten und er mich aus dunklen und rätselhaften Augen begutachtete.
"Mir gefällt auch was ich sehe."
Er ließ mich wieder runter, besah mich von oben bis unten und hielt mir schließlich die Tür zu dem Beifahrersitz auf.
Ich stieg ein und versuchte mich mit zittrigen Händen anzuschnallen.

Wäre ich nüchtern hätte ich anders gehandelt, ich wäre nicht auf dieses Angebot eingegangen mit Jaebum mit zu fahren.
Ich meine ich war neunzehn und stolze Jungfrau und offensichtlich grade dabei meinen Stolz auf den Pluto zu schießen.
Besoffen hatte ich über meine Entscheidungen eh keine Kontrolle, so auch nicht über meine Zustimmung zu einem Angebot von einem unschlagbar heißem Typen, den ich eben kennengelernt hatte und der zu dem der Sohn einer der CEOs in Südkorea war.
Ich sollte mich hierfür ohrfeigen und in den Han stürzen, aber ich saß noch hier und friemelte ein wenig nervös an der Lederjacke herum, die ich anhatte.
Im Autoradio dudelte leise irgendein Popsong aus den Charts, Jaebum jedoch machte ihn aus und stellte nicht mal einen anderen Sender ein.

Ich biss mir auf die Unterlippe und betrachtete ihn von der Seite.
Er sah konzentriert und mit einem angedeuteten Lächeln auf den schmalen Lippen auf die Straße.
Sein Seitenprofil war perfekt, Jawline, Nase und Lippen.
Er sah einfach nur weit aus mehr als sexy aus, er war die Definition dieses Wortes, der Schöpfer, die Verkörperung.
"Hat man dir nie beigebracht, dass man andere nicht anstarren soll?"
Das angedeutete Lächeln wurde mit der seidigen Stimme zu einem richtigen und ich wurde rot.
"Mich soll das nicht stören. Ich mochte deinen Blick, seit du mich in Augenschein genommen hast, also starr mich ruhig an Kirae."
Ich wusste nicht wirklich wie ich seine Worte auffassen sollte, aber so, wie er meinen Namen aussprach würde mir kribbelig zu mute und ich sog die Luft ein.
Jaebum war sich seiner Wirkung bewusst und lachte tief und genauso sexy wie er neben mir saß.

Vor einem modernen und viel zu teueren Wohnungsgebäude hielt er und stieg aus.
Noch bevor ich mich abgeschnallt hatte, stand Jaebum an meiner Tür und hielt sie mir auf.
Zögerlich und noch immer mit einem unbeschreiblichen Kribbeln in der Magengegend stieg ich aus und wurde sofort von Jaebum an seine Seite gezogen, als er die Tür wieder zu machte und abschloss.
Seine Hand legte sich besitzergreifend auf meinen Po und er schob mich mit sich zu dem Eingang des Gebäudes.

Das Foyer war simpel und weiß eingerichtet und keiner befand sich darin.
Um die Uhrzeit würden Normalsterbliche eigentlich im Bett liegen und schlafen und nicht in Clubs herumziehen und von anderen Typen mitgenommen werden, zumindest als Mädchen.

Ohne sich groß umzusehen steuerte Jaebum auf den Fahrstuhl zu, drückte einen Knopf und betrat ihn mit mir.
Kaum war die Tür zu gefahren, drückte er mich gegen die Fahrstuhlwand und küsste mich gierig.
Ich erwiederte und krallte mich mit meinen Händen an seinem Hemd fest.
Wie kleine Ameisen kitzelten sich seine Hände unter mein Oberteil und legten sich auf meinen blanken Rücken.
Seine Lippen verschwanden von meinen und machten sich langsam und genüsslich an meinem Hals zu schaffen, während er sein Bein zwischen meine stemmte und ich die Lippen aufeinander presste, um mir ein stöhnen zu verkneifen.
Jaebum hatte es dringend nötig aus diesem Fahrstuhl zu kommen, der wohl nicht halten wollte.
"Du musst dir nichts verkneifen. Nur raus, damit, wenn dir etwas auf den Lippen liegt." raunte er in mein Ohr und strich mit seinen Fingern über meinen Rücken, während er sich gegen mich drückte und ich den Kopf gegen die Fahrstuhlwand lehnte, meine Lippen noch immer aufeinander gepresst.

Mein vor mir suchte wieder nach meinen Lippen und verband sie.
Erneut drückte er sich gegen mich und nahm im selben Moment seine Lippen von meinen.
Völlig benebelt, von dem Gefühl was wieder durch meinen Körper schoss und von dem Kuss, kroch ein Laut aus meinem Mund, der Jaebum leise und verführerisch lachen ließ.
"Geht doch, lass mich deine Stimme noch mal hören." Seine Augen hatten sich an meinen festgebissen und würden sie nicht mehr locker lassen.
Mit einem düsteren grinsen in seinem engelsgleichen Gesicht, kam seine Körpermitte meiner erneut entgegen und völlig im Rausch stöhnte ich erneut, bevor endlich der verdammte Fahrstuhl aufging und ich auch nur noch raus wollte und das von eben spüren wollte.
Eine Überflutung an so vielen Gefühlen, dass ich nichtmal Namen geben konnte, bis vielleicht einen oder zwei.
Lust und Verlangen.
Lust und Verlangen nach einem Typen, den ich kaum, den ich nicht mal ein wenig kannte.

Doch kaum hatte ich zu Ende gedacht wurde ich durch eine Wohnungstür gezogen und gegen sie gehoben und verlangend und impulsiv geküsst.
Ich gab mich dem Kuss hin und spürte, wie sich die Hände an meinem Körper sich an meiner Jacke zu schaffen machten, sie mir abstriffen und mir mein Oberteil über den Kopf zogen.
Jaebum sah mich an, als er mich wieder absetzte und sein Hemd langsam aufknöpfte.
Wie hypnotisiert drückte ich meine Lippen auf seine und streifte es ihm über die Schultern, als er es komplett offen hatte.
Erneut hob er mich hoch und wirbelte durch die Wohnung, von der ich nur eine riesige Fensterfassade wahrgenommen hatte.
Und ich war mir sicher, dass ich in dieser Nacht von seiner Wohnung auch nicht mehr sehen würde, als die Fenster oder das Schlafzimmer, in dem er mich auf dem Bett absetzte und sich daran machte meine viel zu kurze Hose aufzumachen, und seine Lippen über meinen Körper streifen zu lassen, die immer mehr südlicher gingen, aber an meinem Bauchnabel stoppten.
Sie verschwanden, so wie auch Jaebum, der über mir gelehnt hatte.
Ich hörte geraschel neben dem Bett und bestimmt eine Minute später hatte ich Jaebum wieder über mir, der mich meiner Überbleibsel an Klamotten entledigte und mich zum ersten Mal überhaupt in eine ganz andere Dimension an Gefühlen katapultierte, von denen ich so schnell bestimmt nicht genug bekommen würde, auch wenn sich in meinem Hinterkopf langsam Jins vorwurfsvoller Blick anbahnte, aber mit der nächsten Welle an unbeschreiblichen, unbekannten, unglaublichen Gefühlen, waren dieser Gedanken wieder verschwunden, so wie das bittere erwachen und die Kopfschmerzen, welche mir am nächsten Morgen verhängnisvoll anhaften würden, bei dem ganzen Alkohol den ich getrunken hatte.


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