Get Your Ass Back

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Verwundert starrte ich Jaebums besten Freund in meinem Zimmer an, der im Gegensatz zu mir sichtbar erleichtert wirkte und von meinem Bett hochschoss, als ich die Tür wieder geschlossen hatte.
"Was zum Teufel suchst du hier Youngjae?" zischte ich und schüttelte den Kopf.
Er lachte leise.
"Okay, doch das richtige Zimmer, wie ich sehe." scherzte er erst noch, doch nach lachen war mir nicht.
Von wem wusste er bitte in welches Zimmer er musste um zu mir zu gelangen.
"Wie kommst du in mein Zimmer?" fragte ich ihn weiter und verschränkte die Arme vor der Brust.
Jegliches Kribbeln von dem Treffen mit Jaebum eben war mir vergangen.
"Ich hab mich nach deinem Zimmer durchgefragt, bis mir jemand die Nummer und das Haus verraten hat." Beantwortete er mit einer Leichtigkeit, die ich nie an den Tag gelegt hätte.
Youngjae fiel es einfach Fremde nach Hilfe zu fragen, wenn er sie brauchte.

"Aber wichtiger ist erstmal, dass Jaebum wieder auf den Weg nach Tokyo ist." überrumpelte er mich.
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn ziemlich verdattert an.
"Kann nicht sein, wir haben uns eben getroffen."
Youngjae blinzelte ungläubig und schüttelte den Kopf.
"Dann wird er sich jetzt auf den Weg nach Tokyo machen und ich hätte gedacht, dass solltest du wissen, weil du mir ja erzählt hast, dass er dir fest versprochen hat nicht mehr zu Yongguk zu fliegen." ratterte er eilig herunter und sah mich aus großen braunen Augen an.
Ich hob die Arme.
"Woher willst du das wissen?"
Er seufzte und zog sein Handy hervor, um mir einen Chatverlauf mit seinem Cousin zu zeigen, in dem geschrieben stand, dass er sich mit Jaebum auf den Weg nach Japan machen würde um etwas zu klären, was Jaebum betraf.

Das konnte doch nicht sein Ernst sein.
Er traf sich mit mir und hatte bereits im Hinterkopf wieder eine Reise nach Tokyo geplant?
Nicht das ich mitwollen würde, aber wie Youngjae gesagt hatte, Jaebum hatte mir versprochen, dass er nicht mehr über Tisch mit Yongguk kommunizieren wollte, da er sich keiner Gefahr aussetzen wollte.
Wie sollte ich ihm denn bitte nun vollkommen vertrauen, wenn ich dem zugestimmt hatte mit ihm zusammen zu sein, wenn er nun schon so anfing.
Vielleicht war er sogar mit dem Gedanken zu mir gegangen danach gleich nach Japan zu fliegen und mir keinen Ton zu sagen.
Ich wäre nicht sauer, hätte er mich vorgewarnt, dass er zu diesem Kerl fliegen würde, der sich nicht wirklich im Legalen herumtrieb.
Jaebum wusste, wie ich diesen Teil von ihm sah und nun versprach er mir das blaue vom Himmel, während er sich hinterücks wieder in die Hölle begab.

"Ich wollte nicht Petze spielen, aber er hat mir erzählt wie du die Yongguk Sache siehst und ich dachte, dass du das wissen solltest.
Es hätte genauso gut sein können, dass er es dir eben erzählt hat, aber offensichtlich sieht es nicht so aus." er sah mich entschuldigend an und presste die Lippen aufeinander.
Ziemlich angepisst setzte ich mich auf mein Bett und hielt mir den Kopf.
Ich hätte über Jaebum und mich wohl doch noch ein wenig länger nachdenken sollen, aber ich konnte ihn auch nicht verletzen und ich wollte doch auf gewisser Weise auch mit ihm zusammen sein, nur hatte ich da diesen Punkt mit seinen Machenschaften ein wenig außer Acht gelassen.
"Schon okay. Das hat nichts mit petzen zu tun Youngjae. Ich hätte es mir an deiner Stelle auch gesteckt." murmelte ich und kramte mein Handy aus meiner Jacke, die ich noch trug.
"Ich hoffe ihr zankt euch deswegen nicht zu sehr." murmelte er und lehnte sich gegen meinen Schreibtisch.
Ich schüttelte den Kopf.
Streiten wollte ich mich mit Jaebum nicht, nicht jetzt wo ich beschlossen hatte mit ihm auf etwas festes eingegangen zu sein.
Er würde sich lediglich einen gewaltigen Anschiss abholen, sollte er überhaupt an sein Handy gehen, denn als ich ihn das erste anrief drückte er mich sofort weg und ließ den Anrufbeantworter anspringen.

Youngjae sah mich fragend an.
Ich schmiss mein Handy auf mein Bett uns schoss nach oben.
"Er geht nicht ran. Als würde er wissen, was ihm blüht." ließ ich ihn wissen.
"Er hat so ein Gefühl für etwas. Wenn ich ihn wegen etwas wichtigem Anrufe geht er auch nie ran, als würde er es sich schon denken können. Wie letzte Woche, wo er Mark fast von seiner Terrasse gestoßen hätte." verriet Youngjae.
Yugyeom meinte am Samstag Jaebum wäre bei dem Streit durchgedreht, aber nicht dass er sowas abgezogen hatte.
"Bitte was?" harkte ich erschrocken nach.
Youngjae nickte.
"Yongguk hat das Geld nicht bekommen, was er erhalten müsste. Deshalb hat er eine Drohung an Jaebum losgelassen, dass er dir etwas antut, wenn er das Geld nicht innerhalb der Woche noch bekommt.
Gestern war die Deadline, aber Jaebum meinte klar und ausdrücklich, dass kein Geld mehr an Yongguk gehen wird." erklärte er mir.
"Die Drohung hatte Yongguk aber an Mark geschickt, er sollte es Jaebum zeigen und deshalb ist das ganze dann ausgeartet und Jaebum hat, nachdem er meinen Cousin gnädiger weise nicht runtergeschubst hat, beschlossen, dass Yongguk keinen Cent mehr bekommt, wenn er anfängt zu drohen."
Ich schloss daraus, dass Jaebum wohl auch deshalb heute nach Tokyo fliegen wollte und zur Zeit noch auf den Weg zum Flughafen war.

Erneut rief ich ihn an.
Ein paar Sekunden klingelte es und schließlich entschied sich der feine Herr dafür seines Lebens willens den Anruf anzunehmen.
"So leid es mir tut, aber Jaebum hat mir angewiesen, dass ich jeden seiner Anrufe für ihn annehmen soll, Kirae." erklang Jackson mitleidig und schien zu wissen, weshalb ich ihn anrief.
Dieser Idiot hatte also vorgesorgt.
Ich lachte bitter auf.
"Wenn du mir nicht sofort Jaebum gibst, lasse ich zu dass dich Lisa eigenhändig kastiert." drohte ich ihm.
Im Hintergrund hörte ich ein mir viel zu bekanntes Lachen.
Mein Anruf stand auf Laut?
"Ich kastiere dich eigenhändig, wenn du es nicht auf die Reihe bekommst meinen Anruf selber anzunehmen!" fuhr ich Jaebum an und er verstummte.
"Außerdem wirst du deinen Arsch aus dem Wagen nehmen in dem du sitzt und nicht nach Tokyo fliegen!" wies ich ihm an.
"Die Rolle als meine Freundin spielst du super, so wie du dich grade aufführst."
Brachte er es äußerst amüsiert auch noch dazu herumzuscherzen.

"Ich bin nicht auf dem Weg zum Flughafen, sondern auf den Weg zu meinem Vater."
Log er mich auch noch an.
Das war echt die Höhe.
"Youngjae hat mir eben was ganz anderes erzählt und du hast mir versprochen da nicht mehr hinzugehen." konfrontierte ich ihn.
Eine ganze Weile kam nichts von ihm, nur ein ziemlich Dummer Spruch war von Jackson zu vernehmen, den ich ganz sicherlich an Lisa weitertragen würde, damit auch er seinen Anschiss wegbekam.
"Ich muss das tun, Kirae glaub mir." Jaebum klang nun nicht mehr zum scherzen bereit und versuchte auch gar nicht zu verstecken, dass er nach Japan wollte.
"Da ist etwas gewaltig schief gelaufen und ich will dem ganzen ein Ende bereiten.
Wie du mal meintest, ich kann meinem Vater irgendwann mit Legalen Mitteln sein Imperium wegreißen.
Das habe ich vor.
Ich werde das mit Yongguk beenden, mich nur noch auf uns konzentrieren und später irgendwann mal holen, was mir gehört.
Du musst dir keine sorgen um mich machen.
Jackson und Ravi kommen mit, die beiden sind die besten Bodyguards auf dieser Hälfte der Erde." redete er mir ein.
Ich biss die Zähne zusammen.
"Youngjae hat erzählt, dass Yongguk gedroht hat mir etwas anzutun." enthüllte ich.
"Und das war der Punkt an dem ich beschlossen habe unsere Zusammenarbeit zubeenden.
Er hat zu unfairen Mitteln gegriffen, die er umsetzen lässt, wenn er seinen willen nicht bekommt und ich will nicht das dir etwas passiert.
Ich lass das fallen, damit dir nichts passiert." machte er mir mit weicher und klarer Stimme bewusst.
"Ich rufe dich an, wenn ich gelandet bin, wenn ich in meiner Wohnung bin, wenn ich zu Yongguk fahre, wenn ich fertig mit ihm bin und wenn ich wieder auf den Weg hier zurück bin."
Ich stimmte seinen Worten zu.
Mir war dabei nicht ganz wohl, aber so hatte ich Gewissheit, dass Yongguk ihm nicht den Kopf wegbließ oder ähnliches.
"Du hast die Entscheidung gefällt mich als deinen ersten Freund zu wählen und ich habe dafür die Entscheidung getroffen das von mir zu lösen, was dir am meisten Probleme mit mir bereitet, damit uns nichts im Weg steht." offenbarte Jaebum.
Ich wusste nicht wirklich was ich dazu sagen sollte, in meinem Kopf waren Worte, nur wusste ich nicht wie ich sie äußern sollte.
"Pass auf dich auf und komm in einem Stück wieder, Jaebum." verlangte ich von ihm, konnte meine sorge nicht verstecken.
Wer wäre denn nicht besorgt, wenn es um soetwas ging.
"Das werde ich Kirae, du wirst mich in einem Stück wieder haben. Und dann fangen wir beide gemeinsam einen neuen Lebensabschnitt an." versprach er mir und ich konnte mir sein seliges und verträumtes Lächeln vor meinen Augen nur zu gut vorstellen.

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