Dafuq?!

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Meine Hoffnungen in einem normalen Flugzeug nach Hong Kong zu fliegen, verflüchtigte sich, als ich neben Jaebum in einem dieser Shuttles auf das Gebiet der Abflugbahnen fuhr und einen noch größeren Jet sah, vor dem sich bereits eine Menge Leute tummelten, die sich reindrängten, als die Tür aufging.
Jaebum lachte.
"Mit dem fliegen wir nicht. Der ist von YG.
Die Acts von meinem Vater sind schon seit einer Woche in Hong Kong. YG hat sich da etwas schlampig, wenn man bedenkt dass morgen Abend alles sitzen muss und von ihnen alle auftretenden Künstler morgen noch proben müssen." erklärte er mir und ließ mich erleichtert aufseufzen.
Dennoch konnte ich mir einen inneren Fangirlanfall nicht verkneifen.
Seit ich mit Jaebum zusammenhockte hatte ich angefangen mich mehr mit Musik auseinander zu setzen und vor dem Jet standen unter anderem Gruppen wie IKON oder Blackpink.
Ihre Musik war wirklich nicht schlecht und noch immer konnte ich nicht glauben, dass ich für einen Abend mit allen bedeutenden koreanischen Musikern in einer gigantischen Halle sitzen würde und einige von ihnen vielleicht auch noch treffen würde.
Ich wurde auf die bedeutensten Awards dieses Kontinents eingeladen und das auch noch als, so hatte es Lisa ausgedrückt, VIP Gast an der Seite von Jaebum.

"Wir fliegen mit einem normalem Flugzeug, aber in der Business Class versteht sich." lachte er.
Ich sah zu ihm und er wusste, wie er meinen Blick zu deuten hatte.
Als ich meinte, dass ich normal fliegen wollen würde, meinte ich dass ich auf einem normalem Flugzeugplatz sitzen wollte und nicht in einer Extrakabine, in der wir auch noch Sekt bekommen würden und einen exklusiven Blick auf den Himmel hatten, oder was wusste ich, was man in der Business Class alles geboten bekam, wenn man so reich, wie Jaebum war.

Am Ende war die Business Class ein etwas größeres Abteil mit Extraplätzen und einer Bar, in der sich unteranderem Männer in teuren Anzügen befanden, die nicht nur aus Korea stammten.
Jaebum unterhielt sich mit einigen von ihnen in eine einwandfreiem Englisch, jedoch sprach er mit ihnen so schnell, dass ich im Kopf nicht übersetzen konnte und somit nur wenig verstand.
Was ich verstand, war dass sie von einem Label aus Amerika kamen und sich auf den MAMAs nach potentiellen Gruppen umsehen wollten, die es mit ihren Leistungen auch auf einem anderen Kontinent weit bringen würden.

Das ganze Gespräch jedoch wurde über den Haufen geworfen, als mir eine bekannte und in dem Moment nervige Stimme ins Ohr fiel.
"Kikiii!" rief BamBam und kam mit Yugyeom angetappelt, der lief, als hätte er eingeschissen.

Die beiden kamen auch mit? Das konnte lustig werden.
Jaebum war bereits jetzt schon von seinem Cousin und seinem Freund genervt, obwohl sie nichtmal wirklich mit uns geredet hatten.

BamBam zog mich zur Seite, als er Jaebums genervten Blick sah, und die beiden Männer ein wenig von der Rolle wirkten.
Aber Jaebum quasselte mit ihnen munter auf Englisch weiter und lenkte sie davon ab, dass BamBam eben wie eine tuntige Frau mit einer Handtasche auf dem Arm auf mich zugetappelt kam und sich einfach nur klischeschwul aufgeführt hatte.

"Weißt du eigentlich was für coole Toiletten, die in der Business Class haben? Der Wahnsinn. Die haben sogar einen automatischen Seifenspender und einen für Desinfektionsmittel."
BamBam war noch keine ganze Stunde in diesem Flieger und er war bereits auf Toilette?
"Yug hat sich den hintern an einem von ihnen eingehauen, als wir...
Ach das ist egal, jedenfalls geht der Desinfektionsspender nicht mehr." brabbelte er munter weiter.
Ein wenig war ich verstört von BamBam, der einen ziemlichen Badezimmerkink hatte, so wie ich es in den letzten Monaten mitbekommen hatte.
Aber jedem das seine.
Mir persönlich war das Bad nur lieb, wenn ich mit Jaebum in der Dusche war oder in der Badewanne saß und wir unseren Spaß haben wollte.
Sonst war es mir einfach zu kalt und grob und total unromantisch, obwohl Sex nicht immer romantisch sein konnte.

"Du hast sie nicht mehr alle." lachte ich und schüttelte den Kopf.
BamBam lachte. "Wieso? Es im Flugzeug zu treiben hat schon immer auf meiner Must-Do Liste gestanden und jetzt kann ich es endlich abharken." Grinste er stolz auf sich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich schüttelte erneut den Kopf.
"Habt ihr es noch nicht im Flugzeug getrieben?" fragte er mich mit einem Pedoblick und sah zwischen Jaebum ein paar Meter entfernt und mir hin und her.
Sofort schüttelte ich den Kopf.
"Wohl auch gut so.
So wie Jaebum auf mich wirkt, würde er mit dir so hart rammeln, bis ihr vielleicht noch was richtig übles kaputt macht und dann würdet ihr abstürzen."
Ich sah BamBam an, als wäre er vom Blitz getroffen und könnte sich jetzt dazu noch unsichtbar machen.
"Was?" lachte er.
"Ich freu mich auf Hong Kong, da achte ich nicht sonderlich auf die Worte, mit denen ich um mich schmeiße."
Tat er ab und richtete sich seine knallroten Haare.

Jetzt war ich mir definitiv sicher, dass Lisa noch die humanere von den Zwilingen war.
Sie hatte zwar auch eine ziemliche Macke, aber würde nie so reden, wie ihr Bruder eben, obwohl sie selber alles andere als Prüde war, wenn es um ihre Bettgeschichten mit Jackson ging.
Anders als ich rollte sie wirklich alles aus, was sie mit ihm herumdockterspielte und die anderen Mädchen und ich gar nicht wissen wollten.
Aber sie hatte da keinen Scharm, schmiss dennoch aber bedacht mit ihren nächtlichen Abenteuern um sich.
Mich betitelte sie dabei immer als Prüde.
Was ich nicht war, nur wollte ich meine Privatsphäre haben, da nicht jeden mein Sexleben etwas anging.
Jennie schaffte es mir nur schemenweise etwas zu entlocken, aber sie war etwas wie meine beste Freundin geworden und außerdem brüllte sie das auch nicht so laut herum, wie es Lisa wohl machen würde, so wie ich sie einschätzte.
Dennoch war sie mir eine gute Freundin geworden, deren verdrehte Ratschläge manchmal Gold wert sein konnten, wenn sie nicht zu abgedreht waren.
Mit den anderen beiden war ich auch warm geworden, aber als Freude würde ich sie nicht direkt bezeichnen, auch wenn sie schon soetwas waren, aber mit Jisoo und Rose sprach ich einfach nicht oft.
Nicht weil ich sie nicht mochte, sondern weil sich nie eine Gelegenheit dafür ergab.

Jaebum zog mich aus meinen Gedanken, als er einen Arm um mich legte und sanft meine Wange küsste, bevor er BamBam mit einem möderblick ansah und sich an seinen jüngeren Cousin richtete.
"Hatte ich dir nicht gesagt, dass ihr euch benehmen sollt?" zischte er die beiden an.
Yugyeom lief so rot an, wie es BamBams Haare waren.
"Kaum seit ihr allein und der Flieger in der Luft, fickt ihr die Toilette kaputt? Ihr solltet euch nur einmal benehmen!" fuhr er die beiden an und warf ihnen mental Messer in die Herzen, damit sie leblos zusammensacken würden.
"Du hast uns belauscht!" erkannte BamBam sofort und hob die Stimme gegenüber Jaebum.
An seiner Stelle würde ich ganz leise sein, denn sonst wäre der Song von ihm und Jaebum bestimmt nur noch ein Projekt mit einer Stimme weniger und das sollte BamBam sich nicht erlauben.
"Vergiss nicht, dass an mir noch ein Song hängt, bei dem du mir geholfen hast." Sprach Jaebum die Drohung in meinen Gedanken aus, als hätte er sie gelesen.

"Dann hätte er bei mir genügend Chancen sein Können vollends auszuschöpfen."
Beim klang dieser Stimme lief es anscheinend nicht nur mir den Rücken kalt herunter, denn auch Jaebum spannte sich augenblicklich an und zog mich beschützend an sich.
"Das wird nicht nötig sein. Meine Trainees bekommen ausreichend Förderung." erklang Jaebum mit zusammengepressten Zähnen.
BamBam riss die Augen auf, Yugyeom reagierte bei der Stimme und der Erscheinung Yongguks nicht anders.
"Ach. Du. Scheiße." rutschte es BamBam raus und somit traf er genau den Kern der Situation.
Den: Ach du scheiße beschrieb das plötzliche Auftauchen Yongguks aus dem nichts, wie die Faust aufs Auge.

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