See It For The First Time

167 14 0
                                    

Dubai war der Wahnsinn.
Noch nie hatte ich so hohe Gebäude gesehen.
In Seoul gab es eine Menge Wolkenkratzer, aber keiner kam an die in der Wüstenstadt heran, noch dazu kam es, dass sich unter allen gigantischen Häusern der größte Wolkenkratzer der Welt mit seinen achthundertachtundzwanzig Metern hervor tat und die Aufmerksamkeit meiner Blicke förmlich auf sich zog, als Youngjae und ich in einem Taxi immer näher an das gigantische Bauwerk heran fuhren.

Mein neben mir lachte.
"Du starrst den Burj Khalifa an, als hättest du noch nie einen Wolkenkratzer gesehen." merkte Youngjae an.
"Ich habe nur noch nie den Burj Khalifa gesehen." berichtigte ich ihn.
Er nickte und sah ebenfalls aus dem Fenster.
"Dann wird es dich ja freuen, dass wir darin übernachten werden." verriet er mir.
Ungläubig sah ich ihn an.
"Das ist ein schlechter Witz."
Er schüttelte den Kopf.
"Die Übernachtungen im Burj Khalifa sind in der Einladung mit drin. Weder ich noch du müssen dafür etwas bezahlen, was wohl auch besser so ist, denn eine Nacht kostet ein halbes Vermögen.
Mir wäre ein normales Hotel hier auch lieber gewesen, aber eine der größten Musikgruppen unseres Landes wird hier geehrt, da können wir als geladene Gäste schon ein wenig mehr Luxus erwarten." scherzte Youngjae und sah zu dem größten Bauwerk der Welt auf, dem wir mit jede Sekunde immer näher kamen.

Das Hotelzimmer schrie nach einem unmenschlichen Preis.
Youngjae meinte, dass eine Übernachtung in dem höchsten Wolkenkratzer der Welt ein Heidengeld kostete, aber nie dass die Zimmer aussahen, wie von Gucci oder Channel zusammen gestellt und eingerichtet.
Youngjae war von dem Anblick nicht ganz so aus den Socken gehauen und genoss die atemberaumende Aussicht aus den großen Fenstern.
Ich dagegen streifte durch das Zimmer.
Auf jeder Seite waren zwei Türen.
Die eine würde je in ein Schlafzimmer führen und die andere in ein Bad.
Die Einrichtung war die perfekte Mischung aus altmodisch, elegant und modern und wollte nicht wirklich zu dem Ausblick in die gigantische von Wüste umgebene Stadt passen.

"Jetzt setzt dich doch mal, Kirae du machst mich wahnsinnig." lachte Youngjae, den nichts mehr beeindrucken zu scheint.
Nur schwer hörte ich auf seine Worte und setzte mich auf einen der Sessel in dem Wohnbereich.
"Wie kommt es, dass du hier nicht auf und ab tiegerst und dir alles ansehen willst? Warst du schon mal hier?" fragte ich Youngjae.
Er lachte auf, aber nicht sonderlich amüsiert.
"In Dubai war ich schon ein paar mal und in anderen große Städten auch, so dass mich nichts mehr wirklich aus den Socken hat.
Irgendwie traurig, aber irgendwann wird man von diesen gigantischen eindrücken nicht mehr mitgerissen.
Ich sehe Städte wie Dubai, finde sie atemberaubend, aber kann es nur noch schwer sehen, da ich die ganze Stadt schon kenne.
Als Kinder waren meine Familie und Jaebums Mutter hier immer gemeinsam im Urlaub.
Und wir sind gemeinsam durch die Straßen gezogen, da stand der Burj Khalifa noch gar nicht richtig." erzählte er mir und seufzte in Erinnerungen schwelgend.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit, dass er versuchte mir jede sehenswürdige Etage des Gebäudes zu zeigen, wobei wir in mindestens jedem Restaurant stoppen mussten, weil wir was kleines Essen wollten.
Als wir damit durch waren, überredete er mich dazu sich mit ihm das größte Aquarium der Welt anzusehen, was dazu noch in einem Rieseneinkaufscenter thronte und sich unendlich in die länge zog und sogar Haie beherbergte, neben kunterbunten Korallen und Anemonen und anderen Meereswesen.
In dem Einkaufscenter gab es einen Automaten, der Münzen zu purem Gold umwandeln konnte.
Die Läden allerdings befanden sich jenseits meines normalem Budget, weshalb Shoppen leider nicht drin war, aber dafür war es zu spät, als wir wieder den Rückweg antraten und Youngjae und ich zum Abschluss des Tages auf die Aussichstplattform des Burj Khalifa fuhren und die ganze Stadt im dunkeln betrachten konnten, was atemberaubender aussah als Seoul und Tokyo bei Nacht zusammen, allein weil die Kulissen nicht zu vergleiche war.
Einfache Straße war ein unterschied zu mitten in der Wüste und umgeben von Sand und Dünen.

Als ich am nächsten Morgen in dem Wahnsinnbett in meinem Zimmer aufwachte, war das erste was mich begrüßte die wahnsinnige Aussicht in die Stadt am Morgen, während ich auf einer Matte lag, die sich anfühlte, wie der Himmel auf Erden, noch nie hatte ich so weich gelegen, dass es noch bequem war.

Youngjae war bereits wach, als ich mein Schlafzimmer verließ und er in dem Küchenbereich mit zwei Tassen Kaffee stand.
"Gut geschlafen?" fragte er mich und grinste mich munter an.
Ich gähnte und nickte.
"Die Matratzen hier sind fantastisch." schwärmte ich und seufzte.
Youngjae lachte.
"Kosten soviel wie ein Kleinwagen, wenn du sie in deinem Zimmer haben willst, nur mal so als kleine Preisorientierung." weckte er mich nun völlig auf.
Mir viel der Unterkiefer zu Boden und ungläubig starrte ich ihn an.
Er lachte.
"Kleiner Scherz. Aber ich denke dass sie dennoch so viel kosten, wenn man bedenkt, dass das hier eines der renommiertesten Luxushotels der Welt ist und Stars wie Madonna oder Heidi Klum schon ihre Nächte hier verbracht haben." vermutete er schulterzuckend.

Ich tapste zu ihm und nahm einen Schluck aus der Tasse, die er mir hinhielt, während er über den Heutigen Tag redete.
"In zwei Stunden sollten wir damit fertig sein uns angezogen zu haben und in zweieinhalb Stunden sollten wir an den Fontänen vor der Mall sein, bei der wir gestern waren." fing er an.
Ich unterbrach ihn.
"Wie spät haben wir es?" fragte ich ihn und suchte nach einer Uhr im Zimmer.
Doch wie erwartet fand ich keine.
Youngjae lachte.
"Es ist kurz vor zwei am Nachmittag.
Wir sind gestern erst gegen drei zurück ins Hotelzimmer, außerdem hatten wir einen langen Flug."
Ich starrte ihn an.
"Und seit wann bist du wach?" wollte ich wissen.
Er zuckte mit den Schultern.
"Seit um zehn."
"Und da fiel es dir nicht ein mich mal zu wecken?" erklang ich wenig begeistert.
"Ich dachte du bräuchtest deinen Schlaf, Kirae." kam es von ihm zurück.

Seufzend trank ich meinen Kaffee leer und stellte die Tasse in das Abwaschbecken.
"Ich bin dann mal Duschen und mich fertig machen." murmelte ich und verzog mich wieder auf meine Seite des gigantischen Hotelzimmers, was wohl eher einer Suite nachkam und wohl auch eine war.

Etwas eilig kramte ich das Kleid aus meiner Reisetasche heraus, welches mir Youngjae vor ein paar Tagen herausgesucht hatte und worauf ich mich gefreut hatte, es wieder anzuziehen, bevor ich mich ins Bad verzog und so schnell es ging duschte.
Ich versuchte so gut es ging meine Haare trocken zu bekommen, bevor ich mich in meine Sachen für heute wagte und wieder wie erschlagen vor dem Spiegel stehen blieb, als ich mich darin betrachtete.
Noch hatte ich kein Make-Up auf meinen Augen und meine Haare waren noch ungemacht, aber dennoch stand mir das schwarz-Magentafarbende Kleid so gut wie in dem Laden, obwohl ich es nie erwartet hätte, dass mir eine solche Art Kleid stehen würde.

Gut eine Stunde später hatte ich meine Haare zu einer Hochsteckfrisur zusammengesetzt, die aus unzähligen kleinen Haargummis und Spangen bestand, aber mit einer Menge Haarspray perfekt saß.
Eine weitere halbe Stunde später hatte ich mein Make-Up fertig.
Meine Augen zierte ein knalliger Magentaton der unwiderruflich zu meinem Kleid passte und den ich nach innen in weiß ausgeblendet hatte, dazu hatte ich mir einen ungewohnt dicken Lidstrich gezogen und mich zur Abwechslung mal an Kayal herangewagt.
Mascara auf meinen Augen vervollständigte den Teil meines Gesichts komplett.
Meine Lippen hatten den gleichen Ton, wie meine Augen, auf meinen Wangenknochen hatte ich ganz leicht Highlighter aufgetragen, um wenigstens noch etwas helles mit einzubringen, meine Wangen waren ganz zart rosa.
Noch nie hatte ich mich so auffällig gestylt, aber es passte zu dem Kleid, so wie das Kleid an meinen Körper passte.

Youngjae in seinem Anzug, den ich ihm herausgesucht hatte, sah auch nicht schlecht aus, nur hätte er etwas mehr mit seinen Haaren machen können.
Das sagte ich ihm aber nicht, weil ich nicht wollte, dass er zu seiner kritischen Haltung gegenüber dem pinken Hemd auch noch dachte, dass eine Haare nicht gut aussahen.
Was das betraf konnte er wie ein Mädchen ticken.
Tja.
Sogar Männer hatten einige Feminine Macken an sich, auch wenn es eine weile dauerte, bis man dahinter kam.

BadlandsWhere stories live. Discover now