It doesn't Last Forever

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Über Privatjets hörte und sah man bekanntlich viel im Fernseher.
Sowas wie, dass Beyonce eine ganze Bowlingbahn in ihrem Flieger hatte oder was weiß ich nicht noch.
Gesehen hatte man diese angebliche Bowlingbahn aber noch nicht, dennoch existierten Bilder von ihrem Jet ohne Bowlingbahn, aber umhauend war der nun auch nicht.

Selber in einem verdammten Privatjet zu stehen war aber wieder was ganz anderes, als nur Bilder zu sehen und sich zu denken, was daran denn nun bitte so toll sein sollte.
Jaebums Jet, oder wohl eher der von seinem Vater, war ein Haus in der Luft.
Es gab wirklich alles. Eine Küche, Schlafzimmer, ein Bad mit einem funktionierendem Whirpool, ein Wohnzimmer mit einem gigantischem Fernseher, sogar ein eigenes Fitnesszimmer hatte der Jet zu bieten, bei dem der vom Präsidenten der Staaten einpacken konnte.
Der Flug nach Tokyo würde nicht länger als anderthalb Stunden dauern, und dennoch hatte dieser Flieger eine Ausstattung als würden wir einmal um die ganze Welt fliegen, oder gleich ein Leben lang in den Lüften bleiben.

Ich saß am Fenster noch angeschnallt an meinem Sitz in einer Einrichtung, die an einen kleinen Flur erinnerte.
Neben mir saß Jaebum und ließ mich nicht aus den Augen, wie ich auf das leuchtende Seoul unter uns blickte.
Noch gab es keine Freigabe zum Aufstehen, aber bevor wir gestartet waren, hatte Jaebum mir den Jet von allen Seiten gezeigt und meinte, dass man hier eine ganze fünfköpfige Familie unterbringen könnte.
Für ihn schienen diese Verhältnisse normal zu sein.
In einem Jet zu fliegen, der hätte ein Haus sein können.
Ich dagegen stand ganze und gute fünf Minuten mit offenem Mund da und konnte nicht fassen, dass ich tatsächlich in einem Jet nur nach Tokyo fliegen würde, wie es aus Jaebums Mund kam.
Wieder einmal zeigte sich der Unterschied unserer Stände deutlicher als zuvor.
Aber ihn schien es nicht zu jucken, er schien es sogar lustig zu finden, dass ich wie hypnotisiert den ganzen Jet erkundet hatte und den Mund nicht zubekommen hatte.

"Die Aussicht ist der Wahnsinn oder?" unterbrach Youngjae mir gegenüber meine Gedanken und ich sah von dem Lichtermeer unter mir zu ihm.
Er grinste breit und hielt in der einen Hand sein Handy.
"Tokyo kannst du schon aus hundert Kilometern leuchten sehen, da ist Seoul noch harmlos." ließ er mich wissen und wendete sich wieder seinem Handy zu.
Jaebum neben mir lachte leise, seine dunklen Augen noch immer auf mir heftend, als würde er noch auf eine nachträgliche und hyperventilierende Reaktion meinerseits warten, als wäre ich ein Teenager der eben seinen Lieblingsstar getroffen hatte, doch ich hatte mich gefangen und sah wieder aus dem Fenster und in die unglaublich bunt leuchtende Stadt unter mir.
Seoul sah um die Tageszeit von unten in den Straßen schon taghell aus, aber von oben wirkte das ganze so, als würde keine Nacht der Stadt je die Dunkelheit nehmen.
Unmöglich konnte ich mir vorstellen, dass Tokyo noch mehr leuchten würde.
"Mein Highlight an Städte bei Nacht ist immer noch Dubai. Es geht nichts über das höchste Bauwerk der Welt, was hunderte Meter über der eigentlichen Stadt sein Licht aussendet." meinte Mark und überschlug die Beine.
"Mein Favorit ist Paris, wenn man in einem Helikopter bei Nacht über die Stadt fliegt und auf der selben Höhe mit dem Eifelturm ist, wenn kein anderer mehr auf den Straßen läuft."
murmelte Jaebum neben mir.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und stellte fest, dass sich unsere Gesichter viel zu nahe waren und ich im selben Atemzug rot wurde.
Auf seinen schmalen Lippen ruhte ein Lächeln, was jedes Mädchen zum schmelzen bringen würde.
Anstatt mich wieder weg zu drehen, verharrte ich so nah an seinem Gesicht, war wie gefesselt von seinen dunklen, einzigartigen Augen, die mich ruhig und durchdringlich ansahen, als würde er genaustens wissen, dass ich versuchte mir diese Aussicht auf den Eifelturm vorzustellen.
Er wusste das ich unbedingt nach Paris wollte, und sein Blick sagte mir, dass er bei mir genau die Reaktion hervorgerufen hatte, die er von mir sehen wollte.

Mark stöhnte genervt.
"Geht in eines der Zimmer, bitte. Bevor ihr euch hier noch gegenseitig überfällt." murrte er.
Youngjae brach in Lachen aus, wobei sein Lachen eher einer sterbenden Seemöwe ähnlich klang und er aussah wie ein besoffener und klatschender Seehund.
"Keine schlechte Idee." kam es von dem neben mir und in der nächsten Sekunde hatte er über meinen Schoß zu dem Anschnaller gegriffen und löste ihn, bevor er das selbe bei sich tat.
Youngjae verstummte verdutzt und blinzelte, als hätte er nicht geschnallt was sein bester Freund eben von sich gegeben hatte.
Ebenso verdutzt sah ich zu Jaebum, der nur verschlagen Grinste und eine Augenbraue gehoben hatte.
Augenblicklich wurde mir wieder eine Spur wärmer und ich krallte mich an den Sitz.
"Sieht so aus, als will da jemand wohl nicht weg mit dir." setzte Youngjae nun nach und deutete mit dem Kinn auf mich.
Jaebum lachte.
"Sie wird schon von ganz alleine mitkommen."
Kam es von ihm, bevor er seine Jacke auf dem Sitz ablegte und einfach hinter einer der Türen verschwand.

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