Calming Down

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"Dieser rothaarige Affe kriegt einfach nichts auf die Reihe! Und dann lässt er sich auch noch von Hiram ausnutzen." wetterte Lisa und schmiss aufgebracht die Hände in die Luft.
"Veronica währe ohne ihn wesentlich besser dran." reihte sich Jisoo kopfschüttelnd ein und griff nach den Pringels auf ihrem Bett, auf dem wir uns zu fünft gequetscht hatten, um die aktuelle Folge Riverdale zu schauen und auszudiskutieren und wir alle waren der Meinung, dass Archie Andrews seine Glanzzeit schon lange über den Haufen geworfen hatte.
"Am Anfang war er noch ganz süß, gut die Sache mit der Lehrerin war auch nicht spitze, aber da konnte man ihn noch leiden, aber jetzt ist er nichts mehr als ein dämlicher aber gutaussehender Vollpfosten auf zwei Beinen." kam es von Rose die an ihrem Glas blauem Hugo nippte und auch nur kopfschüttelnd auf den Laptop schauen konnte, der den Abspann laufen ließ und auf eine weitere Netflixserie aufmerksam machte, die aber im Moment total egal war, da sich alle über Archie aufregten.
"Mir war er am Anfang nicht sympathisch. Die ersten Sekunden Screentime die er bekommen hat und ich wusste dass er bis auf einen tollen Körper nichts mehr hat." beurteilte ich und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas.
"Gibt ihm doch mal eine Chance. Versucht ihn zu verstehen. Er will den Vater seiner Freundin auf seiner Seite haben." versuchte Jennie umzulenken.
Sie bekam von uns allen nur unverständnisvolle Blicke.
"Da würde ich eher noch Cherryl eine Chance geben." brummelte Lisa und schnappte sich ebenfalls ein paar Chips.

Mein Handy vibrierte und ich zog es aus der Tasche meiner Jogginghose.
Als ich sah wer mir geschrieben hatte, musste ich breit lächeln und jegliche Aufregung über Riverdale war bei mir verflogen.
Ich stellte mein Glas auf den kleinen Nachttisch, auf dem auf der Laptop gestanden hatte und entsperrte mein Handy, um die Nachricht nun ganz angezeigt zu bekommen.

Der Tag heut war echt toll mit dir.
Wünschte Arbeit könnte mir jeden Tag so einfach fallen, wie heut mit dir als Assistentin
Hoffe wir kriegen den/ deinen Song morgen auf die Reihe

Schrieb Jaebum mir, wie fast immer ohne einen Emoji, aber daran hatte ich mich gewöhnt.
Er war es gewohnt nicht viel Krimskrams in seine Nachrichten zu packen und sich auf das mindeste und wichtigste zu beschränken, sodass seine Nachricht von eben schon viel.

Rose hatte mir mein Handy aus der Hand gezogen und sah mich wenig begeistert an.
"Ich weiß dein Lover bedeutete dir viel, aber kannst du dein Handy denn nichtmal jetzt weg legen?
Du hast ihn den ganzen Tag um dich gehabt." klagte sie mich an, sperrte mein Handy wieder und legte es hinter sich auf das Bett.
Ich verzog mein Gesicht und sah sie bittend an.
"Aber es war wichtig!" schmollte ich und musste lachen.
Ich bekam einen ebenso kritischen Blick von Jisoo.
"Herauszufinden wer Blackhood ist, ist auch wichtig." ging es wieder mit dem Serienthema los.
"Ich sags ganz gleich heraus. Ich denke es ist Bettys Vater. Der wirkt schon so geisteskrank auf mich und auch wie der aussieht, außerdem hat der auch so grüne Augen, wie der Kerl der Archies Vater angeschossen hat." vermutete Jennie.
Ich zog eine Augenbraue hoch und zweifelte an ihrer Theorie.
"Ich denke es ist dieser Chick. Der wirkt genauso gestört." Jisoo vertrat eine ganz andere Meinung, während ich mit meinen Gedanken zu dem heutigen Tag zurück schwamm und es mich unweigerlich am ganzen Körper kribbelte, als ich daran zurück dachte, als ich mit Jaebum im Aufnahmestudio war.

Er hatte einen Song für mich geschrieben, nur für mich. Ich hatte ihn dazu inspiriert etwas zu schreiben.
Dabei sah ich an mir nichts was ihn hätte zu einer Idee bringen können, ich war einfach nur normal.
Dennoch schien ihm das auszureichen, um zu singen, dass ich sein Leben wesentlich interessanter und besser gemacht hatte.
Würde ich solche musikalischen Fähigkeiten besitzen hätte ich ihm auch gerne einen Song geschrieben, aber ich bekam nicht mal ein eigenes Gedicht auf die Reihe, da würde ein Lied die reinste Katastrophe werden.
Es rührte mich, versetzte mich wieder in den Moment zurück, als ich bei ihm saß und er mir offenbart hatte, dass er für mich einen Song geschrieben hatte.
Das machte mir klar, dass ich ihm tatsächlich wirklich ernsthaft etwas bedeuten musste, denn Männer wie er schrieben wohl nicht für jede, die mal daher gelaufen kam, ein ganzes Lied und dann auch noch mit so einer ruhigen und dennoch aufmunternden Melodie, wie Jaebum sie erschaffen hatte.
Später meinte er noch zu mir, dass die Melodie ebenso an mich angepasst sei, dass ich ins einen Augen ruhig war, aber auch in dieser Ruhe etwas Pep hatte, was aufmunternd, fröhlich sein konnte.
Also hatte er versucht mich in einem einzelnen Lied darzustellen.
In Melodie und Text.
Das war dann das zweite mal gewesen, dass ich sprachlos war.
Jaebum hatte das ganze dann zu seinen zwecken ausgenutzt und mich wieder schwach bekommen.
Er hatte es geschafft mir so die Sinne zu rauben, dass ich vergaß, dass man sowas wohl theoretisch nicht in einem Aufnahmestudio machen sollte, aber seit ich Jaebum kennengelernt hatte, hatte ich auf sämtliche Regeln verzichtet, dass es darauf dann am Ende nicht mehr ankam.
Als wir es dann aus dem Studio geschafft hatten, hat er einen Anruf von seinem Vater bekommen, dass er sofort zu ihm kommen sollte.
Mir hatte er ein Taxi bestellt und Geld dafür gegeben und sich dann entschuldigend von mir verabschiedet.

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