Here It Goes Again

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(Vorletztes Kapitel 😆)
.....

Da stand er.
Direkt neben Suho stand er an dem kleinen Büffet in einem einfachem weißen Hemd und einer schwarzen enganliegenden Hose.
Ich musste ihn nicht von vorne sehen, um zu wissen, dass es Jaebum war.
Seine pure ausstrahlung reichte aus um es mir bewusst werden zu lassen.
Nur war er, wider meinem erwarten, nicht mit seiner Frau hier, sondern anscheinend allein.
Für den Bruchteil einer Sekunde spielte ich mit dem Gedanken aus meinem Stuhl aufzustehen und ihm den Wein in meinem Glas ins Gesicht zu kippen, aber ich ich verdrängte den Gedanken.
Somit würde ich nur den eigentlichen Stars des Tages die Show stehlen und was war nicht meine Absicht.
Die neun Männer glänzten unter allen Gästen hier am meisten.
Um sie tummelten sich Gruppen an geladenen Reportern und/oder Scheiche.
Sämtliche namenhafte Persönlichkeiten der Emirate und südkoreas waren hier.
Anscheinend war es ein Riesending seinen Song untermalt mit einer Wassershow gespielt zu bekommen.

Youngjae hatte sich mit einer gigantischen Entschuldigung von mir abgeseilt und meinte er würde gerne mit ein paar alten Freunden reden, was hieß. dass ich uns einen Sonnenschrimbestückten Tisch freihalten musste, da man in der prallen Sonne einfach einen Knall bekam, auch wenn es mittlerweile gegen halb sieben am Abend war und man meinte, dass die Sonneneinstrahlung doch ein wenig abnehmen dürfte, aber da hatte ich mich wirklich herb getäuscht.
Es waren noch immer geschätzte fünfunddreißig Grad.
Ein gigantisches Wunder war es dabei, dass mein Make-Up sich noch nicht verabschiedet hatte, sondern tapfer auf meiner Haut hielt.
Jetzt verstand ich die einheimischen Frauen in ihrem Sari-ähnlichen Gewand.

Ohne das ich es wollte, schummelte sich mein Blick wieder zu Jaebum.
Um ihn herum hatten sich nun noch Chanyeol und Xiumin getummelt.
Die vier schienen mit den Erdbeeren am Büffet einen Heidenspaß zu haben, während ich hier alleine die Zeit absaß und mit einem lächeln jedes neue Weinglas annahm, was mir gereicht wurde.
Dumme Blicke wegen meinem ausgefallenem Kleid hatte ich nicht bekommen, dafür war die Tochter irgendeines Scheiches dran, die in einem aus Plastikmüll recykeltem Kleid hier aufschlug, was noch ausgefallener und pompöser war, als mein aufwendig zusammengeschnürtes Gothikkleid.

Jaebum nahm den Blick von den Männern um sich und ließ ihn durch die Gäste walten, als hätte ihn einer der drei Sänger darauf hingewiesen, dass er sich mal umsehen sollte, ich konnte nur hoffen und beten, dass Suho mich nach den Awards im November, nicht wiedererkannt hatte und Jaebum darauf hinwies, dass ich heute auch hier war.
Vielleicht hatte er auch die Gästeliste zu Gesicht bekommen und wusste das ich hier war.
Wenn ja, dann würde es ihn kalt lassen.

Seufzend nippte ich die letzten Schlucke aus meinem Weinglas und stellte es auf den Tisch bei mir.
Keine Minute später war es weg geräumt worden und zwei Minuten später wurde mir irgendein Saft angeboten, den ich jedoch ablehnte.
Jetzt da ich Jaebum hier tatsächlich gesehen hatte, brauchte ich Alkohol, um die Zeit mit ihm zu verdrängen, die in mir wieder aufkeimte und die ich so lange verdrängt hatte.

Wieder blickte ich zu den Männern am Büffet und stellte fest, dass Jaebum endlich aus meiner Blick weite war.
Unauffällig blickte ich mich um.
Vielleicht hatte seine Frau ihn angerufen und er musste sofort nach Seoul zurück, weil sie sich den Fingernagel abgebrochen hatte und nun seinen mentalen Beistand brauchte, damit sie daran nicht tausend Todes sterben würde.
Über meine eigenen Gedanken nicht sonderlich amüsiert lachte ich bitter auf und schüttelte den Kopf.
Selbst wenn es so wäre.
Es hatte mich nichts anzugehen.
Er lebte sein Leben ganz oben in der Schicht der Bevölkerung und ich in der stabilen Mittelschicht mit normalen und nicht stinkreichen Freunden, wobei Youngjae eine kleine Ausnahme war, aber er drängte mir nicht die allerteuersten Sachen auf, die er dann auch noch selber bezahlte, weil ich kein Geld hatte.
Nein er nahm darauf Rücksicht, dass ich keinen Dukatenscheißer im Keller stehen hatte, so wie Jaebums Familie.

"Wein oder Champanger?" verwirrt blickte ich mich um und blickte in zwei Augen, die ich hier ganz bestimmt nicht haben wollte.
Jaebum an meinem Tisch.
In der einen Hand zwei Gläser in der anderen zwei große und teuer aussehende Flaschen.
Kopfschüttelnd und überhaupt nicht begeistert von seinem plötzlichen Erscheinen stand ich auf und wollte mir einen anderen Tisch suchen, doch Jabum griff nach meinem Handgelenk und hielt mich zurück.
Ich befreite mich, drehte mich zu ihm und wollte ihn anmaulen, dass er sich das nicht zu erlauben hatte, aber es kam kein Ton raus.
War es denn nicht genau das was ich wollte?
Ich wollte doch, dass er mit seiner charmanten Art bei mir angekrochen kam und er mit mir redete, egal wie bockig oder sauer ich noch auf ihn sein würde.
Ich hatte mir erhofft, das er bei mir aufschlägt und sich einredet, was für ein Idiot er doch war, dass er mir nie erzählte, dass er ja zwangsweise Verheiratet war.
Und jetzt stand er hier.
Mit den Flaschen auf dem Tisch und den Gläsern noch in den Händen und sah mich nicht mehr überragend selbstbewusst an, sondern mit tiefer, triefender Schuld.

"Du und ich. Wir sind zwei gesittete Erwachsene und können doch wohl ordendlich miteinander reden oder?" fragte er mich und zog eine Augenbraue hoch, während er die Schuld in seinen Augen durch ein freches Glitzern für einen Moment überspielen konnte.
"Sagte der, der mir nie erzählt hat, dass er verheiratet ist." führte ich ihm vor die Nase.
Er rollte mit den Augen und seufzte.
"Die Scheidung mit ihr wäre fast durchgewesen." erinnerte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern und hielt Abstand zu Jaebum.
"Und dann wurde sie abgebrochen, weil deine Frau eher wieder aufgekreutz ist und uns den Morgen in Hong Kong ruiniert hat, schon vergessen?" erinnerte ich ihn und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Mein Vater hat dahinter gesteckt. Yongguk hat ihm von alles erzählt und sie hier her beordert.
Die beiden haben dafür gesorgt, dass sie uns auseinander gebracht haben, Kirae.
Es tut mir so unglaublich Leid, dass ich nie die Eier in der Hose hatte, dir dennoch von Seulgi zu erzählen."
Bitter lachte ich auf.
"Du hast mir von ihr erzählt, nur war die Geschichte mit der Stiefschwester, der du geholfen hast eine gigantische Lüge." schob ich ihm vor die Nase und sah ihm strikt und kühl in die Augen.
"Im Nachhinein hat mir dein Cousin die ganze Geschichte erzählt.
Ich habe darauf gewartet, dass du irgendwann mal bei mir aufschlägst und..."

Jaebum unterbrach mich.
"Das wäre ich so gerne, ich hätte dir so gern alles erzählt. Aber mein Vater hat mich bedroht.
Er meinte würde ich zu dir gehen, würde er deiner Familie alles nehmen, was sie hat.
Sie wissen alles über dich, haben irgendwelche Spione ausgesendet, um dich im Auge zu behalten,
Ich musste das Schauspiel mit Seulgi durchziehen, egal wie sehr es mir gegen den Strich ging."
rechtfertigte er sich und griff nach meinen Händen.
"Ich habe keinen Tag aufgehört an  dich zu denken, ich habe dich unglaublich vermisst, Kirae.
Das kannst du dir gar nicht vorstellen, das kann ich nichtmal in Worten fassen."
Beteuerte Jaebum und sah mich mit reuevollen, braunen Augen an.
"Verdammt Aidae, du bist mir nie egal gewesen.
Yugyeom hat mir alles erzählt, du über mich gesagt hast.
Alles was ich zu dir gesagt habe, war ehrlich, mich hat noch nie ein Mädchen so gefesselt, wie du, mich hat noch nie ein Mädchen so mitgenommen, dass ich mich tatsächlich verliebt habe."
Ich habe mich in dich verliebt.
Seulgi war und ist mir egal.
Mein Vater hat sie mir aufgezwungen, weil er der Meinung war unsere jahrelange Freundschaft zu zerstören."

Ich sah von ihm weg und wollte nur noch weg von hier.
"Gib mir den einen Abend, Kirae bitte.
Danach kannst du mich hassen ohne Ende, aber ich will dir zeigen, dass du mir noch immer etwas bedeutest und so wie du mich ansiehst, bedeute ich dir auch nach all den Monaten noch etwas."
Er sah zu den beiden Stühlen an dem Tisch bei dem wir standen und auf dem noch immer seine beiden Flaschen darauf warteten geköpft zu werden.
"Übringens, Youngjae weiß davon, du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
Es war sein Plan dich hier hin zu bekommen, damit ich mit dir reden kann." plauderte er aus.
Wieder wollte ich mich aufregen, doch mir blieben die Worte im Mund hängen.
Ich konnte nichts sagen, das Jaebum bei mir aufgekreuzt war hatte mich so sehr überrascht, dass ich zwar sarkastische Bemerkungen von mir geben konnte, aber ihn nicht zusammenscheißen konnte.
"Ab Mitternacht kannst du mir eine Ohrfeige nach der anderen verpassen, bis ich tot umfalle, aber bis dahin, vergiss das was in Hong Kong passiert ist und genieß einfach den Abend hier." trug er auf.
Nach kurzem zögern nickte ich und setzte mich wieder, während er eine der beiden Flaschen aufdrehte und in beide Gläser etwas einkippte.
Er reichte mir meins und ohne auch nur anzustoßen, schüttete ich den ganzen Champangner hinter.
Um diesen Abend ohne nervenzusammenbruch zu überstehen würde ich eine Menge Alk brauchen, da ich gelogen hatte,als ich meinte ich wäre über ihn hinweg.
Ich war nie über ihn hinweg und konnte nur schwer dem Drang wiedestehen mich nicht vor freude des Wiedersehens in seine Arme zu werfen und ihn nie wieder loszulassen.

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