So Glad That You Are Back

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"Wo zum Teufel warst du letzte Nacht?" fuhr Jennie mich an, als ich es in unser Zimmer geschafft hatte und noch immer nicht darüber hinweg war, dass ich erstens meine Jungfräulichkeit an Im Jaebum, Sohn von Koreas Top CEO, verloren hatte, zweitens er mich zum Frühstück bei sich behielt und mit mir redete, anstatt mich rauszuschmeißen und mich nie wieder sehen zu wollen, viertens, dass er mich wieder sehen wollte und dass ich, fünftens. mit einer verdammten Limousine zur Uni zurückgefahren wurde und mir Champagner angeboten wurde, bei dem ein Glas mehr kosten würde, als ich nur erdenken konnte.

Ich stolperte in meinen fremden Sachen und denen von gestern in einem kleinen Beutel, den Jaebum mir gegeben hatte, in das Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen.
Wie paralysiert starrte ich an die Decke und schüttelte den Kopf.
"Kirae, wo zum vermalledeiten  Teufel, warst du in der Nacht?" Jennie klang plötzlich besorgt und setzte sich auf die Kante meines, seit gestern, Bettes.
"Weißt du, was hier los war? Jin war kurz davor die Bullen zu rufen und den Club sprengen zu lassen. Er ist völlig durchgedreht!" führte sie mir vor Augen und ich schoss hoch.
"Shit." entfuhr es mir und ich schielte mit Reue an meiner Mitbewohnerin vorbei.
Sie nickte nur. "Es war glück, dass Namjoon ihn ruhig gehalten hat und es wäre wirklich gut, wenn du dich bei ihm melden würdest. Er macht sich wirklich sorgen um dich." riet sie mir und reichte mir mein Handy, was Jin ihr gestern noch gegeben haben musste, da er es hatte.

Mich beschlich ein schlechtes Gewissen, als ich es entsperrte und langsam zu Jins Nummer scrollte.
Er würde mich Rund wie einen Buslenker machen, würde ich ihm sagen, dass ich mit einem anderen Kerl abgehauen bin und dann auch noch mit dem, vor dem man mich ausdrücklich gewarnt hatte.
Aber wieso?
Jaebum sah man an, dass er in einem gehobenem Umfeld lebte, aber auf mich wirkte er dennoch wie jeder andere junge Mann in seinem Alter.

"Wo zum heiligen Engel bist du gestern hin?! Weißt du, was ich mir für sorgen gemacht hab?" hielt mir Jin vor die Nase.
Ich wurde so klein wie eine Maus und hätte mich am liebsten unter meinem Bett Zuhause versteckt, als jetzt dieses Gespräch mit meine besten Freund führen zu müssen.
Noch dazu saß Jennie auf meinem Bett und sah mich auffordernd an.
Seufzend kratzte ich mich an der Stirn und überlegte wie wirksam es wäre mich aus dem Fenster zu stürzen, was Jennie komplett offen hatte.
Aber ich wollte auch nicht abhauen.
Jin gegenüber war ich immer ehrlich, nur konnte ich es diesmal nicht halten, es ging nicht und deshalb sagte ich einfach nichts.
Ich log nicht und würde ihm auch nicht die Wahrheit sagen, aber irgendwann würde er es rausbekommen, so auch Jennie und die anderen mit denen wir gestern unterwegs waren.
"Kirae? Dir hat aber keiner etwas angetan oder?" Jin klang eine ganze Oktave ruhiger und besorgt ohne Ende.
"Nein. Jin, mir geht es gut, wirklich. Ich..." Ich unterbrach mich, bevor ich doch mit allem rausrücken würde.
"Du?" harkte er nach und klang wieder wie er selber.
"Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich einfach abgehauen bin, ohne dass ich ein Wort gesagt habe." murmelte ich mit schlechtem gewissen und spielte mit meiner Bettdecke.
"Du wirst mir nicht sagen wo du warst oder?" erkannte er mit enttäuschter Trauer und leise bejahte ich sein Worte.
Wenige Sekunden später hatte er aufgelegt und ich wusste ich hatte es mir mit ihm die nächste Zeit verscherzt.

"Du warst bei Jaebum oder?" kam Jennie der Gedanke.
Langsam nickte ich und legte mein Handy zur Seite.
Sie seufzte und zauberte sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen, während sie mit dem Kopf schüttelte.
"Hattest du wenigstens deinen Spaß mit dem Teufel?" Ihre plötzliche Frage überraschte mich und ich blinzelte ein paar mal, obwohl ich genau wusste was sie meinte.
Ich griff nach einem Kissen und drückte es mir ins Gesicht.
"Das seh ich als ja an." lachte meine Mitbewohnerin und zog es mir wieder weg.
"Wie war er? Langsam und zärtlich oder schnell und grob?"
Ich spürte meine Wangen nur noch dunkler werden und wollte mich garantiert nicht zurück erinnern.
Dennoch spürte ich Jaebums Abdrücke an meiner Haut, sie hatten sich eingebrannt und ich wusste nicht mal ansatzweise, wie ich das sehen sollte.
"Krieg ich ne Antwort?" Jennie ließ nicht locker und ich setzte mich auf, drückte mir ein Kissen an die Brust.
"Weder noch. Wirklich beschreiben kann man das nicht." murmelte ich und konnte nicht fassen, dass ich mit jemandem über Sex redete, den ich nicht mal drei Tage kannte.
Aber mit Jin darüber zu reden wäre noch übler gewesen.
Er hätte mir vorwürfe ohne Ende gemacht und mich nie wieder an Alkohol oder in einen Club gelassen.
"Versuch es." beharrte sie.
"Ich meine so krass gut wie er aussieht, muss er schon was draufhaben."
Ich pfefferte Jennie das Kissen ins Gesicht und drehte mich kichernd weg.
"Hab dich nicht so, du bist hier diejenige, die mit dem Sohn von meinem Boss geschlafen hat." prangte sie an.
"Und genau deshalb sollte ich auch nicht mit dir darüber reden." murmelte ich in ein weiteres Kissen und hätte mich damit am liebsten erstickt.
"Wenn ich Lisa wäre, würdest du mir nicht so leicht davon kommen, aber lass mich wenigstens wissen, wie dein Morgen war, wenn du mir von der Nacht nichts erzählen willst."

Ich rollte mit den Augen.
"Ob du es mir glaubst oder nicht..." Jennie machte große Augen.
"Als es hell wurde, bin ich doch tatsächlich aufgewacht."
Wenig begeistert sah sie mich an und ich konnte mir ein lachen nicht verkneifen.
"Er war weg als ich wach wurde, dachte ich, aber irgendwann kam er rein und hat mir Sachen zum anziehen gegeben und meinte ich könnte duschen und dann zu ihm in die Küche gehen." schilderte ich ihr grob und verheimlichte, dass ich mich in eine Decke eingerollt hatte, um meine Sachen zu suchen und auch so mit den neuen ins Bad bin.
"Wie ist er von seiner Art? Genauso düster und sexy wie er gestern aussah? Hat er dich dann rausgeschmissen? Habt ihrs nochmal getrieben?" wollte sie mit ganzer Aufmerksamkeit wissen.
Ich schüttelte den Kopf.
"Er wollte, dass ich mich zu ihm setzte und mit ihm Frühstücke, bevor ich meinte ich müsste zurück. Dann hat er mir ne Limousine ranorganisier und ich wurde hier her gefahren." Dass Jaebum mich wieder sehen wollte und er doch ziemlich geheimnisvoll und sexy am morgen wirke verheimlichte ich ihr wissentlich, bevor sie mich nochmehr ausfragen wollte.
"Hat er mit dir geredet? Wie hat er mit dir geredet?"
Polterte Jennie jedoch mit ihrer nächsten Frage in die Tür.
Kurz und bündig erklärte ich ihr, dass er mit mir geredet hat, als würden wir uns bereits kennen, klar taten wir das nicht, aber es fühlte sich ein wenig so an.
Bei einem Fremden hatte ich mich, ganz ehrlich, noch nie so wohl gefühlt.

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