This Could Be a Desaster

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"Okay, jetzt da du wieder vor mir stehst. Kirae, wo zum Teufel warst du das ganze verdammte Wochenende. Und jetzt sag nicht, dass du bei deinen Eltern warst, denn das warst du nicht, weil ich bei ihnen angerufen habe." konfrontierte mich Jin am Abend, als ich in mein Zimmer lief und noch keine drei Sekunden drin stand.
Jennie sah mich von meinem Bett aus entschuldigend an.
Ich seufzte und schmiss meine Reisetasche auf mein Bett.
"Ich war unterwegs." murmelte ich nur und umarmte ihn zur Begrüßung.
Er erwiderte die Umarmung mit einem kleinen Zögern und sah mich vorwurfsvoll aus großen runden Hundeaugen an.
"Das habe ich mitbekommen, aber keiner hat mir gesagt wo du warst." nun sah er mich an wie ein begossener Pudel, aber schien nicht wütend auf mich zu sein.
Die ganzen Streitereien zwischen uns waren nun wohl endlich begraben, was auch mehr als nur gut war.

Fieberhaft suchte ich nach einer Ausrede und schielte Hilfesuchend zu Jennie, die ebenfalls am grübeln war und sich in ihrem Bett aufgesetzt hatte.
"Ich dachte du wärst über das Wochenende nach Hause gefahren, aber da hättest du mir ja bescheid gesagt und deine Eltern hatten nicht gesagt, dass du bei ihnen bist, als ich sie angerufen hatte." 
Zu meiner Erleichterung klang er nicht so, als würde er an die Decke gehen.
Ich versuchte etwas zu wagen, bei dem ich mir nicht so sicher war, ob er meine Worte vertragen würde, aber ich wollte ihn nicht mehr anlügen, hatte es satt und außerdem würde er eh irgendwann dahinter steigen.
Mit aller Kraft rang ich nach schonenden Worten.
"Ich... Ich war... Ich war mit ihm unterwegs." sehr schonend Kirae, also ich an Jins stelle wäre ausgerastet.
Feinfühlig war ich also nicht unbedingt, was solche Situationen anbelangte.

Doch Jin schien es ganz sportlich zu nehmen und zuckte nur mit den Schultern.
"Ich hoffe du hattest ein tolles Wochenende, aber eine kleine Info, dass du mit deinem Lover verschwindest, hättest du ruhig hinterlassen können."
Wo war Jin und was hatte man mit ihm gemacht?
Ich hätte nie damit gerechnet, dass er es so locker aufnehmen würde, dass ich mit Jaebum weg war.
Jennies Blick verriet mir, dass sie genauso überrascht war, wie ich mich fühlte.
Sonst flippte er immer aus oder war beleidigt, aber jetzt war er easy drauf.
Vielleicht lag es daran, dass ich mich mit ihm ausgesprochen hatte, dass er nun wusste, dass ich ihn nicht so sehen konnte, wie er mich.
Aber egal was in Jin gefahren war, diese Reaktion war unerwartet, aber wirklich erwachsen von ihm.  
Er schien sich wohl langsam von seiner Divenseite abzuwenden, was ich als gut empfand, da er dadurch wohl vielleicht ein wenig Pflegeleichter werden würde.
"Aber nächstes Wochenende machen wir etwas zusammen, da kann sich dein Jaebum hinten anstellen, nur damit das klar ist."
Und da war mein kleiner zickiger und femininer Jin wieder, der nun die Arme überkreuzte und mich auffordernd ansah.
Ich lachte leise und nickte.
Ja Jaebum muss auch mal zurückstecken.
Jaebum hatte mich das ganze Wochenende um sich gehabt, am nächsten wäre und das ich mir etwas von ihm aufqutschen lasse, Jin dran.
Nächstes Wochendene hätte mein bester Freund definitiv Vorrang, selbst wenn ich mir das Bein brechen würde, würde ich mit ihm am Wochenende etwas unternehmen.

Kurz blieb er noch und berichtete mir davon, dass er gestern mit Namjoon bei einem Konzert von einer kleineren und unbekannteren Gruppe von dem Entertainment waren, bei dem Namjoon Trainee war.
Auch er schien anzufangen sich neue Kontakte zu knüpfen, da er viel bei Namjoon und seinen Kumpels rumsaß und sich auch mit allen super verstand, so wie es den Anschein hatte.
Auch geriet er mit keinem aneinander, wenn er mit ihnen diskutierte.
Das Leben an der Universität schien ihm und seiner zimperlichen Art ziemlich gut zu tun, so wie es den Anschein hatte.

Kaum hatte Jin dem Zimmer den Rücken zugedreht und die Tür geschlossen, schoss Jennie aus ihrem Bett hoch und setzte sich mit auf meins.
"Jin weiß von Jaebum?" konfrontierte sie mich.
Ich schüttelte den Kopf.
"Er wollte nur einen Namen wissen. Jin weiß, dass ich etwas mit einem Jaebum habe, aber nicht dass es der Im Jaebum ist." erklärte ich ihr.
Augenblicklich änderte sich der Ausdruck in ihren Augen und sie sah mich an, wie ein kleines Kind, welches auf ihre Weihnachtsgeschenke wartete.
"Jetzt erzähl mir von Tokyo. Was habt ihr alles gemacht?" harkte sie aufgedreht nach und schubste die Tasche von meinem Bett.
Ich ließ sie da ungeachtet liegen und fing an Jennie von meinem ziemlich ereignisreichen Wochenende zu erzählen, wobei ich bewusst den Abend in diesem Parkhaus weg ließ.
Youngjae hatte mir erzählt, dass es eines dieser Fast and Furious Kliescheedriftrennen war und diese in Tokyo nicht selten waren.
Anstatt davon zu erzählen, erzählte ich ihr einfach, dass wir Essen waren und danach noch durch das nächtliche Tokyo bis zu seiner Wohnung spaziert sind und dann in seinem Zimmer eine Kissenschlacht gemacht hatten, die damit endete, dass wir im Bett gelandet waren.
Eigentlich umschrieb ich den Abend so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte und nicht wie er wirklich war.
Denn ich hatte Jaebum geschworen, dass niemand von seinem Deal mit diesem Yongguk erfahren würde.

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