There Could Be An Us

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"Du hast mir versichert, dass du nichts mit der Yakuza zu tun hast." Murmelte ich, als ich neben Jaebum in seinem Wagen saß und versuchte das zu verdauen, was eben passiert war.
Bitter lachte er auf und bremste an einer Ampel.
Was mit Youngjae und Mark wurde war mir im Moment herzlich egal.
Ich wollte nur noch wieder ins Hotel zurück und morgen Abend dann nach Seoul.
"Das war nicht die Yakuza, zumindest nicht an sich. Und in Gefahr warst du auch nicht, also komm runter Kirae." merkte er nur an und sah mich mit hochgezogener Augenbraue ein wenig amüsiert an.
Ich wusste nicht was er daran so lustig fand?
Der Typ mit dem er im Parkhaus geredet hatte, hatte es mit voller Breitseite auf mich abgesehen gehabt und über mich geredet, als wäre ich ein Schoßhündchen und kein lebendiger und echter Mensch.
"Ich war nicht in Gefahr? Dieser Yongguk..." Jaebum unterbrach mich leichtfüßig und fuhr weiter.
"Hat nur seine üblichen Scherze gemacht.
Er ist kein übler Typ, wenn man sich an seine Spielregeln hält und mit ihm lässt sich gut arbeiten Kirae.
Ich hätte dich nicht mitgenommen, wenn es gefährlich für dich geworden wäre.
Und zu gern erinnere ich dich auch daran, dass du nicht mitgemusst hättest."
Ich schnaubte nur und schüttelte den Kopf.

"Außerdem ist er fast genauso wie ich. Nur ist bei ihm die Mutter die dumme Bitch, die ihn wie Mist behandelt.
Kriegen wir es durch, dass wir an die Spitzen unserer Unternehmen kommen, dann wenden wir dieser dunklen Seite den Rücken zu und sind wieder ganz normale Menschen."
Versuchte er die Situation abzuschwächen.
Ich war noch immer sauer auf ihn, obwohl ich ihn auch auf gewisser Maße verstehen konnte.
Er wollte sich mit allen mitteln nur wieder holen, was ihm gehörte.
"Mein Vater hatte es irgendwie geschafft, dass er JYP kurzzeitig in ein Minus brachte und mein Halbbruder hat sich auf die Suche nach Mitteln gemacht, es wieder hoch zu reißen.
Dabei ist er dann auf Yongguk gestoßen, aber kam mit ihm nicht klar, oder wohl eher mit dem was er verlangte.
Ich dagegen hab mich dem sofort bereit erklärt, hab Yongguk auschecken lassen.
Er sorgt seit einer gewissen weile dafür, dass es mit dem Geld wieder Bergauf geht, in dem ich ihm einige Erbringnisse von unseren Aktien abknüpfe, aber nur kleine Summen, damit nichts auffällt.
Er legt sie auf die Aktien des Unternehmens seiner Mutter, erhöht den Ertrag, behält sich einen Teil und gibt den Rest zurück.
Nur hat Jinyoung von meinem kleinen Deal mitbekommen und hat sich direkt an der Quelle mit Mark selber Geld abgekapselt, was nun fehlt.
Aber das war nicht das erste mal. Er hat deshalb mit Yongguk Probleme und ich soll sie wieder Lösen.
Auch haben welche bei Yongguk davon erfahren, die einen direkten Draht zu meinem Vater haben und die habe ich heute in die Schranken gewiesen.
Die beiden Männer, als ich dich vom Restaurant abgeholt haben, haben mich nur daran erinnert, dass es wieder soweit war das Geld der Aktien abzuknüpfen und an Yongguk zu geben."
Klärte er mich nun vollkommen auf.
"Ich habe niemanden umgebracht, deale nicht mit Menschen oder Drogen. In das Milleu ist Yongguk über die Jahre reingerutscht, aber nicht ich." versicherte er mir und griff sanft beim Fahren nach meiner Hand.

Ich hatte das Bedürfnis sie weg zu ziehen, aber war dennoch dankbar endlich die Wahrheit zu kennen.
Außerdem war Jaebums Hand beruhigend Warm, was mich dazu brachte seine Berührung doch zu zulassen.
"Ich war der Meinung, dass heute, wo sich die Gelegenheit ergeben hat, es das beste war, dir diesen Teil über mich auch noch zu enthüllen." gab er preis und drückte meine Hand.
"Du weißt, du hast mein komplettes Vertrauen in deinen Händen, nun da du das mit Yongguk und dem Geld weißt. Und ich möchte, dass ich dir weiterhin vertrauen kann, auch wenn du damit so gar nicht einverstanden bist, Kirae."
Ich nickte nur halb und sah aus dem Fenster des Lamborghini.
Das alles um mich erschien so unwirklich, ich wollte einfach nur noch wieder in meinem Bett zu Hause in meinem Elternhaus aufwachen und mein Leben in Seoul noch mal neu starten und das vielleicht ohne Jaebum.
Er war mir Fluch und Segen zu gleich, aber dennoch wollte ich ihn missen, aber auch wieder nicht.
Es war ein Zwiespalt in dem ich stand und zu dem ich keine Position fand, oder je finden könnte.

Vor dem Gebäude, in dem sich Jaebums Penthouse befand, hielt er den Wagen und stieg aus.
In der Zeit schnallte ich mich ab und stieg von allein aus, ohne dass er mir die Tür aufhielt.
Als er mir einen Arm anbot ignorierte ich ihn und lief nur neben ihm her.
Ich hatte noch immer zu verdauen, was er mir preisgegeben hatte und das er mir so sehr vertraute und dachte, dass ich nicht sofort zur Polizei rennen und alles auskotzen würde, was er mir offenbart hatte.
Doch ich verstand ihn.
Wenn JYPE seiner Mutter gehörte, und sein Vater so mit ihm umging, hätte ich an seiner Stelle auch mitbewirkt es an mich zu reißen, wenn es rechtlich meines wäre.

"Was sagt dein rechtliches Auge zu der Lage?" wollte Jaebum von mir wissen, als wir im Fahrstuhl nach oben standen.
Ich lachte auf.
"Geldhinterziehen, Erpressung, wenn nicht sogar Drohung, geplante Enteignung mit illegalen Mitteln, da würde einiges an Jahren zusammen kommen, wenn mich nicht alles täuscht." hielt ich ihm vor die Nase.
"Wäre eine Geldstrafe nicht gerechter? Immerhin habe ich niemanden Umgebracht." hinterfragte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Das kann man so genau nicht sagen.
Es kommt auf den Richter an, der dich verurteilen würde. Ist er gut gestimmt, kann er sich für eine hohe Geldstrafe in Millionen höhe entscheiden, wenn nicht kannst du die Geldstrafe und den Knast bekommen."
Kramte ich mein erstes wissen über die letzten Wochen zusammen.
Jaebum stieß die Luft aus
"Kannst du mir die Frage klären, wieso einige Steuerhinterzieher länger sitzen müssen, als so mancher Mörder und Vergewaltiger?" fragte er interessiert weiter.
"Das versteh ich selber nicht, Jaebum. Ein Menschenleben eigenhändig zu beenden ist wesentlich schwerwiegender, als Geld dem Staat oder anderen Instanzen zu verheimlichen.
Mord und Vergewaltigungen zerstören eher Existenzen, als Geld und lasten somit schwerer auf dem Gewissen.
Die Frage wird in meinen Vorlesungen immer oft gestellt, die Antworten der Professoren ändert sich jedes mal aufs neue.
Aber ich glaube eine Ursache, dass eine solche Frage sich auftut, sind viele Rechtssysteme unserer Welt. In einigen Ländern geht es klar Frauen zu vergewaltigen und umzubringen, die Männer kriegen nur ein Dudu und müssen nicht ins Gefängnis.
Diese Fälle gehen um die Welt und jeder denkt somit, dass es in seinem eigenen Land nicht anders ist." versuchte ich ihm meine Theorie der Klärung dieser Frage aufzustellen.

Der Fahrstuhl öffnete sich und enthüllte das luxuriöse Penthouse von Jaebum.
"Du wirst sicherlich einmal eine großartige Anwältin, oder Richterin.
Wenn es soweit ist bezahl ich dir gerne sämtliche Zulassungen, aber nur, wenn du mich vor Gericht vertrittst." er legte einen Arm um meine Schulter.
"Das wäre Erpressung, ich dürfte das Geld dann nicht annehmen." malte ich ihm aus.
Er seufzte.
"Und wenn ich es dir nur als guter Freund hinterlege? Ich bin mir sicher, dagegen hätte keiner etwas." versuchte er zu umspielen.
Ich lachte auf.
"Wenn du dich in fünf oder sechs Jahren überhaupt noch an mich erinnern kannst."

Ein wenig verdutzt blickte Jaebum mich an.
"Wie meinst du das? Natürlich werden wir uns da noch kennen.
Ich werde Seouls erfolgreichste Nachwuchsanwältin doch nicht vergessen oder verlieren." redete er sich ein.
Ich schüttelte den Kopf und nahm seinen Arm von mir um ein wenig Abstand zu ihm zu nehmen.

Unmöglich konnte er doch wohl von sich behaupten, dass wir nach der langen Prozedur meines Studiums und allem drum und dran uns noch kennen würden, oder Kontakt haben würden.

"Wie ich das meine? Irgendwann werden sich unsere Wege verschwimmen und wir werden jeweils nur noch eine lose und lächerliche Erinnerung des anderen sein. Wer weiß ob das nach dieser Reise oder danach passiert, aber was ich sagen möchte ist, dass das was wir haben doch wohl nicht ewig halten wird." machte ich ihm meine Gedanken, die ich seit Anbeginn unseres Spiel nach dem Club hatte.
Eine Weile war es ruhig zwischen uns und eine merkwürdige Anspannung herrschte in der Luft, die mir sagte, dass ich meine Worte wohl lieber unausgesprochen hätte lassen sollen.
Jaebum schien ein wenig baff von meinen Gedanken, aber ich wagte es nicht zu ihm zu sehen.

Umso mehr überraschte es mich, dass er sich direkt vor mich stellte und mein Gesicht sachte in seine Hände nahm, als würde von mir die Existenz dieser Welt abhängen.
"Was ist, wenn ich will, dass das zwischen uns etwas ist, was ewig hält?"
Flüsterte er und ließ meinen Blick nicht mehr aus seinem abhauen.
"Was ist, wenn ich will, dass sich unsere Wege nicht verschwimmen und wir uns auch noch nach deinem Studium kennen.
Was ist, wenn ich will, dass du vielleicht eines Tages mit mir um die Rechte meiner Songs oder der Songs meiner Künstler kämpfst und mir vielleicht auch noch in fünf oder sechs Jahren vorhälst, dass das mit Yongguk keine gute Sache war, dass du mich aus dem Knast raushaust, sollte man mich dafür irgendwann drankriegen.
Ich will dich weder verlieren noch dich vergessen, Kirae. Was denkst du, wieso ich dich so nah an mich heranlasse." sprach er ruhig weiter und sah mir so in die Augen, als würde er mich tatsächlich nie wieder gehen lassen.
"Ich kann mir vorstellen, wie wir vielleicht eines Tages Seite an Seite gemeinsam Leben und Arbeiten können, dass wir vielleicht eines Tages eine tatsächliche Beziehung führen können, wenn wir uns besser kennen und ich einige Probleme um mich und mein Leben behoben habe."
Malte er sich weiter aus und ließ mich wie erstarrt vor ihm verharren.
Ich konnte soweit nicht in meine Zukunft sehen, konnte mir unmöglich ein Leben zusammen mit Jaebum vorstellen.

"Wie willst du dir das vorstellen, Jaebum?" wagte ich es zu fragen und glaubte nicht wirklich an seine Worte, die auch hätten lose Versprechen sein können.
"Ich kann dich nicht ewig vor allen verstecken und du mich nicht. Außerdem würden meine Eltern an die Decke gehen, würden sie von uns erfahren.
In meinen Augen wird es in den nächsten Jahren kein Uns geben.
Was wir haben ist mehr als nur schön und besonders für mich, aber ich kann es mir nicht ein Leben lang unter solchen Umständen vorstellen." sprach ich leise weiter.
Jaebum seufzte leise, aber klang durch meine Worte nicht angegriffen.
"Ich weiß, dass das mit uns in Zukunft nicht einfach ist. Aber sobald ich durchgesetzt habe, dass JYPE meins ist, wird es einfacher, dann können wir aus dem losen Band zwischen uns ein festes setzen, uns nicht mehr verstecken.
Kirae, ich habe noch nie bei einer Frau solche zukunftsblickenden Gedanken gehabt, wie bei dir.
Ich habe keiner anderen Frau je so vertraut, wie dir. Du bist nicht wie die anderen, nur auf Geld aus.
Ich sehe, immer wenn ich dir irgendwas Teures in die Hand drücke, dass du dich Unbehagen fühlst.
Du hast im vergleich zu so vielen Frauen die ich in meinem Leben kennengelernt habe, noch Anstand, Verstand. Du denkst realistisch und ehrlich, laberst nicht mit losen versprechen um dich herum und ich denke das macht dich besonders.
Ganz gleich ob nur für mich, oder später als Anwältin." redete er mir ein und kam mir mit seinem wunderschönen Gesicht, was mich anblickte, als wäre ich eine Göttin, näher.

Einen Moment versuchte ich meine Gedanken klar zu behalten und schloss die Augen.
Als ich sie wieder öffnete, hatte sich der Ausdruck in denen von Jaebum geändert.
Noch immer sah er mich mit mehr an, als ich wert gewesen wäre.
Ich war nur eine einfach Studentin, die durch einen dummen Zufall an ihn geraten war.
An mir war nichts besonders. Ich war langweilig, egal wie er es drehen und wenden würde.

"Sieh mich nicht so an, als würdest du hier jeden Moment raus spazieren und uns beiden das Herz brechen.
Ich sehe doch, wie du mich ansiehst, höre von Jennie, wie du über mich redest.
Du würdest uns beiden weh tun, würdest du das zwischen uns nun grundlos beenden, nur weil ich dir offenbart habe, dass ich mir mehr mit dir vorstellen könnte, als das hier.
Wir beide empfinden etwas für den anderen, auch wenn es noch nicht so stark ist, aber wir beide können es nicht mehr verdrängen.
Vielleicht reicht es noch nicht aus, um es Liebe zu nennen, aber wir stehen uns nah, egal wie du es drehen und wenden willst, Kirae." machte er mir klar und war mir mit seinen sündigen schmalen Lippen nun schon so nahe, dass sie federleicht über meine striffen und meine klaren Gedanken nun vollkommen auf den Boden rammten.
"Ich werde das mit uns unter keinen Umständen aufgeben." flüsterte er weiter und ließ seine Lippen über meine Wange streifen, während seine Daumen über meine Haut streichelten und mir nur noch mehr die Sinne raubten.
Aber er hatte recht.
Ich fühlte definitiv dass er mir wichtiger war als eigentlich gewollt.
Nur konnte ich das Uns darin noch nicht erkennen.

Die eine seiner Hände ließ von mir ab, während die andere sich an mein Kinn legte und nun unweigerlich verhinderte, dass ich seinem Blick entkommen konnte.
Was ich auch gar nicht wollte.

"Lass mich dir zeigen, wie viel du mir bedeutest, Kirae." sprach er mit gesenkter Stimme und legte seine Lippen langsam und mit aller Zeit der Welt an meinen Hals.
"Lass mich dir beweisen, dass ich will, dass du mir nie aus den Händen rutscht, wir uns nie verlieren." redete er gegen meine Haut.
Ich sog die Luft ein und ließ mich in den Klang seiner Stimme fallen.
Seine Arme legten sich an meine Seiten und hielten mich, bevor seine Lippen aufhörten meinen Hals zu liebkosen und er mich so küsste, dass ich ihm noch mehr verfiel, aber es wohlwollend zu ließ.
Ich ließ es zu, das er mich hoch hob, den Kuss nicht unterbrach, der nun intensiver und verlangender wurde und sich durch meinen ganzen Körper mit einer berauschenden wärme zog, die mich vergessen ließ wo oben und unten war.

Aufeinmal war da nur noch Jaebum, der mich trug und mich auf etwas weichem absetzte, was wohl das Bett sein musste.
Auf einmal war es mir egal, was er mir heute aus seinem Leben gezeigt hatte und ich am liebsten durchgedreht und nach Seoul geflüchtet wäre.
Jaebum war auf einmal über all in meinen Gedanken und ich wollte ihn auch nicht mehr gehen lassen.
Wie sündige, sinnraubende Tättowierungen brannte sich die Wärme Jaebums Finger in meine Haut, als er jeden Zentimeter von ihr erkundete und gleichzeitig dabei war mir ein Kleidungsstück nach dem anderen abzustreifen, während ich ihn nur machen ließ und er mir auf die Finger haute, wagte ich es auch nur zu versuchen ihm was auszuziehen, was er am Ende selber übernahm.
Plötzlich konnte ich das Uns zwischen uns und all dem Chaos.

BadlandsWhere stories live. Discover now