How Did You Do This

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"Was schaust du denn so, wie eben aus dem Bett gefallen?" fragte Jins Mutter, als ich außer Atem neben Jin am Parkplatz zum stehen kam und wohl mittlerweile Namjoon abgehängt hatte.
Meine Mutter sah mich ebenfalls mit meinem Vater zusammen ziemlich belustigt an, während ich Jin neben mir kichern hörte und eins und eins zusammenzählte.
Mit einer grimmigen Grimasse drehte ich mich zu ihm und schlug ihm auf die Brust.
"Weißt du, was ich mir für sorgen gemacht hab, als Namjoon in mein Zimmer gestürmt kam?" konfrontierte ich ihn und verschränkte die Arme vor der Brust.
Jin lachte gleich noch mehr.
"Das war meine Idee Kindchen." nahm Appa die Schuld auf sich und grinste breit.
Ich rümpfte die Nase und rollte mit den Augen.
"Ich hätte echt gedacht, dass euch etwas passiert ist." wetterte ich weiter und stampfte wie ein kleines Kind auf den Boden.
"Nein nein, uns geht es gut Kirae, aber es ist Mittwoch und wir haben gesagt, dass wir am Mittwoch wieder nach Hause wollten.
Seoul ist wunderbar, aber für alte Häupter unserem Gemüt ist der ganze jugendliche Trubel nichts mehr." scherzte Jin Vater und lächelte mich warm an.

Augenblicklich plagte mich das schlechte Gewissen.
Ich hatte, so hatte es für mich den Anschein, in den letzten Tagen mehr mit Jaebum gemacht, anstatt mit meinen Eltern, wenn man das Essen gestern mal wegrechnete. Aber sogar danach war ich bei ihm gewesen.
"Stimmt." erinnerte ich mich und ließ meine Arme sinken.
Ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen, und als ich wieder zu meinen Eltern sah, nahm ich wahr, dass sie es mir nicht übel zu nehmen schienen, dass ich nicht zu viel Zeit mit ihnen verbracht hatte, als ich es eigentlich wollte.
Ich wollte mehr mit ihnen machen, nur schob sich dann der ein oder andere Anruf von Jaebum oder eine Nachricht von ihm dazwischen und da konnte ich mein Handy nicht einfach aus der Hand legen, schon gar nicht, wenn er es fertig brachte dann auch noch hier aufzutauchen und zu schauen, ob es mir auch gut ging.
Das war ja auch auf gewisser Art und Weise ganz süß von ihm, aber ging in meinen Augen auch ein wenig zu weit.

"Wenn wir das nächste Mal hier sind, musst du uns unbedingt den Jungen vorstellen, den du kennengelernt hast." grinste Eomma.
Ich zwang mich ebenfalls so breit zu grinsen, wie sie, aber innerlich würde ich mit Blut und Tod alles tun, damit meine Mutter Jaebum nicht unter die Augen treten würde, das wäre mein Untergang und ein Herzinfarkt meiner Mutter, den ich echt nicht riskieren wollte.
"Mal sehen." säuselte ich nur und umarmte sie zum Abschied, so wie meinen Vater und die Eltern von Jin, die mittlerweile schon als meine zweiten Eltern durchgehen würden.
Als ich die Umarmung von seiner Mutter lösen wollte, hielt sie mich zurück.
"Pass mir auf meinen kleinen Jungen auf.
Du bist die einzige, die er so nah an sich lässt und wir wissen beide wie schwer er sich machen kann." bat sie mich und ich nickte.
Ich würde immer ein Auge auf meine männliche Oberzicke werfen, auch wenn es eher in letzter Zeit ziemlich gekracht hat zwischen uns, aber ich hoffte, dass dies nun erstmal der Vergessenheit angehörte und Jin und ich wieder so Freunde sein könnten, wie wir es waren, auch wenn das nach dem was passiert war schwierig werden würde.

Meine, so wie die Eltern von Jin, begaben sich in ihre Wagen und verließen lauthupend und wie wahnsinnig winkend den Parkplatz des Campus.
Ein seufzen entwich mir, als sie außer Sichtweite waren und Jin fing nun wieder an laut loszulachen.
"Du hättest dein Gesicht sehen müssen völlig von der Rolle und total daneben." kicherte  er wieder los und beugte sich nach vorne.
Ich rollte erneut mit den Augen und ließ ihn an Ort und Stelle stehen.
Aus alter Gewohnheit, wusste ich, dass er mir wenige Sekunden später nachlaufen würde, da er nicht allein wieder zurück wollte, dabei war es egal ob wir Zuhause waren oder nun hier.
So kleine Sachen würde Jin sich nie abgewöhnen.
"Okay, ich seh es ein, dass war nicht komisch. Bei mir hat dein Vater die Stimme am Handy die Stimme verstellt und meinte, dass er irgend ein Arzt sei, der mich dringend sehen wollte."
Jap. Das klang nach meinem Appa mit seinem eigenen Humor.

"Übrigens, du warst wieder bei diesem Typen, nach dem Essen mit deinen Eltern gestern?" harkte Jin bei mir nach.
Was er so einfach sagte, kostete ihm einiges keine bissigen Bemerkungen von sich zu geben, was ich an ihm und seiner derzeitigen Lage echt zu schätzen wusste und überlegte, wie ich meine Antwort so geben konnte, dass Jin sich nicht irgendwie beleidigt oder traurig fühlen würde, weil ich ihn nicht aus den Augen sah, wie er mich angefangen hatte zu sehen.
"Ja, er war in der Nähe." murmelte ich und schlang meine Arme um mich.
Einen Moment wunderte ich mich woher er wusste, dass ich gestern weg war, aber dann erinnerte ich mich daran, dass wir beim Mittag am selben Tisch saßen und er genauso gut hören und reden gleichzeitig konnte.
"Aber da war nichts, wir haben nur geredet." Lüge.
Eine riesige Lüge!
Schrien meine Gedanken, aber Jin würde ich sicherlich nicht vor Augen führen, was ich letzte Nacht getrieben hatte, außerdem wusste er dass ich log, wenn er mich beim Mittag wirklich belauscht hatte.
Dass ich ihn anlog und er es wohl auch noch merkte, machte mich gleich erneut zum schlechtesten Menschen der Welt.
"Wie... Wie ist er so?" harkte er nach.

An diesem Punkt setzte ich einen Schlussstrich.
"Nimm es mir nicht übel, Jinnie, aber ich will da nicht mit dir drüber reden, wenn ich sehen kann, wie sehr dir das Thema Bauchschmerzen bereitete." hielt ich ihm vor Augen und sah zu ihm, um ihn beschwichtigend anzulächeln.
Er erwiderte es matt und verschränkte die Arme vor der breiten Brust.
Eine Bestätigung, dass er sich mit dem Thema eben selber das Messer ins Herz gestochen hatte.
"Wie läuft dein Studium?" fiel ihm sofort eine Frage ein, die sein Lächeln ehrliche werden ließ.
"Gott. Jura und der ganze Quark ist langweiliger als gedacht. Ich glaub ich geb auf." witzelte ich und wischte mir eine Strähne aus dem Gesicht, die der kühle spätsommerwind eben in mein Gesicht gepustet hatte.
"Nein. Ich brauch später mal eine gute Strafverteidigerin, falls ich mal mächtig Mist baue." äffte er mit mir herum, das Thema Jaebum von eben war aufeinmal völlig vergessen in seinen Augen.
"Dann werde ich das aber nicht sein. Weißt du, was du da alles auswendig lernen musst?" nörgelte ich und warf die Hände über den Kopf, als ich lachte.

"Also bitte, das ist ja wohl ein Witz." eine markante Stimme mit einem ganz eigenem Akzent brachte Jins und meine Unterhaltung zu einem Ende.
"Ich meine, klar du bist süß, total, aber nicht mein Level an süß." Schien BamBam eben jemanden fertig zu machen.
Suchend blickte ich mich um und sah ihn mit einem Jungen, der wenig kleiner war als er an einer Bank stehen.
Er hatte dunkle Haare und fast genauso lange Beine wie der Thai selber.
"Und du mit deiner verdammten Botoxlippe kannst dich vergraben gehen."
Jin hielt mich an und hatte die beiden ebenfalls ausgemacht.
"Botoxlippe? Sag mal geht's noch?"
Die Lippen schienen wohl BamBams wunder Punkt zu sein, denn augenblicklich plüsterte sich der rothaarige auf und warf die Hände aufgebracht in die Luft.
"Was willst du von mir, Yugyeom, du kannst nicht einfach vor meiner Nase herumtanzen und mich um meinen Verstand bringen und dann auch noch einfach so in mein Zimmer geschlichen kommen."
Das wurde jetzt interessant.
"Jetzt verdreh du mal nicht die Tatsachen. Du bist mit hinterher gerannt, du wolltest genauso, dass ich zu dir komme, wie ich, du wolltest genauso mit mir schlafen, wie ich mit dir, also halt mal den Ball flach, nur weil du Trainee bist, heißt das nicht, dass du dich aufführen darfst wie ein Arsch."
Okay.
Das war eine klare Ansage.
Es war das erste mal, seit ich den aufbrausenden Thai kannte, dass er keine Worte mehr fand, dass er tatsächlich sprachlos war und nach Worten zu ringen schien.
"Jetzt komm mir nicht mit dem Argument, dass du besoffen warst, denn das war ich nach dem Pokerabend bei Namjoon im Zimmer genauso." nahm dieser Yugyeom BamBam erneut den Wind aus den Segeln.

"Poker?" ich schielte zu Jin neben mir.
"Ich hab die Kopfhörer aufgehabt, wollte weder was trinken noch Rauchen noch sonst was." behauptete er sofort und reckte die Nase gen Himmel.
Gott so rein wie er war, sollte er vielleich aufhören mit dem Studium und Mönch werden, ich bin mir sicher hier in den Tempeln in Seoul suchten sie noch welche, die da am Wochenende Showbeteten.

"Wie zum Teufel bekommst du es hin immer das zu sagen was ich denke, das macht mich wahnsinnig!" regte sich BamBam auf und drehte sich von Yugyeom weg, dessen Gesicht Jin und mir weggedreht blieb.
"Das weiß ich und deshalb lass ich auch nicht locker bei dir." säuselte er.
BamBam fasste sich an die Stirn.
"Was willst du von mir?" harkte er ziemlich genervt nach.
"Ich will mit dir ausgehen. Einmal. Wenn du mich dann immer noch scheiße findest, kann ich so damit leben." stellte Yugyeom seine Bedingung.
BamBam machte einen Schritt auf den kleineren zu, was sie nun sprachen konnte ich nicht mehr verstehen, aber dass die beiden sich küssten, schien etwas gutes zu bedeuten und war wohl ein Zeichen für Jin und mich die Biege zu machen.
Er Richtung sein Wohnheim und ich zurück in meins, damit ich Jennie von der Szene mit Lisas Bruder eben erzählen konnte.
Man...
Lisas Hang zum Tratschen färbte echt viel zu schnell auf mich ab. Ich hatte gehofft vor sowas noch eine Weile verschont zu bleiben, aber anscheinend war ich mittlerweile genauso scharf auf klatsch und Tratsch wie jeder andere Normalsterbliche auf diesem Planeten auch.

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