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Meine rechte Hand umschloss fester das Papier, während die Andere den kalten Türknauf runter drückte und ich die Tür mit Schwung öffnete.
Mein erster Gedanke war mich wieder umzudrehen und zu hoffen, dass mich niemand erkannt hatte, da mich so gut wie alle Jungs verdutzt anstarrten.
Sie alle trugen glücklicherweise ein weißes Handtuch um ihre Hüften, was aber nicht ihren durchtrainierten Oberkörper bedeckte.
Doch ich konzentrierte mich wieder auf den eigentlichen Grund, warum ich hier war und ganz besonders auf die Wut. Sie ließ mich fest entschlossen weitergehen, um die Person zu finden, die ich suchte.
Einige hatten sich wieder gefasst und pfiffen mir nach, doch es gab auch einige die mich komisch musterten und mich anfuhren, ich solle hier verschwinden.
Glaubt mir, das hätte ich auch getan, hätte ich nicht etwas zu regeln gehabt ...
Mein Blick lief von einem Gesicht zum nächsten, doch keiner sah aus, wie Adrien, doch dann prallte ich gegen eine wirklich gut trainierte, aber auch harte Brust, was mich einige Schritte zurückweichen ließ.
Gerade als ich ein 'Sorry' murmeln wollte, sah ich dem Jungen ins Gesicht und zu meinem Glück, war es niemand anderes, als Adrien, der noch gerade so sein Handtuch halten konnte.
"Sirina? Was machst du hier?", fragte er verdutzt und steckte sein Handtuch um die Hüften fest.
Obwohl ich dem Drang unterstehen wollte, nicht an ihm hinunterzusehen, konnten meine Augen nicht anders und musterten seinen Oberkörper.
Ich wusste, wenn man jeden Tag trainieren würde, hätte man einen guten Körperbau, doch diese Vorstellung übertraf alles.
Alle Muskeln, die ich sehen konnte, waren perfekt angeordnet, kein einziges Härchen war auf den glatten Oberfläche zu sehen und ... Oh gott, war das ein Sixpack?
Ebnfalls war sein V-Becken deutlich zu sehen, doch tiefer befand sich das weiße Handtuch.
Seine breiten Schultern und der trainierte Oberkörper unterstrichen seine Sexyness.
Verdammt!
Plötzlich setzte dieses komische Kribbeln auf meiner Haut ein und mein Herz fing an schneller als sonst zu schlagen.
Ohh nein! Nein, nein, nein!
"Ich muss mit dir reden", entgegnete ich und sah ihm wieder in die Augen, in der Hoffnung, er habe mein Starren nicht bemerkt.
"Jetzt? Hier?", fragte er ungläubig nach und sah kurz durch den Raum.
Ich konnte spüren, wie alle uns anstarrten und die Situation neugierig mitverfolgten, doch dann schoss meine Aufmerksamkeit wieder zu dem dunkelhaarigen Jungen zurück.
"Ja", sagte ich mit fester Stimme, dann zog ich ihn etwas zur Seite. Ich hielt das Papier hoch.
"Was ist das?", fragte ich auch Adrien, sowie Mrs Potters vorhin.
Stirnrunzelnd nahm er sich den Zettel und las sich still die Liste durch, während ich geduldig wartete.
"Das Blatt mit den Partnern für -", fing er an meine Frage zu beantworten, doch darauf wollte ich nicht hinaus.
"Das weiß ich selber!", rief ich dazwischen und schloss kurz meine Augen, um tief ein und auszuatmen, damit ich nicht komplett die Fassung verlor.
Ich nahm ihm den Zettel weg und zeigte auf meinen und seinen Namen.
"Warum steht dein Name neben meinem?", fragte ich ruhig weiter und hob eine Augenbraue.
"Wieso nicht?", lächelte er amüsiert und hob genauso eine Augenbraue, doch bei ihm sah das irgendwie besser aus.
"Du -", fing ich an, dich dann erinnerte ich mich wieder ruhig zu bleiben.
"Ich will nicht mit dir zusammen arbeiten", zischte ich und sah ihn bedrohlich an.
"Das hast nicht du zu entscheiden", zwinkerte er grinsend über die Situation.
"Aber du schon? Warum warst du gestern bei Mrs Potter und hast sie darum gebeten mit mir zusammen zu arbeiten?", wollte ich wissen und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Wenn du nicht mit mir zusammen arbeiten willst, wieso sollte ich deine Frage dann beantworten?", stellte er mir eine eine Gegenfrage und grinste mich siegessicher an.
Einen Moment der Stille folgte.
"Du bringst das wieder in Ordnung, Adrien", flüsterte ich und sah ihn bedrohlich an.
"Das werde ich nicht, kannst du dich nicht einfach damit zufrieden geben?", schüttelte er schmunzelnd den Kopf und sah mich schief an.
"Nein", schüttelte ich leicht meinen Kopf und warf meine Hände in die Höhe.
"Wieso?", fragte er unsicher nach und sah mich prüfend von oben bis unten an.
"Weil -", fing ich an lauter zu werden, dann biss ich mir auf die Unterlippe und schaute zu Boden.
Es gab viele Gründe, die gegen eine Zusammenarbeit sprachen. Der wohl auschlaggebenste Punkt war wohl Claire.
"Glaub ja nicht, ich würde die ganze Arbeit alleine machen!", flüsterte ich, während mein Zeigefinger gegen seine Brust stieß und ich ihn mit Schlitzaugen ansah.
"Keine Sorge!", flüsterte er und umklammerte mein Handgelenk mit seiner Hand und es so drehte, dass die Handfläche und somit auch die Innenseite meines Arms nach oben schaute.
Er beugte sich leicht zu mir rüber, sodass er mir etwas ins Ohr flüstern konnte.
"Unsere Zusammenarbeit ist mir ein Vergnügen", raunte er mit seiner tiefen und angenehm männlichen Stimme in meine linke Ohrmuschel.
Ich schnappte leise nach Luft und versuchte mir das Kribbeln an meinem Ohr und an meinem Handgelenk, wo er mich berührte, nicht anzumerken.
Grinsend zog er sich von mir zurück und schaute dabei kurz auf mein Handgelenk, doch alles, was daran irgendwie interessant sein konnte, war mein komisches Geburtsmal.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf und sah in Adriens Gesicht, doch er schien über irgendetwas nachzudenken.
"Ich geh jetzt und wenn ich aus der Tür gegangen bin, werde ich trotzdem nochmal mit Mrs Potter reden", sagte ich fest entschlossen und entzog ihm vorsichtig mein Handgelenk.
Sein nachdenkliches Gesicht wurde zu einem grinsenden Kopfschüttelnden.
"Probier dein Glück, Prinzessin!", schmunzelte er und betrachtete mich nochmals von oben bis unten, so als würde er sich mein Aussehen einprägen wollen.
"Das werde ich!", lächelte ich genauso überzeugt mit zu Schlitzen geformten Augen und drehte much auf dem Absatz um.
"Aber mach dir bloß nicht zu viele Hoffnungen!", rief er mir grinsend nach, sodass ich mich nochmals umdrehte und den Kopf schief legte.
"Das werden wir ja sehen!", zwinkerte ich ihm selbstsicher zu und zog die Tür hinter mir zu.
Unmittelbar hörte ich das aufregenden Gejaule der anderen Jungs, da sie anscheinend nicht mit einer Gegenaussage gerechnet hatten.
Mein Grinsen konnte ich auch nicht mehr verbergen und so nahm ich meine Tasche und steuerte wiedermal auf das Büro von Mrs Potter zu.

PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt