23# Story of my life

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#Maxie

Ich konnte nicht schlafen. Es ging einfach nicht. Meine Gedanken kreisten um so verdammt viele Sachen. Was zur Hölle machte ich hier nur?! Liam's Mum hielt mich für einen Schmarotzer und sie hatte verdammt noch mal recht damit. Was wollte ich hier auch? Was wollte ich von ihnen? Offensichtlich war ich hier überflüssig. Für Zayn jedenfalls… Oh Gott, Zayn. Ich hatte mir doch geschworen keine Gefühle zuzulassen, aber ihn gerade so zu sehen mit ihr wie sie… Nein. Ich konnte das jetzt nicht, ich konnte da jetzt nicht drüber nachdenken. Ich musste mich jetzt auf meinen Bruder fokussieren. Mein Bruder war schließlich mein letzter Anker den ich hier noch hatte. Ich hatte so dermaßen große Schuldgefühle, weil ich mich hier „rumtrieb“ anstatt mich ihm zu stellen. Morgen früh würde das alles hier vorbei sein. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was dann mit mir passieren würde. Dann würde ich niemanden mehr haben auf dieser Welt. Keine Familie… Ich konnte es jetzt schon nicht ertragen nur daran zu denken die Jungs nicht mehr 24 Stunden am Tag um mich zu haben. Es klang vielleicht verrückt aber ich sah sie als meine kleine Ersatz-Familie an. Alle mit ihren Ecken und Kanten. Sie hatten mich so lieb hier aufgenommen und ich war selbst verwundert wie sehr ich sie einfach mochte nach so kurzer Zeit. Kein Wunder so bedürftig wie ich war, ich war so lächerlich. Verzweifelt auf der Suche nach Liebe. Ich kannte mich, ich würde leiden... ohne sie. Richtig schlimm leiden. Und sie würden wieder zu ihrem Star-Alltag zurückkehren und keinen Gedanken mehr an mich verschwenden.

Ich hatte solche Angst vor dem morgigen Tag. Ich musste mich von den Jungs verabschieden. Hoffentlich schaffte ich es dabei mein Gesicht zu wahren. Sie sollten nicht sehen, wie verzweifelt ich wegen meines Abschieds war. Aber ich konnte auch nicht ewig vor meinen Ängsten weglaufen, ich musste mich auf die Suche nach meinem Zwilling machen. Auch wenn ich es gerne noch etwas aufgeschoben hätte. Ich…

Als sich die Matratze neben mir senkte schrak ich aus meinen Gedanken.

„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Niall kam schon ins Bett? War die Party vorbei? Oh man, wie viele Stunden lag ich hier schon so und konnte nicht schlafen? Niall krabbelte auf´s Bett, nur noch bekleidet mit einer Boxer. Wie eigentlich jede Nacht. Er schlüpfte unter die Decke und legte sein Gesicht aufs Kissen. Er sah mich an … sagte aber nichts.

Sollte ich? Sollte ich ihm erzählen was mit mir los war? Ich musste es irgendjemanden sagen sonst würde ich früher oder später durchdrehen… aber wollte ich mich wirklich so vor Niall entblößen? Er wusste, dass du mit Harry geschlafen hast, mehr entblößen konntest du dich gar nicht. Meine Innere Stimme hatte anscheinend im Sarkasmus gebadet.

„Maxie, was ist los? Ich seh doch das dich was bedrückt. Du kannst…“ doch weiter kam er nicht. Dieser kleine Satz hatte meinen Gefühlshaushalt zum Überlaufen gebracht. Meine Dämme brachen und die Fassade die ich die komplette Nacht über aufrecht gehalten hatte bröckelte. Nein, sie brach und das in tausende von Teilen.

Meine Tränen liefen in Strömen aus meinen Augen und ich wusste nicht mehr wo hinten und vorne war. Niall richtete sich augenblicklich auf und zog mich auf seinen Schoss. Dies ließ mich nur noch mehr weinen, sodass Niall's Brust wohl schon ganz nass war.

Ich hasste es vor anderen Leuten zu weinen. Ich hatte die Zeit nach der Diagnose meines Vaters nicht ein Mal geweint. Doch jetzt… ach es wurde mir einfach alles zu viel.

„Ich kann nicht mehr… Liam's Mum…hat.. sie mag… Zayn…mein Bruder…“ Ich konnte keinen vernünftigen Satz bilden und schluchzte unkontrolliert. „Schhh…Prinzessin, beruhige dich doch erst einmal.“ Niall streichelte mir eine ganze Weile über den Rücken bis ich mir sicher war, dass ich nicht im nächsten Moment wieder von einem Heulkrampf übermannt wurde.

„Geht’s wieder?“ Niall hatte mich immer noch im Arm sah mich nun aber direkt an. Ich nickte. „Willst du darüber reden?“ Ich nickte wieder. „Dann schieß mal los.“

Ich fing an zu erzählen, redete mir meinen Frust und meine Ängste von der Seele. Angefangen mit dem akuten Auslöser: Zayn und SIE.

Die beiden, wie sie im Garten standen. Wie sie so leise sprachen, dass sie fast schon flüsterten und ich sie kaum verstand. Wie sie sich zu ihm beugte und ihn küsste. Wie aus ihrem schüchternen, vorsichtigen Kuss ein drängender, leidenschaftlicher wurde. Ich biss mir auf die Hand, so sehr versuchte ich mein Schluchzen zu unterdrücken. Was war ich auch so doof und suchte die beiden? Offensichtlich wollten sie alleine sein, wenn sie sich gemeinsam von der Party verdrückten. Ich erzählte Niall, wie ich sofort meinen Blick abwand, schockiert und beschämt weil ich dachte Zayn habe Gefühle für mich gehabt, und zurück Richtung Treppe gerannt war. Doch ich hörte jemanden die Treppe hochgehen.

„Das war bestimmt Louis – Er hatte Zayn zu der Zeit gesucht“, merkte Niall an.

Ich erzählte, wie ich mich reflexartig hinter der nächsten Ecke versteckte. Ich sank zu Boden, hielt mir mit den Händen den Mund zu und weinte lautlos.

„Oh Gott, Maxie. Das tut mir alles so Leid für dich. Ich hatte ja keine Ahnung wie sehr… also ich hatte eine Vermutung, aber dass dir so viel an ihm liegt...“

Ich führte meine Erzählung fort und sagte Niall, wie ich mehr schlecht als recht versucht hatte mich im Bad wieder frisch zu machen und dann schnell zurück in die Lounge ging, da es gleich 12 war und der Kuchen von Zayn gebracht werden sollte. Ich war gerade noch rechtzeitig gekommen und stellte mich an den Rand der Tanzfläche.

„Ach Maxie, hätte ich das geahnt hätte ich dich doch nie dazu gedrängelt dich noch meiner Familie vorzustellen“, sagte Niall schuldbewusst. „Konntest du ja nicht wissen.“ Niall zog mich fester in seine Umarmung. „…Ich will nicht dreist wirken, aber eins würde ich doch gerne fragen…ich kann mir da keinen Reim draus machen… Was hatte es mit Liam's Mutter auf sich? Du hast da gerade auch etwas von erwähnt.“

Liam's Mum. Ich konnte nicht vergessen, wie sie mich angeschaut hatte. So voller Verachtung. Ich war nicht so ein Mensch, der von jedem Aufmerksamkeit brauchte. Ich wollte auch nicht, dass jeder mein Freund war. Es war also nicht schlimm, dass sie halt zu denen gehörte die mich scheinbar grundlos nicht mochten…aber der Punkt war, dass ich mir ziemlich sicher war, dass sie einen Grund hatte. Sie hielt mich für eine Schnorrerin. Und was konnte ich schon sagen um dem zu widersprechen? Sie hatte doch recht, ich lebte hier doch auf Kosten der Jungs. Was war ich bloß für ein Mensch geworden… Ich schämte mich vor mir selbst. Niall widersprach vehement. Keiner halte mich hier für eine Schnorrerin. Doch er konnte sagen was er wollte, ich war eine, ob man es mir nun übel nahm, wie sie es tat oder all die Aufmerksamkeiten und Geschenke bloß als Freundschaftsbeweis sah, wie Niall. „Nimm dir das nicht zu Herzen, Maxie“, sagte Niall, doch es war zu spät, ich schluchzte bereits wieder hysterisch. „Doch, sie hat recht - das hat mir die Augen geöffnet - ich muss gehen – ich kann nicht – ich kann nicht bleiben – ich muss ihn finden“, wimmerte ich abgehackt.

„Was, wer? Maxie, bitte beruhige dich. Was ist los? Wenn musst du finden?“ Ich packte aus. Mit allem. Meiner ganzen Lebensgeschichte. Dad, meiner Kindheit alleine mit ihm, seiner Krankheit, meinem Bruder, meinem ursprünglichen Plan nach der Schule Tanz zu studieren, den ich auf Eis legen musste um hierher zu kommen und ihn zu suchen, einfach allem. Es war schon hell als ich endlich aufhören konnte zu weinen und meine Geschichte zu Ende erzählt hatte. Niall sagte schon seit langer Zeit nichts mehr. Ich sah zu ihm auf und suchte seinen Blick, doch es schien als starre er ein Loch in die Bettdecke. Oh nein, hatte ich ihn verschreckt? „…Niall?“ Er wachte aus seiner Trance auf und blickte mir in die Augen: „Entschuldige bitte, ich wollte nicht abwesend wirken. Das ist nur…echt viel zu schlucken für eine Nacht. Aber wir kriegen das hin. Mach dir keinen Kopf, wir kriegen das hin.“ Er drückte mich fester an sich, vergrub seinen Kopf in meine Haare und flüsterte: „Du bist nicht alleine, wir kriegen das hin, hörst du? Wir kriegen das hin.“

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1) Was haltet ihr von Zayn und Perrie?

2) Maxie's Gefühle?

3) Ist Niall süß oder ist er süß? *-*

TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt