Never let me go

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„Du bist wirklich bis nach Wallingford gefahren?“ Niall schüttelte den Kopf. „Ja.. ich war so durch den Wind, ich wusste nicht was ich sonst hätte tun können.“ 

Wir saßen jetzt schon seit ein paar Stunden zusammen im Wohnzimmer und redeten. Die Jungs konnten es genauso wenig fassen wie ich. Ich hatte doch tatsächlich schon seit Wochen mit meinem BRUDER in einem Haus gelebt ohne zu wissen, dass er mir so nah war. Ich hätte es doch spüren müssen... oder? 

„Und was habt ihr jetzt vor?“ Zayn sah mich und Liam fragend an und auch Nialls und Louis' Blicke konnte ich auf mir spüren. „Ich hab keine Ahnung.“ „Heißt das also das du hier wohnen bleibst?“ 

Diesmal war es Niall der mich ansprach. Ich hatte aber auf beide Fragen keine genaue Antwort. Mir schwirrte so viel im Kopf herum, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich vergrub mein Gesicht an Liams Brust und atmete erst einmal tief ein und dann wieder aus. Mein Bruder zog mich eng an sich und streichelte mir über den Rücken. 

„Ich denke wir lassen die Ereignisse erst mal sacken und reden morgen oder übermorgen über alles.“ Liam sprach tatsächlich das aus was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging. Ich schmunzelte, die erste Zwillingssache. 

Erst jetzt, nach und nach – fielen mir so viele Sachen auf, die wir gemeinsam hatten. Vom „Mami-“ und „Papi-Instinkt“, den die Jungs uns beiden zuschrieben mal ganz abgesehen, aßen wir für unser Leben gern Pasta mit rotem Pesto, liebten es uns beim Sport vollkommen auszupowern und waren anfällig für Heuschnupfen. Klar, auch andere Menschen hatten eine Vorliebe für rotes Pesto... aber ich wollte einfach, dass es eins der Dinge war, die wir gemeinsam hatten. 

Louis gähnte. „Also ich für meinen Teil gehe jetzt schlafen. Ich freu mich, dass du zurück bist, Maxie“, sagte er und zog mich in seine Arme. Es artete in ein Gruppenkuscheln aus und erst nach gefühlten zehn Minuten löste sich unsere Umarmung. Ich sah in die Runde. In dem ganzen Chaos hatte ich etwas vergessen.

Wo war eigentlich Harry? 

Den Lockenkopf hatte ich das letzte Mal an der Tür gesehen als die alle hier aufgetaucht waren. Ein ungutes Gefühl kroch in mir hoch, weil unsere letzte Begegnung nicht sonderlich spaßig gewesen war... Ich sollte zu ihm gehen.

Harry POV

Es klopfte an meiner Tür und ich brauchte keine hellseherischen Fähigkeiten um zu wissen wer davor stand. Genervt antwortete ich „Herein“, obwohl ich eigentlich lieber nicht mit Maxie sprechen wollte.

„Hey.“

Und schon war ich auf hundertachtzig. Hey? HEY?! Ich zwang mich ihr ebenso mit einem „Hey“ zu antworten.

„Ich würde gerne mit dir über äh das sprechen was passiert ist.“

„Was vor fucking 54 Stunden passiert ist! 54 Stunden in denen du nicht hier warst und nicht EIN MAL ein Lebenszeichen von dir gegeben hast!“ Ich hatte gar nicht vor die Worte zu schreien – oder auch nur auszusprechen - es war einfach passiert.

Maxie überraschte meine Reaktion genauso. Sie zuckte zusammen und sah mich unsicher an. Sie fing sich allerdings schnell wieder – Richtete sich selbstbewusst auf und sah wieder aus wie Maxie.

„Wow, von null auf ausrasten in unter zwei Minuten“, murmelte sie ironisch, aber noch immer hörte ich Verunsicherung aus ihrer Stimme. 

Ich setzte gerade an um etwas zu erwidern, als sie mich hastig unterbrach.

„Ich hatte gehofft wir könnten das wie Erwachsene klären. Ohne Geschrei und Anschuldigungen. Von beiden Seiten.“

Erneut wollte ich etwas sagen und sie kam mir zuvor.

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