Ein neues Kapitel

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Liams PoV

Ruhe. Das erste Mal seit Tagen herrschte Ruhe. Ok,  nicht ganz,  der Fernseher lief, aber sonst war Ruhe. Wir lagen alle im Wohnzimmer und guckten den ersten Step up-Teil. Maxie hatte ihn ausgesucht, aber groß protestiert hatte keiner. Wir waren sowas von K.o.  vom Wochenende, dass uns die Wahl des Filmes nicht groß störte. Harry lag neben mir auf der kleinen Couch, Zayn hatte es sich auf dem Massage Sessel bequem gemacht und Maxie, Louis und Niall kuschelten auf der großen Couch. 

Seit heute Morgen ließen Louis und Niall Maxie nicht mehr aus ihren Fängen. Fast so, als würden sie immer noch Schiss haben, dass sie es sich mit dem hier wohnen doch noch mal anders überlegen würde. 

Nachdem der größte Teil unserer Familien abgereist war ging es ans aufräumen. Wir waren zwar nicht gerade arm, aber doch noch so sehr auf dem Boden geblieben, dass wir nach einer Party keinen Putzdienst brauchten. Das bisschen schafften wir auch alleine. Wir beseitigten den kompletten Müll, verstauten Reste vom Essen im Kühlschrank und schafften die Müllsäcke nach draußen. 

Was als Aufräumaktion begonnen hatte endete jedoch als Wasserschlacht, was mal wieder absolut typisch für uns war. Auch Maxie hatte ihren Spaß und so verbrachten wir den späten Nachmittag damit uns gegenseitig in den Pool zu verfrachten. Besser konnte man einen Sonntag einfach nicht verbringen. 

Geduscht und in Gammelschick lagen wir nun hier, sahen uns einen Film an und waren einfach alle zu müde um noch irgendeine Konversation zu führen. Einfach das zusammen sein genießen, das war der Plan.

Mein Blick fiel auf Maxie. Ich war echt froh, dass wir sie am Ende doch überreden konnten hier einzuziehen. Ihre Sachen hatten wir von Paul abholen lassen. Für den Übergang würde sie zwar immer noch das Zimmer mit Niall teilen, aber die Handwerker würden schon morgen mit den Renovierungen anfangen und dann würde es auch nicht mehr lange dauern bis sie ihr eigenes Reich hatte. 

Das Bild was sich mir gerade offenbarte hätte ich am liebsten eingerahmt und in groß an meine Wand gehängt. Ich musste mir echt ein lautes „Awww“ verkneifen … was für einen gestandenen Kerl wie mich eigentlich echt peinlich war, aber das war doch wirklich einfach nur zu süß. Niall lag auf der Couch ganz vorne, Maxie hatte die Arme um seinen Bauch geschlungen was ihr Louis nachmachte, auch er hatte nämlich seine um Maxie geschlungen. So lagen sie alle drei eng aneinander gekuschelt und schliefen. Auch wenn sie mich wahrscheinlich Morgen dafür killen würden stand ich auf und machte mit meiner Handykamera ein Foto von den dreien. Danach nahm ich die Decke, die an ihren Füßen lag und deckte die drei zu. 

Harry, der die Szene nun auch bemerkt hatte, schmunzelte nur vor sich hin, klopfte mir dann auf die Schulter und verabschiedete sich nach oben. Ich wollte gerade den Film ausmachen als mein Blick auf Zayn fiel. Er saß in seinem Sessel, die Beinen an den Körper gezogen und starrte in die Richtung der drei Couchschläfer. Sein Blick war undefinierbar. Eine Mischung aus: Trauer, Müdigkeit und ...Eifersucht? Vielleicht irrte ich mich auch, aber diesen Blick hatte ich heute schon öfter bei ihm ausmachen können. Er war sowieso heute ein bisschen durch den Wind. Ich weiß nicht was genau gestern noch auf der Party passiert war, was ihn so aus der Bahn geworfen hatte, doch es musste etwas mit Perrie zu tun haben. Ich hatte sie nicht lange auf der Party gesehen, aber nachdem sie weg war, sah ich Zayn nur noch mit einem Drink nach dem anderen in der Hand. 

„Zayn…“ Er zuckte als er meine Stimme vernahm. „Ich wollte jetzt ausmachen und schlafen gehen oder willst du noch weiter gucken?“ Ich sah ihm an, dass er mit sich kämpfte. Ich verstand es nicht. Was war mit ihm los? Er richtete seinen Blick einen Sekundenbruchteil auf die große Couch. Sein Blick wurde versteinert, lockerte sich aber wieder als er mich letztendlich wieder ansah. „Nein, mach ruhig aus ich geh jetzt auch schlafen ich bin echt müde.“ Mit den Worten ging er leise aus dem Wohnzimmer und die Treppen zu seinem Zimmer hoch. Mein Instinkt sagte mir, ich sollte ihm folgen, doch mein Verstand wusste es besser. Er würde von sich aus sprechen, wenn er bereit dazu war. Bis dahin macht es keinen Sinn ihn unter Druck zu setzen. Ich stand noch eine Weile im Türrahmen und betrachtete Maxie. Es ging dabei auf jeden Fall um Maxie. Was war bloß an ihr, dass ihr alle verfielen? Ich spürte es ja auch, dass sie etwas an sich hatte… und doch hatte ich das Gefühl bei allen Jungs ginge es viel weiter. Ihnen allen. Als seien sie alle dabei sich unsterblich in sie zu verlieben. Ich schaltete das Licht aus. Ihr Gesicht war das letzte, was ich sah. Es begleitete mich noch bis in den Schlaf.

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