Part 16. Vor dem Hintergrund wirkt es

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Als wir mit unserem Eis auf Rider warteten, vertraute Josie mir an, das sie einfach angst hat, das Rider etwas passiert. Er ist ihr Lieblingscousin und die Familie ist ihr sehr wichtig.  Rider ist für Josie wie meine Brüder für mich. Sie kann jedoch nicht tolerieren, das Rider fast jeden Tag ein neues Mädchen abschleppt. Deshalb hat sie auch keine Freundinnen, da die meisten Mädchen nur mit ihr wegen Rider befreundet sein wollen. Das erklärte auch, wieso sie in dem Klub am Freitag so entsetzt geguckt hatte, als ich in Riders Armen lag. Ich konnte sie verstehen. Mit meinen Brüdern ging es mir nicht anders. Ich liebe sie alle sehr, das heißt aber nicht das ich alles gut finde, was sie machen. Außerdem streiten selbst die besten Geschwister mal.

Ein schwarzer Mercedes hielt vor uns und ich erkannte, das Rider am Steuer saß. Das war doch nicht sein Auto? Wir stiegen hinten ein und Rider fuhr los. >>Na Lieblingscousine. Alles klar?<< Fragte er neckend. Josie schien erleichtert, das er ihren Streit wegen den Fights wohl vergessen hatte. >>Klar. Wenn ich dich sehe geht es mir immer gut.<< Antwortete sie. Josie erzählte Rider von unserem Shopping-Trip und was wir alles gekauft hatten. Er hörte sich höflich alles an. Respekt. Meine Brüder schalten schon bei dem Wort >Shoppen< auf Durchzug. Sie meinen das ist nicht männlich, sich über Schuhe zu unterhalten. Was Jungen immer haben! Josie beendete ihren Vortrag mit: >>... Und nun haben Saphira und ich zwei super tolle Kleider.<< Ich bemerkte den fragenden Blick von Rider. Was? Nur weil ich in der Schule nicht aufgedonnert herum stolziere, heißt das nicht das mir Mode egal ist. Ganz im Gegenteil. Ich liebe Mode. Und ich lebe sie auf meine eigene Weise. Es kann aber auch nicht jeder so gut in Jeans und T-Shirt aussehen wie Rider. Ich wette er braucht morgens nur zehn Minuten im Badezimmer. Ich beneide diese Leute, obwohl ich auch schnell sein kann. Ziemlich schnell waren wir bei Josie zu Hause. >>Grüß die Monster von mir.<< Meinte Rider. Ich sah die Beiden nur komisch an. Monster? Das Lachen von Josie galt wohl meinem Blick. >>Mach ich.<< Sie umarmte ihren Cousin zum Abschied. Es war ein bisschen schwer, weil wir immer noch im Auto saßen, doch sie bekam es hin. Dann stiegen wir aus und gingen auf das Haus zu. Drinnen angekommen zogen wir unsere Schuhe aus und schmissen die Einkaufstaschen in die Ecken. >>Bin wieder da. Und ich habe eine Freundin mit gebracht.<< Kurze Zeit später erschien eine schlanke Frau mit breiten Hüften vor uns. Sie sah Josie sehr ähnlich, nur ihre Haut war hell. Ich denke das ist ihre Mutter. Sie hatte mir gesagt, das nur ihr Vater Lateinamerikanischer Herkunft ist. Die Mutter kommt ursprünglich aus Europa. >>Hallo Liebes. Wer ist den deine hübsche Freundin?<< Mit einem warmen Lächeln, das nur Mütter drauf haben, wurde ich begrüßt. >>Mama, das ist Saphira.<< Verkündete Josie. Ich gab der Mutter die Hand und fühlte mich gleich geborgen. >>Freut mich Miss Rodriguez.<< Josie hieß mit Nachnamen auch Rodriguez. Sie meinte das der Großteil in der Familie so heißt, und diese Familie sehr Groß sei. Mexikanische Familie halt. >>Ach nenne mich Nadine, Saphira. Ich habe schon viel von dir gehört. Nur gutes natürlich.<< Zwinkerte sie mir zu. Da kamen plötzlich zwei Jungs, ich schätze sie auf zehn Jahre, die Treppe hinunter gestürmt. >>Das sind die Monster. Taylor und Tyler.<< Wurde mir von Josie ins Ohr geflüstert. Die mussten es wohl faustig hinter den Ohren haben. Die Jungs blieben kurz stehen als sie mich sahen und starrten mich an. >>Josie hat eine Freundin?<< Fragten sie gleichzeitig mit vor überraschung aufgerissenen Augen. >>So sieht es aus. Und jetzt Tschüß, wir sind in meinem Zimmer.<< Wir machten einen kleinen Abstecher in der Küche um uns etwas zu Trinken und Joghurts mit zu nehmen. Mich traf der Schlag, als ich Josies Zimmer betrat. Fast alles war schwarz. Durch viele bunte Kissen, die sogar auf dem Boden lagen und gelbe Vorhänge wurde dem Zimmer ein wenig Farbe gegeben. Neben mir stöhnte Josie frustriert. >>Ich weiß. Vor ein paar Jahren hatte ich so eine Phase und das kam bei raus.<< Wir ließen uns auf ihr großes Bett fallen. >>Es gibt schlimmeres.<< Skeptisch sah sie mich an. >>Okay, nicht wirklich. Aber die Kissen wirken toll vor dem schwarzem Hintergrund.<< Lachte ich und wurde mit einem Kissen abgeworfen. Ein paar Sekunden brauchte ich, ehe ich mit einem rotem Kissen mit Blumen-Muster zurück warf. Das ganze artete dann in einer Kissenschlacht aus, an deren Ende wir völlig erschöpft auf dem Boden und dem Bett lagen. >>Warum liegst du auf dem Boden, Saphira?<< Ich drehte mich auf den Bauch. >>Ich bin zu fertig, um aufzustehen und mich aufs Bett zu legen.<< Mit Schrecken sah ich, wie Josie einen so heftigen Lachanfall bekam, das sie kaum Luft holen konnte. >>Du bist echt komisch.<< Grimmig entgegnete ich: >>Sagt das Mädchen mit dem schwarzen Zimmer.<<

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now