Part 50. Was passiert, wenn es passiert ist

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Ich machte mich auf den Weg zu mir nach Hause. Ich musste mich beeilen. Meine Familie ließ ich in dem glauben, das ich schon schlafen gehe. Heimlich machte ich mich jedoch fertig. Ich werde nichts bereuen, da war ich mir noch nie so sicher. Mein schlabbriges T-Shirt und die weite Jeans zog ich erst mal aus. Dann ging ich duschen und rasierte mich gründlich. Mit meiner lieblingslotion cremte ich mich ein, so das meine Haut ganz weich wurde. Ich wollte mich wohl fühlen. Eigentlich wollte ich mich hübsch machen und eventuell ein Kleid anziehen, doch das war einfach nicht ich. Und ich wollte mich auch nicht schminken, das hätte überhaupt keinen Sinn gemacht. Es wäre eh alles wieder zerstört worden. Ich zog mir wieder Shirt und Jeans an und kletterte aus dem Fenster, obwohl ich mir geschworen hatte, das nie wieder zu tun. Was man nicht alles für die Person, die man liebt, tut. Als ich unten war hatte ich das nächste Problem. Wie komme ich jetzt zu ihm. Mit dem Bus wollte ich nicht wieder fahren. Dafür reichte meine Geduld nicht. Also rief ich Rider an. Er kam nicht mal zu Wort. >>Rider. Hol mich bei mir zu Hause ab.<< Dann legte ich wieder auf.

In zehn Minuten war er bei mir. Er muss gerast sein. Ich sah, das er nicht mal seine Schuhe zugeschnürt hat und seine Haare kreuz und quer standen. Er sah noch nie so sexy aus. Er wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, da küsste ich ihn auch schon. Ich presste mich so nah an ihn, wie das in dieser Position -er auf dem Motorrad und ich im stehen- eben ging. >>Okay. Ich hatte mir Sorgen gemacht.<< Er war außer Atem. >>Ich möchte einfach bei dir sein.<< Ich biss mir auf die Lippe. Vielleicht hätte ich nicht direkt wieder auflegen sollen. Ich wollte nicht, das er sich Sorgen macht. >>Komm her.<< Er schob sich ganz nach hinten auf seinem Motorrad, hob mich dann hoch und setzte mich vor sich ab. Ich wollte einfach nur sehen, das es ihm gut geht. Seine wunderschönen Augen anblicken und dich seine schwarzen Locken mit den Fingern streichen. Ihn einfach so nah wie möglich spüren. Ich denke, er las in meinen Augen, was ich wollte. Er zog mich noch näher, griff nach der Lenkstange und fuhr dann irgendwie los, ich halb unter ihm begraben. An einen Helm hatte er erst gar nicht gedacht. Doch ich vertraute ihm.

Bei ihm angekommen, hob er mich wieder hoch und trug mich rein. In seinen Armen fühlte ich mich sicher und geborgen. Als er mich dieses Mal küsste, war es beinahe verzweifelt. Er steckte al seine Gefühle in diesen Kuss und schaffte es irgendwie uns die Treppe hoch und in sein Zimmer zu bringen. Auf dem Weg verlor ich mein Shirt und Rider seine Schuhe und die Jacke. Unter der Jacke trug er nichts. >>Du machst mich verrückt, Saphira Sawyer. Verrückt. Deine Haut ist viel zu weich, du hast die schönsten Beine, die ich je gesehen habe und deine Lippen sind perfekt. Du bist perfekt.<< Ich liebte alles an diesem Mann. Womit hatte ich ihn verdient? Er sagte, das er mich braucht, dabei bin ich diejenige, die ihn braucht. Wir vielen auf sein Bett und ich hatte keinerlei Angst oder Scham. Wovor auch. Trotzdem musste ich ihm noch eine Sache sagen. >>Rider, ich bin noch Jungfrau.<< Das erste Mal ließ er vollkommen seine Maske fallen. Ließ zu, das ich all seine Gefühle sah, so wie er all die meinen sah. Ich sah keinen Spott und auch keine Verunsicherung. Einfach dieses Etwas, das wohl Liebe ist. >>Vertraust du mir?<< War das eine ernst gemeinte Frage? >>Ja, Rider Rodriguez. Ich vertraue dir. Weist du nicht mehr?<< Ich lächelte ihn an. >>Keinen Rückzug.<<

>>Guapa. Aufstehen.<< Ich wollte nicht aufstehen. Ich fühlte mich so gut und zufrieden. Ich hätte ewig liegen bleiben können. >>Ich will nicht, Rider.<< Er lachte rau. Er hat ein tolles Lachen. >>Wir müssen in die Schule. Mi adorado tomento.<< Ich drehte mich von meinem Bauch auf meinen Rücken. >>Du siehst verdammt sexy aus mit diesem zufriedenem Gesichtsausdruck, Saphira. Ich werde dafür sorgen, das du ihn noch öfters hast.<< Sagte er, wieder ganz mein Badboy. >>Dann bring mir Kakao.<< Er sah mich gespielt verletzt an, stand dann aber auf. >>Ich bin gleich wieder da.<< Er war splitterfasernackt. Jetzt Scham zu empfinden wäre reichlich spät, also starrte ich nur seinen Hintern an. Toller Hintern, muss ich sagen. >>Danke, der gehört dir. Genauso wie mein Herz.<< Rief er auf dem Weg nach unten in die Küche. Scheiße, ich habe mal wieder laut gedacht. Dabei hatte ich gehofft es überwunden zu haben.

Als er mit einer Tasse Kakao zurück kam, hellte sich meine Laune noch mehr auf. Rider hob eine Augenbraue und sah mich an. >>Gib ihn mir, Rider.<< Schmollte ich, als er sich immer noch nicht von der Stelle bewegte. Er hatte irgendetwas vor, das sah ich ihm an. >>Hol ihn dir.<< Ich sah unter die Decke, in die ich mich eingerollt hatte. Ich war auch noch nackt. Daher wehte der Wind. Ich packte die Decke fest um mich und stand dann auf. Er sah nicht mal meine Beine. Als ich vor ihm stand, führte er die Tasse gerade an seine Lippen. >>Wehe.<< Wahrscheinlich wirkte ich im Gegensatz zu diesem Tätowierten Muskelberg nicht gerade angsteinflößend. Wie unfair das ist. >>Decke weg, dann bekommst du ihn.<< Das würde er noch zurück bekommen. Rache ist süß. Mir würde noch was einfallen und wenn er nicht damit rechnet, dann schlage ich zu. >>Na gut.<< Ich ließ die Decke fallen und schnappte mir meine Kakao. Jetzt war Rider zufrieden und ich hatte meinen Kakao. >>Sorry, aber diesen Körper darfst du vor mir einfach nicht verdecken.<< Sagte Rider andächtig. >>Dann geh ich halt nackt zur Schule.<< Ich bin kein Morgenmensch. >>Saphira.<< Dieses eine Wort sagte er so autoritär, das jeder verstanden hätte, was er meint.

Ich lieh mir eins von Riders T-Shirts und zog meine Jeans von gestern an. Interessiert mich eh nicht, was andere Leute dazu sagen, wie ich herum laufe. Rider zog sich auch schnell etwas an und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Jay und Aid warteten schon auf uns. >>Das wird lustig<< Meinte Rider und hielt an. >>Hallo ihr zwei.<< Sagte ich vorsichtig und stieg ab. Rider folgte meinem Beispiel. Jayden ließ Rider nicht aus den Augen. >>Was grinst du so zufrieden als hättest du Sex gehabt?<< Fragte er meinen Freund und ich wurde rot. Echt jetzt? Muss ich jetzt rot werden?! >>Oh Nein! Sagt mir dass das nicht wahr ist.<< Bitte Rider, sei einfach leise oder lüg ihn an. Du bist doch hier der Badboy. >>Ich werde nicht lügen.<< Na toll. Das kann er meinem BRUDER doch nicht sagen. Und schon hatte Rider Jays Faust im Gesicht. >>Das habe ich wohl verdient.<< Sagte er fröhlich und küsste mich dann auch noch. Die Beiden werden sich noch irgendwann umbringen. Bei denen ist einer schlimmer als der andere. >>Ich geh zum Unterricht.<< So schnell wie ich konnte, rannte ich davon. Aiden war ja noch da und würde schon aufpassen.

>>Hey, Saphira.<< Grüßte Josie mich und ich ließ mich neben sie fallen. >>Oha. Du hattest Sex.<< Ich wurde wieder rot. Das musste ich mir echt abgewöhnen. >>Sags noch lauter.<< Zischte ich. Dann sackte ich zusammen. >>Sieht man mir das wirklich an?<< Josie lachte. >>Dir nicht unbedingt. Okay, ich kenne dich dafür schon zu gut, aber andere sicher nicht. Auffälliger war da eher Jays Faust in Riders Gesicht und Riders ekelhaft glückliches Lächeln.<< Ich hoffe die Auseinandersetzung haben nicht so viele Schüler mitbekommen. Genau in dem Moment kam die Durchsage. >>Rider Rodriguez und Jayden Sawyer, bitte ins Sekretäriat.<< Gut, das hat jetzt jeder mitbekommen. Dann wird wieder gemunkelt, was passiert ist und zum Schluss kennt man mindestens ein abgedrehtes Gerrücht. Ich saß also unruhig auf meinem Stuhl und wartete ab. Ich bereue nichts, sagte ich mir selbst und war nicht überrascht, das ich es auch so meine. Rider ist toll, also was sollte ich bereuen.  

Die Tür ging auf und ein breiter tätowierter schwarzer Lockenkopf mit braunen Augen kam herein. >>Tut mir leid Mr.Brown. Nein, eigentlich nicht. Sie sind ein ekelhafter Perversling, der nicht mal in der Nähe meiner Freundin sein sollte.<< Dann kam er auf mich zu. >>Hey, ist hier noch Platz.<< Ich sah ihn fragend an. Rider hob abwehrend die Hände. >>Sieh mich nicht so an. Wir haben keinen ärger bekommen und dein anderer Bruder durfte mir auch eine verpassen. Er meinte, jetzt geht es ihm besser.<<

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now