Part 52. Ist er tot...

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Ich konnte am nächsten Tag nicht zur Schule gehen. Mir ging es grauenvoll und ich wollte mit keinem außer Sergio reden. Und mit ihm auch nur um zu erfahren, ob sie was neues wissen. Meine Brüder hatten erstaunlicherweise Respekt vor Riders Entscheidung und hofften, das er bald wieder auftauchte. Ich hatte gestern Abend noch versucht, Fernando zu erreichen, doch er konnte mir auch nicht viel sagen. Rider hatte wohl Jimmy und Sergio beauftragt, auf mich auf zu passen. Er wollte nicht, das ich ihn suche. Meine Brüder hätten auch so schon dafür gesorgt, das ich dies nicht tat. Keiner schien mich wirklich zu verstehen und mit jeder Minute, schwand meine Hoffnung. Ich hatte ihm alles gegeben und gehofft, das er bei mir bleiben würde. Das Problem war, ich verstand, warum Rider aussteigen wollte. ABer für mich sollte er sein Leben nicht aufs Spiel setzen. Das würde mir auch nichts bringen.

Es war Donnerstag. Ich war wütend, dann war ich traurig und schließlich einfach leer. Ich durchlebte verschiedene Gefühlsebenen, bis ich schließlich einfach nur noch vor mich hin starrte. Es brachte alles nichts. Ich musste warten, bis man etwas von Rider hörte. Ob er nun tot oder lebendig sein würde. Meine Brüder wechselten sich ab und leisteten mir einfach Gesellschaft. Warteten gemeinsam mit mir ab. Ethan versuchte mich jetzt schon seit einer halben Stunde zu überzeugen, etwas zu essen. >>Weißt du, Saphira. Ich mochte Rider am Anfang nicht besonders, aber keiner kann übersehen, wie glücklich ihr zwei zusammen wart. Er ist ein guter Kerl, das ist mir jetzt klar. Wir müssen einfach akzeptieren, das jemand an deiner Seite ist und dich in Zukunft an unserer Stelle beschützen wird. Und ich denke, Rider hat das Zeug dazu. Er wird das schaffen und zu dir zurück kommen. Da bin ich mir sicher.<<

Riders P.O.V.

Ich war jetzt bestimmt schon ein oder zwei Tage in diesem Scheiß Raum gefangen. Hoffentlich würden sie mich bald raus holen und nicht verhungern lassen. Dazu kam, das ich nichts hatte, um mich zu beschäftigen. Es war wahrscheinlich das Ziel, das ich nicht wusste, wann es denn nun soweit für mich war. Die meiste Zeit versuchte ich mich abzulenken, indem ich einfach an Saphira dachte. Was sie jetzt wohl tat? Wahrscheinlich weiß sie jetzt schon alles. Hoffentlich passen Jimmy und Sergio auf sie auf. Aber sie hat ja auch noch ihre Brüder. Sollte mir was passieren, ist sie immerhin nicht allein. Meine Mutter würde hoffentlich nicht durchdrehen.

Gerade machte ich ein paar Liegestützen, als die Tür aufgeschlossen wurde und Carlos zusammen mit drei seiner Männer hinein kam. >>Rider, komm doch bitte mit uns.<< Na endlich. Ich trat mit Carlos und den anderen aus dem Raum und musste mich erst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Irgendwann war in dem Raum, in dem ich die letzte Zeit verbracht hatte, das Licht ausgefallen und ich saß von ab dann im Dunkeln da. >>Wie lange war ich in dem Raum?<< Fragte ich trocken. Carlos lachte. >>Zeit Tage. Hier, hast du was zu trinken.<< Dann war wohl Donnerstag. Mir wurde eine Wasserflasche gereicht, die ich mit ein paar schlucken leerte. Zwar wollte ich keine Schwäche zeigen, aber mein Körper brauchte die Flüssigkeit. >>Bindet ihm die Augen zu und schafft ihn dann in den Wagen.<< Das war Carlos letzte Anweisung an die Männer. Ich kannte sie, da sie bei einigen Fights dabei waren. Doch jetzt waren sie einfach meine Aufpasser. Zusätzlich zu der Augenbinde bekam ich noch die Hände auf den Rücken gebunden. Die wollten wohl ganz sicher gehen.

Ich bekam dank der Augenbinde kaum etwas mit. Erst als der Wagen hielt wurde sie mir wieder abgenommen. Wir waren irgendwo draußen und es war schon dunkel. Ich wurde aus dem Wagen geschubst und sah mich auf einem steinigen Pfad wieder. Wir mussten ein paar Schritte gehen und da sah ich auch schon die ganzen Männer. Die meisten kannte ich, und wenn es nur vom sehen war. Als wir näher kamen erkannte ich Javier, Juan, Ricardo, Miguel und Eduardo. Sie wirkten nicht gerade froh, mich zu sehen. Die anderen Männer grölten und beschimpften mich. Das war mir schon klar gewesen, deshalb ließ ich es einfach über mich ergehen.

Carlos hielt eine kleine Ansprache von wegen, das Verräter bestraft werden müssen und keinen Respekt verdienen. Sobald ich in die Masse geschubst wurde, ging es los. Ich bekam Schläge und Tritte ab. Mir wurde an den Haaren gezogen und ich wusste, das selbst meine Freunde auf mich ein droschen. Ihnen blieb auch keine andere Wahl, das war mir klar. Jemand schlug mir feste auf den Kopf und meine Rippen taten weh, doch ich würde nicht schreien. Kein Ton würde meine Lippen verlassen und auch weinen würde ich nicht. Ich spürte, wie meine Rippen brachen und jemand mit einem Messer meinen Rücken auf schnitt. Es brennt und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Die Tritte und Schläge wurden noch mehr und noch fester. Ich konnte die Schmerzen nicht mehr aushalten, brach zusammen. Jemand zog mich wieder hoch, doch ich hörte und sah nichts mehr. Wie in Trance versuchte ich, mich auf den Beinen zu halten. Mein linkes Auge schwoll zu und ich hörte nur noch ein Rauschen. Als ich gerade dachte, ich würde Ohnmächtig werden, spürte ich wie etwas in meine Haut stach. Mir wurde ein Brandmal gesetzt. >>Damit du nie vergisst, wer wir sind.<< Ich roch meine eigene verbrannte Haut und musste mich übergeben. Alles wurde schwarz.

Als Sergio Freitag in die Schule kam, wusste ich das er mir etwas zu sagen hatte. Josie hatte mich überreden können, wieder zur Schule zu gehen. Als Ablenkung, meinte sie. Ich wusste, das es weiter gehen musste. Papa sagte damals nach Mamas Tod, das wir nicht das betrauern sollen, was wir verloren haben, sondern uns über das freuen, was wir haben. Da hat er wohl recht. Also saß ich hier gerade in unserer Cafeteria und versuchte ruhig zu bleiben. Als Sergio bei Josie, Celine und mir angekommen ist, sah er mich an. >>Wir haben ihn.<< Hier, mitten in der Schule, brach ich zusammen. Mir war egal, wer mich sah. Es wurde in letzter Zeit auch so schon genug über mich geredet. Auch als Rider diese Woche nicht zur Schule kam, gab es die wildesten Gerüchte. Einige glaubten, er hätte mich verlassen und sei abgehauen. Andere meinten, ich seie Rider zu anstrengend geworden. Ob es jetzt also wieder neuen Tratsch über meinen Zusammenbruch gab, war mir relativ egal. >>Ist er tot?<<

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Wenn euch langweilig ist und ihr Lust habt, dann seht doch mal bei Minire91 und CutieBut-a-Psycho vorbei.

Außerdem allen schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.

Eure JEN<3

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now