Part 30. I hate that I love you

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Riders P.O.V.

Die ganze Woche konnte ich mich kaum bewegen. Meiner Mutter versuchte ich aus dem Weg zu gehen, doch ich wusste das es nicht ewig funktioniert.

Am Donnerstag lief ich ihr morgens über den Weg. Die Schimpfwörter, die sie mir an den Kopf schrie sind nichts was ich wiederholen möchte. Ich sag nur, wenn jemand fluchen kann, dann meine Mutter. Dabei fand sie mein Aussehen nicht mal so schlimm. Schlimmer war, dass ich ihr nicht gesagt habe, dass ich so zugerichtet bin und ihr aus dem Weg gegangen war. Selbst meine Mutter konnte nicht leugnen, dass wir das Geld von dem Kampf gut gebrauchen konnten. Gott sei Dank musste sie zur Arbeit, so hatte ich meine Ruhe. Heute konnte ich noch zu Hause bleiben, aber mí mama wollte das ich morgen wieder zur Schule ging.

Da der Tag schon so wundervoll begonnen hat, konnte er nur besser werden. Ich hoffe ihr versteht alle, wie ich den Satz meine. Ich sage nur, Dummheit fängt da an, wo Sarkasmus nicht mehr verstanden wird. Jedenfalls dachte ich, der Tag kann nicht schlimmer werden, wurde er aber. Mein lieber Freund Carlos erstattete mir einen Besuch. Natürlich wieder mit zwei Bodyguards an der Seite.   

Mit Jogginghose und Shirt bekleidet öffnete ich die Tür und war gezwungen Carlos herein zu lassen. Ich war nicht gerade froh, ihn zu sehen. Im Flur blieb ich stehen und zwang ihn damit ebenfalls zum stehen bleiben. >>Also ich bin wieder wegen Saphira hier.<< Sie sollte für ihn total uninteressant sein und trotzdem fragte er ständig nach ihr. Das war kein gutes Zeichen. Saphira wurde mir irgendwie wichtig. Ich konnte nicht genau sagen was es war, aber ich fühlte mich bei ihr anders. Besser. Sie ist viel zu gut für mich. Deshalb habe ich auch nicht auf ihre Nachrichten und Anrufe reagiert. Sie hatte besseres verdient, als einen Jungen, der sie hin und wieder küsst und sich dann mit ihr streitet. >>Was willst du von ihr, Carlos?<< Fragte ich leicht aggressiv. Carlos lachte, wodurch sein ekelhafter Körper leicht mit wippte. >>Hast du dir mein Angebot noch mal überlegt? Du hast die Wahl. Entweder du steigst bei uns ein, oder du bringst mir Informationen über Saphira.<< Was glaubt er? Nur weil mein Vater Scheiße gebaut hat, werde ich das nicht ausbaden. >>Nein. Weder noch. Ich werde nichts für dich tun.<< Mit verschränkten Armen stand ich vor dem sogenannten Boss der Garcias. >>Ich habe das Gefühl, das dir die Kleine wichtig ist.<< Grinst er ekelhaft. >>Da liegst du falsch.<< Jeder weiß, das Carlos bei den meisten Sachen richtig liegt. Ich habe noch nicht mitbekommen, das er sich irrt. >>Du wirst noch früher oder später für mich arbeiten. Da bin ich mir sicher, Rider. Bis dann, war schön dich zu sehen.<< Fand ich nicht gerade. Hauptsache er verschwindet aus meinem Haus.

Wie gesagt, der Tag war nicht mein Bester und ich hatte ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, Saphira morgen wieder zu sehen. Sie scheint in meiner Gegenwart nicht sicher zu sein, es wäre besser wenn wir das alles beenden, bevor es anfängt.

Abends lief ich einem von Carlos Männern in die Arme. Sagen wir so, Sanchez und ich konnten uns noch nie leiden. Ich war für ihn immer so etwas wie Konkurrenz. Weil sein Vater Carlos mich lieber bei sich aufnehmen wollte als seinen eigenen Sohn. Ja, Carlos Garcia hat einen Sohn. Mit irgend einer Nutte. Das ich seinem Vater immer widerspreche findet Sanchez auch nicht so rosig. Und plötzlich habe ich ein Messer in der Rippe. Sanchez ist ein kleiner Bastard, es war klar, das er mich verletzt. Bevor er noch mal zu stechen konnte, sorgte ich dafür, dass Sanchez auf dem Boden lag. Die Kassiererin in dem Lebensmittel Geschäft verständigte sofort die Polizei und ich machte, das ich davon kam. Die Polizei in dieser Gegend ist sowieso geschmiert. Dieser Vorfall bestätigte mir nur, das Saphira in meinem Leben nichts verloren hatte. Sie passte nicht darein.  

Es ist Freitagmorgen, mein Lieblings morgen. Wer kann es mir verübeln? So kurz vor den Wochenende. Und ich stand unter der Dusche. Ich liebe es zu duschen und beneide die Menschen die es schaffen, in fünf Minuten fertig zu sein. Beeilen musste ich mich trotzdem, da meine lieben Brüder mich mal wieder so sanft geweckt haben das ich aus dem Bett gefallen bin und nicht laufen konnte. Ja, ich Saphira Cathrine Sawyer bin aus dem Bett gefallen und habe mir den Fuß dabei umgeknickt. So etwas schaffe wirklich nur ich. Meine Brüder haben jetzt wenigstens ein schlechtes Gewissen, da sie mich bei meinem peinlichen Abgang ausgelacht haben. Dann konnte ich mir erst mal eine halbe Stunde den Fuß Knöchel kühlen und jetzt habe ich nur noch fünfzehn Minuten, um mich fertig zu machen. In Rekordzeit springe ich mit schmerzendem Knöchel aus der Dusche und ziehe mich an, während ich meine Zähne putze. Habe ich schon erwähnt, das ich ein Multitasking Talent bin? Ich gebe es zu, ich bin wohl eher eine Katastrophe auf zwei Beinen. Während ich ein Bein in meiner Hose habe und fast hin falle, weil ich mir ja auch gleichzeitig die Zähne putze, rufen meine Brüder das ICH MICH BEEILEN SOLL! Klar, ich kann auch zaubern. Es soll wirklich Menschen geben, die es auch noch schaffen, morgens in Ruhe zu Frühstücken und Zeitung zu lesen. Stimmt, meine Brüder und mein Vater schaffen es. Sie sind aber auch nicht normal. Mein Vater wollte uns am Samstag seiner Geschäftspartnerin Miss Bennett vorstellen. Mit ihr führt er dann bald die Kita. 

Riders P.O.V.

Ich war schon früh in der Schule und wartete darauf, dass Saphira auftaucht. Zwar wollte ich mich nicht mehr mit ihr treffen, aber sie ansehen darf ich ja wohl. >>Hey, Rider. Wie geht es dir?<< Fragen mich meine Jungs. Fernando und Javier sehen mich aufmerksam an, während die anderen mich interessiert und etwas verschreckt mustern. Juan ist der erste, der wieder etwas sagt. >>Sag mal, was hast du gemacht? Du siehst Scheiße aus. Nicht mal wenn mí papa mich verprügelt, sehe ich so aus.<< Juan gehört zu der Sorte Mensch, die schon viel Scheiße miterlebt hat. Sein Vater ist mindestens so ein Arschloch wie meiner. >>Hatte einen Fight. Es geht aber langsam wieder. Hättest mich am Dienstag sehen müssen.<< Ricardo, Miguel und Eduardo klopften mir freundschaftlich auf die Schulter. Die Jungs erzählten mir, welchen Mist sie wieder verbockt hatten und das Carlos nach mir fragt. Bis auf Fernando sind alle bei den Garcias. Sogar Javier. Sie machen Kleinigkeiten wie Geld eintreiben und Drogen verticken. Wenn Jemand nicht bezahlt, ist es ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass sie bezahlen. Und wenn sie dafür Handgreiflich werden müssen, dann ist es eben so. Die meisten von ihnen habe ich bei den Garcias kennen gelernt. Sagen wir, ich war dort Zeitarbeiter und ich war gut in dem was ich tat. Das heißt nicht, das es mir Spaß gemacht hat. Ich bin ausgestiegen, als Carlos mir anbot ganz einzusteigen. Ein richtiges Gangmitglied zu werden. Doch ich wollte nicht. Fernando ist mit mir da raus. Die anderen sind alle aus Angst oder falschem Stolz eingestiegen. Carlos lässt die Jungs immer Probe-arbeiten und entscheidet dann, ob sie gut genug sind, um ein Teil der Gang zu werden. Seine Taktik. Problem ist, wenn man drinnen ist und aussteigen will, ist man so gut wie Tod. Mein Onkel, Josies Vater Sergio, ist da die Ausnahme und hat es geschafft. Er hat mir zugeredet, nicht bei den Les Garcias ein zu steigen. Alles Geld der Welt ist es nicht wert, sein Leben so führen zu müssen. Die Fights sind auch nicht gerade das Beste, aber ich kann jeder Zeit aufhören. 

Kurz vor dem Klingeln kam Saphira mit ihren Brüdern. Sie mussten alle drei an uns vorbei, um ins Schulgebäude zu gelangen. Saphira hat mich sofort gesehen und sah mich... wütend, sehr wütend an. Dann ging sie mit erhobenem Kopf an mir vorbei. >>Du siehst der Kleinen hinterher, als würdest du sie fressen wollen.<< Grinste Ricardo. >>Haltet die Klappe.<< Sie kannten mich gut genug, das sie mich nicht mehr darauf ansprachen. 

Meine Jungs und ich wollte gerade auch zur ersten Stunde gehen, als ich gegen etwas stieß und Saphira plötzlich vor mir stand. Sie war gerade doch erst rein gegangen! Warum kam sie wieder zurück? Etwas verwirrt blickte ich zu ihr herunter. Ihre Haare waren noch nass, vermutlich vom Duschen und Heute trug sie nicht mal Wimperntusche. Aus ihren blauen Augen scheinen kleine Pfeile in meine Richtung zu schießen, die mich erdolchen wollen. Wie kann ein so kleines und zierliches Wesen, so einen Mörderblick haben? Saphira wollte mich einschüchtern und ich fand sie einfach nur süß. Feste stieß sie mir einen Finger gegen die Brust. >>Du bist so ein verdammtes und stures Arschloch Rider Rodriguez.<< Das kleine Mädchen vor mir macht mich gerade ernsthaft vor meinen Kumpels zur Sau. Das kann sie doch nicht machen! Ich habe einen Ruf zu verlieren, wenn das jemand sieht. >>Wie kannst du es wagen, mich wie eine deiner Nutten zu behandeln.<< Schrie sie und ich konnte nur daran denken, das ich sie noch nie sexyier fand. Das hier ging gerade stark an meine Selbstbeherrschung. Ich wollte sie, und zwar jetzt. Aber wie konnte Saphira behaupten, das ich sie wie eine Schlampe behandle? Das habe ich nicht ein einziges Mal. Nie! Also sollte sie so was nicht sagen. Es machte mich wütend. >>Weißt du wie oft ich versucht habe dich zu erreichen?! Du hast KEIN EINZIGES MAL REAGIERT.<< Schockiert sah ich, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Scheiße, ich habe echt Mist gebaut! >>Weißt du was? Du hast es geschafft, das ich dich hasse. Ich hasse dich Rider.<< Dann drehte sie sich um und ließ mich stehen. >>Wow, das hast du verkackt. Aber so was von.<< Gab mir Javier wirklich sehr hilfreich zu verstehen. Fernando trat neben mich. >>Es ist besser so, Mann. Carlos wollte sogar die Jungs drauf ansetzen, etwas über Saphira heraus zu finden.<< Überrascht sah ich alle an. >>Ist das war?<< Ihr nicken war Antwort genug. Javier gestand mir noch, das er Carlos gefragt hat, warum er Saphira so interessant finde. >>Und?<< Das war auch die Frage, die ich mir schon lange stelle. Javier druckste herum. Ich dachte schon, ich müsste Javier alles aus der Nase ziehen, als er endlich sprach.>>Carlos ist aufgefallen, das du sie interessant findest. Das ist einer seiner Gründe, meinte er.<<         

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now