Part 17. Warum tust du das?

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Wie heißt es? Der frühe Vogel fängt den Wurm?! Tzzzz. Der frühe Vogel kann mich mal. Erst werde ich von Aiden geweckt, dann musste ich noch meine Schultasche packen und mich für die Schule fertig machen (Montage sind ja soooo was tolles.) und schließlich musste ich auch noch feststellen, das ich gestern das Armband meiner Brüder verloren habe. Ich würde Josie heute mal fragen, ob sie es gefunden hat. Super Start in den Tag. Ich zog mir ein lockeres Top und eine kurze Hose an. Es war unglaublich warm.

Gespannt lauschte ich Miss Mullers Unterricht. Noch eine halbe Stunde, dann hatte ich die Doppelstunde Mathe -den Start in den Tag- überstanden. Ich muss zugeben, das mir Riders Nachhilfe schon ein wenig geholfen hat. Das merkte ich. Plötzlich hörten wir durch die Freisprechanlage die Stimme unseres Schulleiters Mr. Edwards. Ich brauchte ein paar Minuten, bis mir Bewusst wurde, das ICH gebeten wurde in sein Büro zu kommen. Wie mechanisch stand ich auf, packte meine Tasche und verließ ohne ein Wort, an die überraschte Miss Muller zu wenden, den Unterricht. Alle sahen mir nach und fragten sich wohl, was gerade ich dort zu suchen hatte. Es war kein Geheimnis, das er mich sehr schätzte. Ich hatte schon einige Wettbewerbe für die Schule gewonnen. Doch dafür interessierten sich die Schüler der Phoenix Highschool nicht. Es war halt immer etwas Naturwissenschaftliches oder Künstlerisches. Ich war auch gut in Sport, nur das wusste keiner. In einer Sportmannschaft würde ich zu viel Aufsehen an dieser Schule erregen. Daher blieb ich lieber bei Kunst, die ich neben Sport, über alles Liebe. Ich habe wie meine Brüder immer sehr viel Sport getrieben. Es ist ein guter Ausgleich. Jedoch wird es immer weniger und ich mache das nur für mich. Vielleicht wollte mich der Schulleiter einfach mal wieder überreden, als Kandidat zur Schulsprecherrin an zu treten. Sonst wusste ich auch nicht, was er von mir möchte. Mit einem komischen Gefühl, betrat ich sein Büro. Ich war jedoch nicht die einzige Schülerin. Aiden und... Ich glaube ich leide an Halluzinationen. Aiden und RIDER waren auch hier. Sie saßen auf den Stühlen, vor Mr. Edwards und schienen sich zu streiten. Sie hatten mich noch nicht gesehen, da sie mir den Rücken zu wandten.>>Hallo Saphira. Schön das du hier bist.<< Sagte der sonst so kontrollierte Mr. Edwards erleichtert. Aiden und Rider verstummten plötzlich. >>Ich weiß einfach nicht, wie ich sie beruhigen soll. Dein Bruder Jayden ist noch bei der Krankenschwester. Es gab eine Schlägerei und ich weiß immer noch nicht, was passiert ist. Die hören mir einfach nicht zu.<< Die beiden Streithähne sahen oder starrten mich an. Jetzt war ich aber mal gespannt. Ich warf Aiden einen Blick zu, der ihm sagte, das er besser die Klappe hält. Ich war sauer auf ihn und ließ ihn das spüren. Ich hasse Prügelleien. >>Rider, erzähl doch mal, was passiert ist.<< Meinem Bruder gefiel überhaupt nicht, das ich Rider ansprach. >>Ich habe Aiden und Jayden provoziert und eine Schlägerei angefangen.<< Sagte er ohne Regung in der Stimme. Seinem Gesicht war nichts an zu sehen. Ich war überrascht, das er sich selbst in die Scheiße ritt. Aiden schien auch überrascht zu sein. >>Rider, sie wissen was das für sie bedeutet.<< Sprach unser Schulleiter. Rider nickte. >>Sie werden Nachsitzen und bekommen eine Verwarnung. Sie, Aiden  und auch ihr Bruder, werden ebenfalls Nachsitzen. Das werden sie alle drei Heute tun und mir ist egal, ob sie etwas vor haben oder nicht. Sie alle drei werden zu Dr. Bishop gehen und mit ihm ihre Differenzen klären. Ich dulde an dieser Schule keine Gewalt.<< Zum Schluss hin wurde er lauter, fing sich aber auch schnell wieder. Rider stand auf und verließ ohne ein Wort, den Raum. Er sah mich die ganze Zeit nicht an. Als versuche er, mich zu ignorieren. Jetzt war sowieso Pause. Ich ging zu Aiden, umarmte ihn kurz und verließ den Raum dann auch. Ich hört noch Mr. Edwards sagen, das er froh ist, das wenigstens eine die Jungs im Griff hat.

Ich war auf dem Weg zur Cafeteria, als mich Rider in eine Ecke zog. Die anderen Schüler verließen gerade erst ihre Räume und bekamen es nicht mit. >>Was soll das?!<< Fragte ich wütend. Wie konnte ich die letzten Tage daran zweifeln, das er ein Arschloch ist. Er wird sich nie ändern. >>Ich wollte dir das nur geben. Du hast es gestern in meinem Auto verloren.<< Er sah mich dabei nicht an und hielt mir mein verschwundenes Armband hin. Ich nahm es an mich. >>Dank...<< Und schon war er weg. Gibt es einen Menschen, der aus ihm schlau wird? Ich machte mich auf die Suche nach Josie. Ich brauchte jetzt jemanden zum Reden. Vorher ging ich aber noch kurz auf Toilette und ließ zur Beruhigung kaltes Wasser über meine Handgelenke laufen. In der Cafeteria sah ich sie, wie sie mit Rider sprach. Sie schien auf ihn ein zu reden, bis sie mich sah und inne hielt. Rider sah auch kurz zu mir und wechselte kurz ein paar Worte mit seiner Cousine, ehe diese zu mir kam.

>>Hey Josie.<< Sie umarmte mich fest. >>Hi Saphira. Komm lass uns irgendwo hingehen, wo wir in Ruhe reden können.<< Sie packte mich am Arm und schleifte mich mit raus. Also wieder kein Mittagessen. Zum Glück hatte ich noch einen Apfel in der Tasche, den ich jetzt im gehen aß. Draußen setzten wir uns auf eine Mauer. Josie schien auch einen anstrengenden Vormittag gehabt zu haben. >>Weißt du, warum sich Rider und meine Brüder gestritten haben?<< Fragte ich frustriert. Warum so tun, als wär nichts? Mir war das gerade alles einfach zu viel und ich verstand es nicht. Seid Rider und ich uns Begegnet sind läuft alles schief. Josie seufzte. >>Deine Brüder, Rider und ich hatten zusammen Unterricht.<< Josie ist ein Jahr früher eingeschult worden und auch sehr klug. Perfekt für Andrew. >>Rider kam zu spät, da es... ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen darf.<< Sie rang sichtlich mit sich. Irgendetwas schien sie zu bedrücken. >>Ich werde alles was du mir sagst, für mich behalten. Wem könnte ich es auch sagen? Ich kenne außer dir niemanden.<< Versprach ich. Ein wenig schien Josie das zum lächeln zu bringen. >>Okay. Ich vertraue dir Saphira. Missbrauche mein Vertrauen nicht.<< Kurze Pause in der ich heftig nickte, dann sprach sie weiter. >>Riders Mutter geht es zur Zeit nicht gut. Sie arbeitet zu viel und Rider versucht sie zu entlasten. Du musst wissen, Riders Vater ist kein... netter Mann. Ich kann dir da nichts genaues sagen, das muss Rider dir selbst erzählen.<< In ihren Augen sah ich, das sie auf mein Verständnis hoffte. Ich forderte sie auf, weiter zu reden. >>Jedenfalls ist da zur Zeit einiges los und Rider versucht alles, seiner Mutter zu helfen. Er ist ein Mensch, der schon immer die Verantwortung übernahm, ohne mit der Wimper zu zucken. Er hatte es bisher nicht leicht.<< Ich wüsste zu gerne, was da genau los ist. Ich habe selbst gemerkt, das Rider die Menschen noch mehr abschottet, als ich es tue. Nur wir machen es auf unterschiedliche Weise. Ich verstecke mich und er lässt einfach keine Gefühle zu. Er muss einige Jahre daran gearbeitet haben, um so gleichgültig sein zu können. Er ist undurchschaubar. >>Jedenfalls musste er sich noch um seine Mutter kümmern und kam deshalb zu spät. Nun ja... Jayden ließ einen dummen Kommentar los. Er meinte, das manche Leute einfach kein Benehmen haben und wem ihm Schule doch sowieso egal ist, warum er dann noch kommt. Ich wusste, dass das nicht gut endet. Ich sitze hinter Jayden und Aiden und habe mit bekommen, wie Aiden zu Jayden meinte, das er seine Wut wegen dem verlorenem Fight am Montag, nicht an Rider auslassen soll. Jayden schien wütend zu sein und da noch kein Lehrer da war, provozierte er Rider weiter. Rider war auch wütend, blieb aber stumm. Erst als Jayden Rider als Hurensohn bezeichnet hat, sagte er auch was. Dann kam es ziemlich schnell zu einer Prügelei und Aiden half natürlich seinem Bruder. Als der Lehrer kam hatte Rider deinem Bruder Jayden gerade eine verpasst und sie mussten zum Schulleiter.<< Oh mein Gott. Ich sah Josie schockiert an. >>Rider hat die ganze Schuld auf SICH genommen und eine Verwarnung gekriegt. Warum macht er das?<< Wissend blickte mir Josie in die Augen. >>So war Rider schon immer. Bevor er enttäuscht werden kann, enttäuscht er die anderen. Er denkt, das ihm sowieso keiner glaubt. Er ist verdammt stur.<< Oh nein. Es war nicht in Ordnung, das er die Schuld auf sich nahm. Nur weil Jayden sein verletztes Ego nicht unter Kontrolle hat. Ich sagte Josie das ich noch etwas zu erledigen habe und mich noch mal bei ihr melde. Jetzt musste ich erst mal Rider suchen.     

Es hatte schon wieder zum Pausen-ende geklingelt und ich habe Rider immer noch nicht gefunden. Als ich frustriert durch den Flur lief, erkannte ich seine Lederjacke. So schnell das in der Menge ging, rannte ich zu ihm. Ich packte ihn am Arm und er war so überrasch, das er sich mit schleifen ließ. Wohin jetzt? Ich hatte das nicht überdacht. Rider schien das auch zu merken und blieb stehen. Mit verschenkten Armen stellte er sich vor mich. >>Und was jetzt?<< Warum läuft bei mir immer alles schief? Als ich mich gefrustet umsah, merkte ich, das wir in der Nähe der Bücherrei waren. Entschlossen packte ich ihn wieder und schubste ihn in die leere Bücherrei.                               An einem Bücherregal angelehnt beobachtete er mich. Ich kam mir so dumm vor. >>Ich weiß das Jayden angefangen hat und... .<< Ich ließ mich erschöpft auf den Boden sinken. Mit verwirrtem Blick sah ich zu ihm hoch in seine braunen Augen, die mir alle Angst nahmen. >>Warum tust du das? Das ist nicht fair, das du den ganzen Ärger einsteckst.<< Konnte Rider nicht ein einziges Mal Sinn für mich ergeben? >>Das Leben ist nicht immer fair, Saphira.<<   

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