Part 28. Blessuren und Eiswasser

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>>Na sieh mal einer an wen wir hier haben.<< Bei der Stimme lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken entlang. Meine Mutter hat immer gesagt, der erste Instinkt ist meistens der Richtige. Man merkt, wer Freund und wer Feind ist. Und ich hatte schon heraus gefunden, das dieser Mann der Feind ist. Wer würde mich sonst mit einer Pistole bedrohen? Ich hatte lange über den Vorfall nachgedacht und gehofft, diesen Mann nie wider zu sehen. Mein Wunsch ging wohl nicht in Erfüllung. Wenigstens war der andere Kerl, der mich als erstes angequatscht hat, nicht dabei. Die Männer um mich herum schienen auch nicht begeistert von dem Auftauchen des kleinen Mannes mit den fettigen Haaren. >>Carlos.<< Grüßten sie ihn kurz und knapp. Jetzt wusste ich auch wider seinen Namen. Jimmy schob mich unauffällig hinter sich, worüber ich ihm sehr dankbar war. So viele Menschen machten mich generell nervös und dieser Carlos ganz besonders. >>Wie können wir dir weiter helfen?<< Fragte Jimmy in ruhigen Ton. Seine Körperhaltung wirkte jedoch alarmbereit. >>Ich hatte noch nicht die Gelegenheit mich richtig mit Saphira zu unterhalten. Außerdem wollte ich doch unseren Rider anfeuern.<< Sein lächeln war so falsch wie eine Kopie der Mona Lisa. >>Du solltest gehen Carlos.<< Mit einem letzten Grinsen in meine Richtung verschwand er. Jetzt konnte ich wider durch atmen.

Der Kampf fing an. Zuerst rief der Sprecher >>Rider >the Fighter< Rodrigues<< auf. Mit eleganten Schritten betrat er den Ring und ich konnte nicht umhin, ihn bewundernd zu mustern. Alle Anspannung wegen Carlos viel weg, als ich ihn sah. Riders Blick suchte meinen und für einen kurzen Moment legte er seine Mauer ab und schenkte mir ein Grinsen. Als wüsste er, das ich ihn angestarrt habe. Das Grinsen war wider so schnell weg, wie es gekommen war. Als der andere Gegner aufgerufen wurde, musste ich schlucken. Der war bestimmt zwei Meter und sah nicht aus wie ein Mensch. Glatt rasierter Schädel mit Totenkopf drauf und stechenden grauen Augen. Wenn ich ihn mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich Monster sagen. Ein zutreffenderes Wort finde ich nicht. Neben mir werden Riders Freunde und Arbeitskollegen laut. Im Publikum kommen Protest rufe. >>Scheiße. Der ist nie im Leben unter zwanzig. Die müssen seine Papiere gefälscht haben.<< Flucht Fernando. Javier stimmt ihm zu. >>So eine Scheiße. Das ist ein Monster. Das ist gegen die Regeln, verdammt.<< Leider kenne ich mich nicht so aus, in dieser Szene, jedoch weiß selbst ich, das Rider nur gegen Fighter unter zwanzig Jahren Kämpfen darf. Hoffentlich geht alles gut. Ich versuche meinen Fokus auf Rider zu richten, während mein Herz immer schneller schlägt und ich das Gefühl habe gleich zu ersticken. Ich stehe kurz vor einer Panik-Atacke. Schlechter Zeitpunkt. Warum wollte ich auch unbedingt mit?

Bereits dreizehn Minuten treten und schlagen sich die Fighter. Zwischenzeitig habe ich mir die Augen zu gehalten, da ich Riders Anblick nicht ertragen konnte. Eindeutig war er der unterlegene, auch wenn er mehr Treffer erzielte. Der andere war zu stark. Wenn Rider nicht so schnell und flink wäre, läge er schon lange blutig am Boden. Beide waren blutverschmiert und nachdem Rider einen Schlag gegen die Schläfe bekommen hat, schien er leicht Orientierungslos. Bevor Rider weg springen konnte, traf ihn wider und wider das Bein des Gegners, bis er am Boden lag. Es wurde von zehn herunter gezählt und ich sah weg. Warum auch immer schien Rider einfach nicht aufgeben zu wollen. Selbst Jimmy hatte ihm zu gerufen, er solle aufgeben und es sein lassen. Alles was ich sehen konnte war Entschlossenheit in seinem Blick. Er war ein Kämpfer und er hatte seinen Stolz. Bei sechs blieben sie stehen zu zählen. Ich sah hoch, genau in Riders Gesicht. Er war wirklich aufgestanden und wischte sich das Blut weg. Als er meinen verzweifelten Blick sah änderte sich seine Mimik kurz. Dann stürzte er sich auf seinen Gegner. So schnell, das wir nicht mit kamen. Ich sah nur noch wie der zwei Meter Riese mit dem Kopf gegen eine Metallstange krachte, Rider ihm ins Gesicht trat und er zusammen sackte. Blutig lag er auf dem Boden, der Totenkopf auf seinem Schädel schien zu bluten. Er war Bewusstlos. Total geschockt stand ich hier. Rider hatte gewonnen. Ihm war nichts passiert. Das Zittern meines Körpers spürte ich kaum und erst als die Tränen meine Sicht versperrten merkte ich das ich weinte. Um mich herum brach das totale Chaos aus. Es war laut, Riders Gegner >Die Schlange< wurde ausgebuht und ich konnte mich nicht bewegen. Alles um mich herum wurde unwichtig. Und plötzlich sah ich nur noch Schwarz.

How to love a BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt