Part 47. Samstag

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Ich kam einfach nicht drüber hinweg, das sich mein Vater und Rider so gut verstanden. Mein Vater schien Rider zu lieben. Jeder andere Vater wäre vermutlich bei Riders Anblick schockiert gewesen. Doch meinen Vater schienen die Muskeln und Tattoos nicht zu stören. Okay, in meiner Familie waren die Männer auch alle muskulös und tättoowiert, aber so jemanden wünscht man doch nicht seiner Tochter. Scheinbar schon. Mein Vater riss mich aus meinen Gedanken. >>Weist du, warum ich ihn mag? Erstens vertraue ich dir und weiß, das du eine gute Menschenkennerin bist. Zweitens möchte ich, das dich jemand beschützt, wenn ich nicht da bin. Und Rider sieht so aus, als könnte er dich beschützen. Drittens sehe ich doch, das er dich glücklich macht und ich weiß, wie stur du sein kannst. Du kannst dich gegen sechs ältere Brüder währen, da ist Rider bestimmt keine Herausforderung.<< Das hatte mir mein Vater nie gesagt. Ich wusste nicht, das er sah, wie stark ich sein kann. Vielleicht sah er sogar mehr in mir, als ich selbst. >>Danke, Papa.<<

Lustig wurde es, als meine Brüder zum Abendessen kamen. Auch Ethan und Mason beehrten uns mit ihrer Anwesenheit. Ethan wäre fast auf Rider los gegangen, als er ihn an unserem Esstisch sah. Nach ein paar Beleidigungen und einer Auseinandersetzung mit unserem Vater, beruhigte er sich ein wenig. Dazu trug auch seine Freundin Maria etwas bei. Sie war sehr ruhig und konnte Ethan mit nur einer Berührung beruhigen. Ihre Schwester und Masons Freundin Sarah, war das genau Gegenteil. Sie sprühte nur so vor Energie. Es machte Spaß, sie kennen zu lernen und es wurde ein Interessanter Abend. Matthew und seine Verlobte waren leider wieder in New York und konnten deshalb nicht an diesem absurden Abend teilnehmen. Rider benahm sich, was ungewohnt war. Sonst ließ er sich nichts sagen und jetzt machte er mit meinem Vater Späße. Beim Essen hatte er mir einen kleinen Kuss gegeben und gleich Ethans Kartoffel gegen den Kopf bekommen. >>Das war es wert.<< Flüsterte er mir ins Ohr und aß dann seine gefüllte Paprika.

Riders P.O.V.

Saphira merkte es nicht, aber sie hatte ihre Brüder ganz schön um den Finger gewickelt. Sie besaß diese Eigenschaft, das einfach niemand auf sie böse sein konnte und jeder in ihrer Umgebung verfiel ihr sofort. Die Menschen fühlten sich wohl in ihrer Nähe. Ich konnte nicht verstehen, wie sie sich all die Jahre in der Schule hatte verstecken können. Sie war ein Engel und wurde von so vielen Leuten geliebt. Ihre Familie liebte sie und sie liebte ihre Familie. Das merkte man, sobald man sie zusammen sah. Ich war ihr auch schon lange verfallen. Dies schien mir jeder, außer sie selbst, anzusehen. Selbst in dem Blick ihres Vaters sah ich, das er wusste, was sie mir bedeutet. David war einer der wenigen, die meine Achtung hatten. Ich hatte ihn mir auch nicht so... ich hatte ihn mir anders vorgestellt. Saphira wirkte in ihrer Familie wirklich winzig und man hatte das bedürfnis, sie zu beschützen. Trotzdem passte sie genau in diese Umgebung herein. Die Männer hier brauchten etwas so weiches und zartes wie Saphira. Und mir wurde klar, das ich sie auch auf eine Weise brauchte, die mir nicht klar gewesen war. Saphira macht mich irgendwie zu einem Menschen. Sie zeigte mir, dass das Leben lebenswert war und aus so viel mehr bestand, als ich immer geglaubt habe. Saphira ist perfekt und was sie noch perfekter macht ist die Tatsache, das ihr das nicht mal klar ist.

Ich sah ihn irritiert an, als er plötzlich aufstand. >>Ich möchte mich für den Abend bedanken und mich verabschieden. Es ist schon spät und ich sollte langsam gehen.<< Ich wollte nicht, das er mich allein ließ, aber das konnte ich ihm wohl kaum sagen. Meine Brüder nickten zum Abschied oder schüttelten ihm die Hand. Mein Vater klopfte ihm auf den Rücken. Ich brachte ihn schließlich zur Tür. >>Du gehst wirklich schon?<< Ich konnte nicht verhindern, das ich darüber traurig war. Es war vieles anders gelaufen, als ich gedacht hatte. Heute morgen hatte ich ihn geradezu darum gebeten, mit mir zu schlafen, doch es ist immer noch nicht passiert. Dann ist er tatsächlich mit zu mir nach Hause gefahren und mein Vater mag ihn. Und jetzt geht er schon, obwohl ich möchte, das er bleibt. >>Ja, ich muss ja auch mal nach Hause. Du hast übrigens einen coolen Vater.<< Ist mir aufgefallen. >>Dann tschüß?<< Seine Grübchen zeigten sich wieder. >>Tschüß, Saphira.<< Er drehte sich um und ging auf sein Motorrad zu. War das alles?

Enttäuscht ging ich zurück ins Esszimmer, um fest zu stellen, das die anderen sich auch verstreut hatten. Ich rief laut gute Nacht und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Ein paar gute Nachts wurden mir zurück gerufen. Über dieses verrückte Haus musste ich einfach schmunzeln. In meinem Zimmer zog ich mich aus und lief in mein Badezimmer. Ich duschte kurz und putze meine Zähne. Dann schlüpfte ich in die kurze Hose und streifte mir das Top über, das ich mit ins Badezimmer genommen hatte. Meine Haare trocknete ich nur leicht mit dem Handtuch. Als ich zurück in mein Zimmer kam ließ ich mich einfach ins Bett fallen und bemerkte erst zu spät, das es gar nicht leer war. >>Bist du bescheuert? Irgendwann bekomme ich noch einen Herzinfarkt. Wie kommst du hier eigentlich rein?<< Riders starke arme hielten mich fest, während sich mein pochendes Herz nur langsam beruhigte. >>Wegen mir bekommst du keinen Herzinfarkt. Glaub mir. Und ich bin erst auf eure Garage geklettert und dann durch dein Fenster gestiegen. Zum Glück ist dein Zimmer direkt über der Garage, sonst wäre es kompliziert geworden.<< Fassungslos brachte ich nichts heraus. Dafür schien Rider heute sehr gesprächig zu sein. >>Hattest du echt geglaubt, das ich einfach so gehe? Ohne einen gute Nacht Kuss? Ich habe nur eben meine Maschine weiter weg gestellt, damit deine Brüder sie nicht sofort sehen.<< Langsam drehte ich mich in seinen Armen um. Der Junge war einfach unglaublich. Am liebsten würde ich ihn küssen und gleichzeitig schlagen. >>Willst du jetzt einen gute Nacht Kuss oder nicht?<< Fragte ich spielend und sah ihm grinsend in die Augen. Er wollte definitiv einen, so wie im nächsten Moment seine Lippen auf meinen lagen. >>Gute Nacht, Saphira. Schlaf jetzt ein wenig.<< Flüsterte er. Er lag in meinem Bett und wollte schlafen? Verwirrt runzelte ich die Stirn und drehte ihm den Rücken zu. Ich versuchte zu schlafen, doch es ging nicht. Das viel auch Rider nach einer Weile auf. >>Okay, raus mit der Sprache, Saphira.<< Er drehte mich so, das er mir wieder ins Gesicht sehen konnte. >>Was meinst du?<< Fragte ich, obwohl mir klar war, was er meinte. >>Ach komm. Obwohl es dunkel ist, kann ich deine gerunzelte Stirn geradezu spüren. Erzähl mir nichts. Also sag schon.<< Er hatte ja Recht. >>Es ist... ach ich weiß nicht wie ich das sagen soll.<< Es beschäftigte mich, das hieß aber nicht, das ich formulieren konnte, was mich beschäftigt. Er ließ mir die Zeit, die ich brauchte. >>Ich hab dir heute morgen gesagt, das ich mit dir schlafen möchte. Möchtest du denn nicht mit mir schlafen?<< Zumindest schien Rider keine Anstalten zu machen. >>Wie kommst du den darauf?! Natürlich möchte ich mit die schlafen, aber ganz bestimmt nicht in dem Haus deines Vaters, indem jeden Moment einer deiner Brüder rein kommen könnte.<< Selbst in dem dunklen Licht sah ich sein Grinsen. >>Und wenn ich mit dir schlafe wirst du laut sein und dann werden deine Brüder mit Sicherheit herein kommen.<< Ich hoffe er sah nicht, wie DUNKELROT ich gerade war. >>Und ich habe viel zu viel Respekt vor deinem Vater, als das ich hier was versuchen würde. Mach dir also keine Gedanken darüber, ich würde es nicht wollen. Der Ort ist einfach Schlecht.<< Gut das wenigstens er an so was denkt. Ich komme mir jetzt irgendwie total dumm vor. >>Dann gute Nacht, Rider.<< Sagte ich schnell und versuchte sein tiefes Lachen zu ignorieren und einfach zu schlafen. Es sah nämlich nicht so aus, als würde er so schnell verschwinden.

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now