Part 43. Kurztrip zu Ratgeberin Oma Any

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Der Flug war angenehm. Neben mir saß eine etwas ältere Dame, die mir von ihren Katzen berichtete. Ich denke sie hatte einfach rede bedarf. Es war kein Problem für mich, da ich sie ziemlich nett und amüsant fand. Außerdem lenkte sie mich ab. Von meiner Flug-angst und von Rider. Ich habe Rider nicht mehr gesehen, nachdem er mit seiner Maschine an uns vorbei ist. Was er wohl wollte? Vielleicht war es ja auch Zufall, das er da war. Man weiß ja nie! Ich kann mich gut an unsere erste Begegnung erinnern. Damals habe ich ihn nicht einschätzen können und ich gebe zu, das ich angst vor ihm hatte. Und jetzt fühle ich mich bei ihm sicherer als sonst bei Jemandem. Es ist nicht lange her, kommt mir aber wie eine Ewigkeit vor, die ich ihn schon kenne. Obwohl ich mich bei ihm wohl fühle, weiß ich nicht was ich von seinen Gang Aktivitäten halten soll. >>... und Berta hat letztens einen Vogel mit nach Hause gebracht. Bob hat ihn dann aber gefressen...<< Berta und Bob sind zwei der sechs Katzen von Miss Springs, die neben mir sitzt. Wenn sie über ihre Katzen redet leuchten ihre matten grauen Augen auf. Sie hat Kinn-lange weiße Haare. Sie waren bestimmt mal rot, denn sie hat überall kleine rötlich-braune Sommersprossen auf ihrer hellen faltigen Haut.

>>Wir werden in kürze landen. Bitte bleiben sie sitzen, schnallen sich an und richten ihren Stuhl wieder auf. Vielen Dank.<< Verkündet die brünette Stewardess. Man sagt ja, das Stewardessen sehr freundlich sind, diese Frau ist jedoch alles andere als freundlich. Schon den ganzen Flug regt sie mich auf mit ihrem Gehabe und den unfreundlichen Kommentaren. Besonders der Herr hinter mir musste leiden, obwohl er lediglich nach einem Kissen gefragt hat. Ihre Antwort: Das ist ein kurz-strecken Flug. Ich denke nicht, das sie da ein Kissen brauchen. Wenn doch, dann gehen sie sich doch selbst eins holen... Das war noch ihr freundlichstes Gespräch mit ihm. Ich würde sagen, Beruf verfehlt! Okay, jetzt gleich würden die Reifen aufsetzen. Ich drückte mich in den Sitz. Fast geschafft. Ich beneide die Leute, die sich in ein Flugzeug setzen und den ganzen Flug schlafen. Bei meinem ersten Flug hatte ich so Panik das ich Beruhigungsmittel nehmen musste! Mit acht Jahren ist das nicht besonders schön... Und wir sind gelandet. >>Liebe Passagiere, hier spricht ihr Pilot Josh Black. Wir sind so eben gelandet. Ich würde sie bitten bis zum vollständigen Stand noch auf ihrenPlätzen sitzen zu bleiben. Vielen Dank.<< Na endlich da!

Mein Gepäck bestand nur aus einem kleinen Koffer, den ich als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen konnte. So musste ich jetzt nicht warten bis das Flugzeug ausgeladen war. An dem Flughafen kannte ich mich schon von meinen letzten Besuchen bei meiner Oma aus. Ich ging durch das Terminal C, Richtung Ausgang Süd. Dort würde Oma Any auf mich warten. Als ich durch die Tür ging strahlten mir meine blauen Augen, nur im Gesicht meiner Oma, entgegen. Sofort fühlte ich mich wohl. >>Na. Nicht so stürmisch. So jung bin ich auch nicht mehr.<< Lachte sie. Strahlend lächelte ich sie an und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach draußen. Meine Oma fährt einen alten Dodge in Lila. Ja, wirklich. Einen Dodge Charger in der Original Farbe Plum Crazy. Sie liebt dieses Auto. Es riecht auch nach ihr. Nach ihrem typischen Lavendel Parfüm. 

Ich setze mich auf den Beifahrer Sitz und freue mich auf eine lustige Fahrt. Oma fährt einen gewöhnungsbedürftigen Auto Stil. Sie fährt nicht schlecht, aber immer zu schnell. Sie selbst sagt das langsames Autofahren Zeit verschwändung ist. Normalerweise habe ich Angst bei solchen Autofahrern mit zu fahren. Schließlich ist meine Mutter in einem Auto gestorben. Aber mit Oma macht es einfach Spaß. Wie sie sich immer über andere Autofahrer aufregt. Sie flucht dann immer vor sich her. Manchmal zeigt sie auch den Stinkefinger oder ein großes Loch mit den Händen. Heißt so viel wie Riesen Arschloch. Was soll ich sagen? Wer dachte, meine Oma sei normal, der kennt meine Familie nicht. Bei uns ist keiner normal.

Letzten Endes kamen wir sicher an Omas Wohnung an. Sie erzählte mir auf der Fahrt, das sie gestern mit ihrer besten Freundin Jenny für mich shoppen war. Sie wollten mir ein Zimmer herrichten. Zwar haben beide eine eigene Wohnung, aber größten Teils wohnen sie wie in einer WG zusammen. Die beiden sind schon ewig befreundet.

How to love a BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt