Part 18. Unverhofft kommt oft!

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>>Das Leben ist nicht immer fair, Saphira.<< Wem sagst du das? Ich wollte nicht das er wegen Jay so viel Ärger bekam. Das hatte er nicht verdient. Mein Vater sagt immer, das ich einen sehr starken Sinn für Gerechtigkeit habe. Mama, was soll ich tun. Jay ist mein Bruder, aber was er getan hat, das war nicht richtig. Meine Mutter hatte mir immer gesagt, das Menschen Fehler machen und wenn sie einen Fehler machen, dann müssen sie auch dazu stehen und es wieder gerade biegen. >>Ich gebe zu, das ich dich nicht verstehe. Und ich gebe zu, das du mich verwirrst. Aber ich werde auch alles dafür tun, das Mr. Edwards die Wahrheit erfährt.<< Ich war schon immer stur und werde es auch immer sein. So leicht gebe ich nicht auf. Seufzend sagte Rider etwas. >>Lass es doch einfach. Mir macht das nichts. Eine Prügelei mehr oder weniger die auf mein Konto geht, na und?!<< Warum glaubte ich ihm das nicht? >>Tu doch nicht so.<< Mit viel Schwung sprang ich auf und stellte mich vor ihn. Ich musste mal wieder hoch sehen, da er so groß ist und ich so klein bin. >>Du musst nicht immer einen auf Badboy machen. Ich glaube dir nicht, das dir egal ist, was die Menschen von dir denken.<< Einen Schritt kam er auf mich zu. >>Doch das ist es. Mir gehen diese ganzen Leute, die denken das sie alles wissen, so was von am Arsch vorbei. Mir ist keiner wichtig außer mir selbst.<< Ungläubig schüttel ich den Kopf. >>Ich glaube dir nicht.<< Auch ich ging einen Schritt auf ihn zu. Mein Kopf drehte sich. Ich war so verwirrt und sauer. Ich wollte ihm nur helfen. >>Hör zu. So ein kleines Mädchen wie du wirst mich nicht ändern können. So viele Tussis haben das schon versucht und wollten einfach nicht kapieren, das ich sie nur Ficken wollte. Dabei mache ich das von Anfang an klar. Nicht mehr. Ein mal und dann möchte ich nie wieder was von denen hören. Und jetzt glaubst du, du könntest mir sagen, das mich die Meinung anderer interessiert? Ich muss dich leider enttäuschen. Du hast unrecht. Du weißt einen Scheiß über mich.<< Warum komme ich nicht zu ihm durch? >>DU. BIST. SO. EIN. STURES. ARSCHLOCH.<< Ich pickste ihm bei jedem Wort mit meinem Finger in die Brust. Meine Worte schrie ich ihm ins Gesicht. Plötzlich packte er mich feste um die Hüfte, zog mich zu sich heran und küsste mich. Auf den Mund. Stürmich und wütend. Mit so viel Leidenschaft. Ich hatte noch nie einen Jungen richtig geküsst. Doch mir viel es so leicht, mich von diesen warmen weichen Lippen leiten zu lassen. Sie waren noch weicher als sie aussahen und eroberten mich ohne Halt. Obwohl ich kleiner war als er, passten wir perfekt zusammen. Er beugte seinen Kopf einfach leicht zu mir und ich stellte mich ein wenig auf meine Zehenspitzen. Mein Kopf war wie leer gefegt und ich ließ mich voll und ganz, wie ich es noch nie in meinem Leben getan hatte, fallen. Das erste Mal war ich vollkommen Schutzlos. Rider drückte mich gegen ein Regal und seine Hände streichelten meine Hüfte und meinen Rücken. Zögerlich legte ich eine Hand auf seine Brust und die andere in seinen kräftigen Nacken. Ich fuhr weiter in seine weichen, lockigen Haare. Seine Zunge strich über meine Lippen. Eine seiner Hände fuhr unter mein Top und ich stöhnte leise auf, als seine Hand die Haut an meinem Hüftknochen berührte. Seine Zunge schob sich bei der Gelegenheit in meinen Mund und umkreiste meine. Er schmeckte so gut. Scheiße. Ich knutschte hier gerade das erste mal in meinem Leben mit einem Jungen und dann auch noch mit Rider. Und mir gefiel es. Ruckartig löste er sich schwer atmend von mir. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich war gerade total verwirrt und musste erst Luft holen. Seine Augen blickten mich an. Ich wusste das er die Verletzlichkeit und die Enttäuschung wegen der Zurückweisung in meinen Augen sah. Ich wollte es nicht, konnte jedoch nichts dagegen tun. Er hatte einen so tiefen Einblick in mich bekommen, wie noch kein Mensch zuvor. Ich hatte ihn viel zu nah an mich heran gelassen. Das gab mir eine Schwachstelle und ich hoffte, er würde mir jetzt nicht weh tun. Ohne es zu wollen, hatte ich ihm gerade mein Herz überlassen. So hatte ich noch nie gefühlt.                                                                Wir beide brauchten ein wenig, bis wir uns wieder halbwegs gefangen hatten. Ich war wahrscheinlich total rot im Gesicht. An Rider schien der Kuss aber auch nicht einfach so vorbei zu gehen. Er rang immer noch nach Luft und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Das macht er immer, wenn ihn etwas verunsichert. Das erste mal konnte ich auch in seinen Augen Gefühle erkennen. Schmerz, Verwirrung, Leidenschaft und Sturheit. Immerhin war er nicht gleichgültig. Das änderte sich jedoch schnell.                                                                                                                       >>Das war ein Fehler. Es tut mir Leid.<< Sagte er mit seiner üblichen Maske. Jetzt versteckte er wieder seine Gefühle vor mir. Ich habe das erste mal einen Jungen geküsst und er sagt mir, dass es ein Fehler war. Da fühlt man sich doch gleich besser. Ich war enttäuscht und sauer und musste hier weg. Ich schnappte meine Schultasche und lief davon. Die Stunde hatte ich sowieso schon halb verpasst, also würde ich erst zur nächsten gehen. Solange versteckte ich mich auf der Mädchen-Toilette. Ich musste erst wieder klar im Kopf werden. Den Tag würde ich schon überstehen. Es war mit Abstand nicht der schlimmste und heute Abend würde ich mich dann schön in mein Bett kuscheln und Musik hören.

Tatsächlich war der Unterricht sehr gut verlaufen. In einer fünf Minuten Pause habe ich kurz mit Josie gequatscht. Es viel mir schwer, aber sie konnte nichts für meine Dummheit. Ich hätte den Kuss ja nicht erwidern müssen. Sonst traf ich bis Schulschluss niemanden. Meine Brüder fingen mich nach meiner letzten Stunde ab und meinten, das ich doch einfach mit zu Dr. Bishop kommen kann. Dann muss ich nicht zu Fuß gehen oder auf sie warten. Ich wollte nicht zu Fuß gehen, da es viel zu heiß war. Ich würde aber auch nicht im warmen Auto auf sie warten wollen, das den ganzen Tag in der Sonne stand. Aber würde ich in einen Raum mit Rider und meinen Brüdern gehen? Ich weiß nicht. 

Letzten Endes ging ich mit zu Dr. Bishop, der uns schon erwartete. Ich ließ mich einfach in einen Sessel in der hintersten Ecke sinken. Vielleicht konnte ich Jayden überzeugen, zu Mr. Edwards zu gehen und ihm die Wahrheit zu sagen. Es war von dem Standpunkt aus betrachtet, ganz gut das ich hier dabei war. Rider kam fünf Minuten nach uns herein. Er wirkte gestresst und schlecht gelaunt. Obwohl ich hier hinten in der Ecke saß, sah er mich sofort. Kurz sah ich Überraschung in seinem Gesicht, jedoch hatte er sich sofort wieder unter Kontrolle. Als alle saßen, bat Dr. Bishop die Jungs, ihm zu erklären was passiert war. Ich sah das Aiden mit sich rang. Er wusste das Jayden angefangen hat, doch es war sein Bruder. Rider hielt sich komplett zurück, obwohl Jay ziemlich unfreundlich während der Erzählung wurde. Als Jay geendet hatte, sah Dr. Bishop Rider an und fragte, wie er das sieht. Ob er Jayden recht gibt. Rider nickte nur, was mir ein ungewolltes schnauben entlockte. Fragend sah Dr. Bishop jetzt mich an. >>Ja Saphira? Hast du auch was dazu zu sagen?<< Ich wusste ganz genau, das Rider das nun nicht gefallen wird. Pech für ihn. Jay muss für seinen Fehler gerade stehen. >>Wissen sie, meine Mutter meinte immer, das es menschlich ist Fehler zu machen, man muss aber auch dazu stehen. Ich werde hier niemanden zwingen können die Wahrheit zu sprechen, aber ich möchte eins sagen, ich bin sehr enttäuscht von dir Jay. Und von dir auch Aid. Ich warte draußen auf Euch und hoffe, das ihr jetzt die Chance nutzt und die Wahrheit sagt.<< Als ich aufstand merkte ich schon, wie meine Brüder einknickten und anfingen, zu erzählen. Jetzt würden sie hoffentlich das Richige tun. Das war so untypisch, das Jay sich so von seinen Gefühlen leiten ließ. Ich hoffe er bekam das wieder in den Griff und es war nur etwas einmaliges. Genau wie mein Kuss mit Rider, der mir leider viel zu gut gefallen hatte. 

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Ich habe da mal eine Frage. Soll ich ein Kapitel aus Riders Sicht schreiben?

Wenn ja, dann schreibt es mir einfach in die Kommentare. DANKE !

Jen<3   

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now