Part 37. Böse Jungs tuen böse Dinge.

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Ich weigerte mich immer noch, Rider mein Zimmer zu zeigen. Da half nicht mal sein durch kitzeln. Vielleicht half es auch nicht, weil ic extrem kitzelig bin, keine Luft bekam und daher kein Wort heraus brachte. >>Komm schon. Zeig es mir.<< Naja, ich denke, ich habe ihn lange genug hin gehalten. >>Na gut. Komm mit.<< Mit seiner Hand in meiner führte ich ihn die Treppe hoch in den ersten Stock und auf meine Türe zu. >>Nach dir.<<

Was ich an Rider so schätze, das ihn materielle Dinge nicht interessieren. Es scheint ihm auch egal zu sein, das meine Familie viel Geld hat und er lässt sich von niemandem unterkriegen. Er verschafft sich nur einen groben Überblick, dann lässt er sich auf mein Bett fallen. >>Nett hier. Und sehr bequem. Komm doch zu mir.<< Grinsend liegt Rider Rodriguez in meinem Bett. Mein Freund. Der Anblick eines Jungen in meinem Zimmer, der nicht mein Bruder ist, ist ungewohnt für mich. Da mein Bett aber wirklich sehr bequem ist, gehe ich auf Riders Angebot ein. Ich legte mich zu ihm. Unsicher lag ich also neben ihm auf meinem Bett. Was tat man in so einer Situation? Rider beantwortete mir meine Frage, in dem er mich um die Taille packte und an sich zog. Er war gar nicht der Typ, der kuschelt. Aber er ist eigentlich auch nicht der Typ Kerl, der eine Freundin hat.

Zögerlich legte ich meine Hand auf Riders Brust. Als ich das tat, vergrub Rider sein Gesicht in meinem Haar und atmete tief ein. >>In letzter Zeit ist mein Leben ein ziemliches Chaos.<< Überrascht von seiner Offenheit und seinem ernsten Tonfall blieb ich mucksmäuschen still und höre ihm weiter zu. >>Wenn du bei mir bist, habe ich das Gefühl, das sich mein Chaos ordnet und ich alles schaffen kann. Du gibst mir das Gefühl, etwas wert zu sein und ich kann dir gar nicht erklären, was du alles mit mir anstellst. Es ist egoistisch von mir, aber ich möchte dich nicht mehr gehen lassen.<< Rider hat noch so viele Geheimnisse vor mir und ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals alle erfahre. Jedoch ist sein Geständnis ein erster Schritt. Er verschließt sich nicht mehr komplett vor mir und es muss für ihn unglaublich schwer sein, jemanden zu vertrauen. Das bedeutet mir verdammt viel. >>Ich vertraue dir, Rider.<< Das ist das ehrlichste, das ich je gesagt habe.

>>Ich würde mir ja nicht unbedingt vertrauen, Miss Sawyer.<< Scheinbar ist die ernste Phase überwunden. >>Du hast selbst gesagt, ich bin ein Badboy. Und böse Jungen tuen böse Dinge.<< Leider hat er damit Recht. Ich weiß, das er schon viele schlimmen Dinge getan hat. Doch gerade ist es mir egal. >>Was denn zum Beispiel für Dinge?<< Frage ich deshalb grinsend. Ich möchte die gelöste Stimmung nicht zerstören. >>Ich kann es dir zeigen, Saphira.<<

Und das tat er. Mit einem Kuss, den ich nie vergessen werde. Der Kuss führte ziemlich schnell dazu, das wir beide mehr wollten. Kein Blatt hätte mehr zwischen unsere Körper gepasst, so sehr pressten wir uns aneinander. Seine Hände fuhren unter mein riesiges T-Shirt und ich fuhr mit meinen Händen unter seins. Seinen starken und breiten Rücken hinauf, über alle Muskeln, Tattoos und wieder zurück. Sein Körper unter meinen Händen fühlt sich gut an. Warm, weiche Haut, harte Muskeln. Sein Geruch ist angenehm herb. Ich mag, wie er riecht und was das alles in mir auswirkt. Riders Shirt landete schnell auf dem Boden. Meins folgte und dieses mal hatte ich noch einen BH an. Mir war unglaublich heiß und das lag nicht an den achtundzwanzig Grad Temperaturen. Riders Tattoos lenkten meinen Blick. Von dem Adler auf seiner Brust zu der geschwungenen Schrift an seiner Hüfte, die mich schon einmal fasziniert hat. jugar el todo por el todo. Alles wagen, um alles zu gewinnen. Er hat es mir übersetzt, als ich bei ihm geschlafen habe und ich würde es nie wieder vergessen.

Wir waren total mit uns selbst beschäftigt, deshalb merkten wir nicht, das jemand das Zimmer betrat. >>Raus hier!<< Schrie ein aufgebrachter Ethan. Stocksteif blieb ich liegen, während Rider sich locker auf den Rücken rollte und entspannt auf seinen starken Unterarmen abstützte. >>Hallo, Ethan.<< Locker hebt Rider eine Hand zum Gruß. >>Provoziere mich nicht!<< Ich war zu schockiert, um irgendetwas zu tun. Wie zum Beispiel mir ein Shirt anziehen! Rider hob sein Shirt vom Boden auf und zog es mir über den Kopf. >>Ich sollte gehen, Saphira.<< Er war so nah und seine Stimme so rau und leise, das ich als Antwort nur nicken konnte. >>Mach es gut cariño. Wir sehen uns bald wieder.<< Einen letzten Kuss gab er mir noch, bevor er aufstand, seine Lederjacke über seinen nackten Oberkörper zog und an Ethan vorbei ging.

Oh mein Gott, wie peinlich! >>Saphira, komm sofort mit!<< Da muss ich jetzt durch. Ich folge Ethan in unser zweites Wohnzimmer beziehungsweise Spielezimmer. Andrew und die Zwillinge waren auch da. >>Ich denke es ist Zeit für ein ernstes Gespräch.<< Nicht denen ihr Ernst. Nur weil ich ohne Mutter aufgewachsen bin, heißt das nicht das ich bei allem unwissend bin. >>Ich werde mit euch nicht über Sex reden, dass das klar ist! Das ich mit euch damals bei meiner ersten Periode einkaufen gehen musste, war schlimm genug. Das ganze Zeug, das ihr mir gekauft habt, reicht bis heute!<< Bei meiner Aussage wurden die Jungs doch tatsächlich rot. >>Papa weigert sich aber dieses Gespräch mit dir zu führen. Für ihn bist du immer noch sein kleines Mädchen. Also müssen wir es tun.<< Ethan kann so stur sein. Liegt wohl in der Familie! >>Na gut, wenn es euch dann besser geht.<< Seufzend ließ ich mich auf das Sofa sinken und bereite mich schon mal selig auf dieses Gespräch vor. Es ist war, das ich Tampons und Binden immer noch im Überfluss habe. Da würde manch ein Drogeriemarkt vor Neid erblassen.

Riders P.O.V.

Auf meinem Motorrad düse ich durch die Straßen. Der Wind macht mir, obwohl ich kein T-Shirt trage, nichts aus. Wahrscheinlich war es gut, das Ethan ins Zimmer kam. Wenn ich mit Saphira zusammen bin, verliere ich irgendwie die Kontrolle und das macht mir Angst. Keine Ahnung was dieses Mädchen mit mir macht. Ich hätte beinahe den Termin mit Carlos vergessen. Das wäre nicht gut gewesen. Kurz fahre ich bei mir zu Hause vorbei, um mir ein Shirt anzuziehen und meine Waffe ein zu stecken. Dann geht es zum Hauptsitz der les Garcias.

>>Du wirst meinem lieben Freund Ramos einen Besuch abstatten. Er schuldet mir noch fünfhundert Dollar und er hat noch Ware von mir.<< Mit Ware meint Carlos vermutlich Drogen. Ich kenne Ramos noch von früher. Ein kleiner Drogendealer, der für Carlos arbeitet und hauptsächlich an Schüler vertickt. Hoffentlich macht er keine Probleme. Okay, unrealistischer Wunsch. Ramos macht immer Probleme und ich habe gehört, das er bekannter und noch verrückter wurde. Ich habe keine Wahl. Ich gehöre jetzt dazu und muss mich damit abfinden. Die Gang war schon einmal mein Leben und jetzt ist sie es wieder.

Erschöpft liege ich in meinem Bett. Das Gespräch war schlimmer als gedacht und Aiden hat per Skype die anderen Brüder dazu geholt. ZWEI STUNDEN haben sie mir erzählt wie wichtig Verhütung ist und welche Krankheiten es gibt. Ich soll deshalb am Besten einfach Nonne werden, meinte Jayden. Mason meinte, das es schon schlimm ist, das wir überhaupt darüber reden. Ich sollte seiner Meinung nach gar nicht wissen, was das ist. Der Oberhammer war, als sie mich zwangen, einer Banane ein Kondom über zu streifen. Erfolgreich habe ich mich geweigert. Sie sahen schließlich auch ein, das der Sexualkunde-Unterricht in der Schule ausreichend genug gewesen wäre, um mich aufzuklären. Die letzten Worte von Mason waren. >>Schlafe niemals mit einem Jungen. Die sind alle böse.<< Sollte ich ihn darauf aufmerksam machen, das er selbst ein Jungen ist?

Deshalb bin ich jetzt total fertig mit den Nerven. Dann liegt auch noch Riders Geruch auf meinen Sachen. Und auf seinem Shirt, das ich immer noch trage. Das war mal ein turbulenter Tag!

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now