Teil9

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Oben angekommen, schob Rufus Jeremy zu einer Tür, die dieser, hinterrücks mit einer Hand nach dem Knauf angelnd, irgendwie öffnete. Dann ging es hinein und Jeremy versuchte, sich instinktiv einen knappen Überblick zu verschaffen, indem er kurz über Rufus' Schulter blickte. Ein Kingsize Bett in der Mitte des Raums, zum Garten hin ein Fenster mit halb geschlossenen Fensterläden, eine Tür nach nebenan, ein Kaminsims, da wo mal ein Kamin war, Schrank, Kommode, ein Sessel zum Zeug darauf oder daneben schmeißen, ein ganz normales Schlafzimmer. Rufus bemerkte Jeremys neugierigen Blick und ließ einen Moment von ihm ab.

„Wonach suchst du?"

„Nach gar nichts. Es ist gut, wie es ist. Keine Spiegelwände oder Handschellen oder so was." Das war so ehrlich gemeint, wie es klang.

„Du Spinner. Die Handschellen sind in der Kommode." 

Ein kaum merkliches, aber unwiderstehliches Funkeln in Rufus' Augen verriet den britischen Humor und Jeremy wurde schlagartig klar, dass er ernsthaft dabei war, sich in den jüngeren Mann zu verlieben. Das hier wäre mehr als ein Abenteuer zwischen zwei Engagements. Und wenn es das auch für Rufus wäre, dann ...wer weiß?

„Komm jetzt." 

Wieder eine klare Anweisung. Jeremy entschied sich, es einfach genauso zu machen. 

„Darauf kannst du wetten." 

Und damit war genug gesprochen. Jetzt überließen sich die beiden ganz dem, was sie füreinander und miteinander tun wollten. Jeremy schwirrten die Sinne auch ganz ohne den Adrenalinkick des Auftritts von gestern. Er suchte zielsicher nach den Malen am Hals, die er bei Rufus hinterlassen hatte und küsste jedes einzelne davon zärtlich. Er nahm sich vor, diesmal nicht so ungestüm zu sein und eine langsamere Art des Liebesspiels auszuprobieren. Er nahm sich vor, jeden Zentimeter des anderen zu erkunden und sich einzuprägen, was wo am meisten Lust bereitete. 

„Leg dich hin", lautete jetzt seine Anweisung und Rufus gehorchte nur allzu gern. Er ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und lauerte auf jede von Jeremys Bewegungen. Der stieg jetzt über ihn und begann, ihn zu küssen. Mit einem Arm stütze er sich neben Rufus' Haarschopf auf, mit dem anderen ging er zwischen ihnen an dessen Oberkörper entlang und immer tiefer, bis er die Hand in seiner Hose hatte. Rufus stöhnte vor Lust und Verlangen, als Jeremy damit begann, seinen Penis erst zu streicheln und dann mehr und mehr zu massieren. 

„Mach weiter", raunte er ihm ins Ohr und fuhr dann mit der Zunge an Jeremys Hals entlang, bis sich ihre Lippen trafen. Zuerst reizte Rufus ihn nur mit seiner Zunge und fuhr immer wieder an den Lippen von Jeremy entlang, dann wurde das Zungenspiel intensiver und tiefer. Jeremy konnte spüren, wie seine eigene Erregung sich steigerte, während Rufus ihm immer wilder mit den Fingern durch das Haar strich. In einer kurzen Atempause sah er ihm in die Augen. Die Pupillen waren so weit, so weit ... 

„Ich will mehr", flüsterte Rufus und Jeremy nahm das als Signal dafür, ihm die Hose vom Leib zu streichen. 

„Du auch", verlangte Rufus sodann und Jeremy tat, was er verlangte, dann legte er sich über ihn, so dass sich ihre Erektionen berührten. Jeremy durchfuhr ein heiß-kalter Schauer und ihm wurde beinahe schwindelig, so sehr erregte es ihn. 

„Ich brauche dich", flüsterte Rufus und zog ihn ganz zu sich nieder. 

Sie begannen, sich aneinander zu reiben und zu stoßen. Rufus suchte Halt an Jeremys Schultern und bäumte sich ihm immer wieder entgegen. Jeremy stützte sich mit einem Arm auf, mit der anderen Hand umfasste er dann seine eigene pulsierende Männlichkeit und die von Rufus zugleich und versuchte, einen gleichmäßigen, angenehmen Rhythmus zu finden. Ihr Atem ging bereits stoßweise, ihre Körper waren angespannt und erhitzt. Lange würde es nicht mehr dauern, bis ... Jeremy fixierte sich jetzt ganz auf Rufus, der sich unter ihm wand. Und es fühlte sich so gut an, so gut! 

„Ich will dich ... in mir", hörte er ihn plötzlich sagen.

Sie küssten sich und ihre Zungen tanzten umeinander, also meinte Rufus etwas anderes. Er wollte aufs Ganze gehen. Jeremy spürte, wie ihn allein die Vorstellung davon, vor Überlust erröten ließ, aber das ginge ihm jetzt zu weit. 

„Noch ...nicht", brachte er heraus und küsste weiter und rieb weiter. Auch Rufus steigerte seine Aktivität noch, bis Jeremy glaubte, er müsse jeden Augenblick explodieren. Seine Haut brannte, Rufus drängte, ihn schauerte. In dem Moment spürte er, wie Rufus endgültig erbebte, sich durchstreckte und in seiner Hand kam. Er stöhnte laut auf und das reichte aus, um jetzt auch Jeremy auf den Höhepunkt zu treiben. Im gleichen Moment musste er sich loslassen und kam mit einem Rausch, der ihn den Atem anhalten ließ. Er glaubte tatsächlich zu sehen, wie sich der Raum drehte und merkte kaum, wie Rufus sein Gesicht mit beiden Händen fasste. 

„Hab dich", raunte er, lächelte erst, dann strahlte er ihn an. 

Jeremy ließ sich neben ihn fallen und versuchte gleichmäßig zu atmen, was nicht sofort gelang. Rufus rückte ganz dicht an ihn heran, so dicht, dass er seinen heißen Atem an seiner Brust spüren konnte und begann, ihn zu liebkosen und zu küssen. Jeremy tat das Gleiche bei ihm und lächelte zurück. 

„Ru... Du bist ... un...glaub...lich", flüsterte er dann sanft zwischen Küssen. 

Rufus grinste, weil Jeremy noch immer nicht richtig sprechen konnte. 

„Du bist voll süß, wenn du kommst, Jem."

No lies, keine LügenWhere stories live. Discover now