Teil41

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Auf dem Weg zu Rufus' Zuhause machten sie noch Halt bei einem indischen Take Away und einem kleinen Laden, wo es reichlich Schokolade, Hobnobs und Himbeeren gab. Rufus packte alles in den Einkaufskorb und flüsterte Jeremy ins Ohr, dass sie genau das machen würden, wovon er bereits gesprochen hatte. „Für den Künstler: Schokolade, Himbeeren und ganz viel Liebe." Dann pustete er Jeremy in den Nacken, was dem wohlig-heiße Schauer über den Rücken jagte. In jedem Fall schien die Welt am Ende des Tages wieder völlig in Ordnung zu sein. Jeremy packte noch alles mit in den Korb, was sie morgens für Pancakes brauchen würden und Kondome. Er hatte aufgehört sich darüber zu wundern, dass jeder von diesen kleinen Läden mit einem Pakistani hinter dem Tresen auch Kondome führte oder sich zu fragen, ob das in New York auch so war und er es nur nie bemerkt hatte. Der Pakistani packte alles lächelnd in zwei Tüten und wollte wissen, ob die Jungs sonst noch was bräuchten. Jeremy wurde etwas rot, dann verneinte er. Kaum waren sie aus dem Laden heraus, als Rufus bemerkte, Jeremy sehe mit roten Ohren erst recht zum Anbeißen aus. „Du bringst mich noch um den Verstand", gab er zurück. „Merkst du das erst jetzt?" Rufus grinste, nein eigentlich war es schon mehr als das. Er lächelte eindeutig zweideutig. Kaum war das gesagt und getan, hatten sie es schon fast eilig, endlich wieder ins Haus zu gelangen. Erst schien es, als würde Jeremy Rufus bei der Hand ziehen, dann kam es ihm vor, als würde er gezogen. Beide fanden das lustig und lachten. Dann endlich hatten sie die letzten Meter zur Tür und hindurch geschafft und kaum war die Tür im Schloss, da gingen auch schon die Einkaufstüten zu Boden. Wieder mal. Jeremy stand noch mit dem Rücken zur Tür, da zog er Rufus zu sich, legte ihm einen Arm um die Hüfte und führte ihn mit der anderen Hand im Nacken in einen Kuss. Dieser war bei weitem nicht von der Art wie die Küsse im Park. Die waren zärtlich und liebevoll gewesen. Jetzt war es pure Leidenschaft, die sich sofort auf Rufus übertrug. Er fasste Jeremy ebenfalls an Nacken und Hüfte und schob ihn rückwärts an die Tür, indem er sich an ihn drängte. „Mmmm, immer gleich so... stürmisch", murmelte Jeremy, zwischen dem letzten und dem nächsten Kuss und Rufus ließ sich kein bisschen beirren. „Ich weiß,... was du willst", flüsterte er mit dieser tiefen Stimme, die noch dunkler wurde, wenn er erregt war. Jeremy spürte, wie Rufus ihm ein Bein zwischen seine Beine schob, sodass sich ihre Erektionen aneinander reiben mussten. Das hatte er am allerersten Abend auch so gemacht, in der Garderobe und ja, er hatte recht, Jeremy wollte das jetzt so. Stürmisch und schnell. Egal, wie schön und friedlich der Tag verlaufen war, er hatte seinen Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes noch nicht erreicht. Jeremy stöhnte direkt auf und Rufus nahm das als Zeichen dafür, sich noch heftiger an ihn zu drängen. Jeremy legte den Kopf in den Nacken, was Rufus dazu veranlasste, ihn am Hals zu küssen und dafür zu sorgen, dass er dort neue Knutschflecken bekam. „Du gehörst ... mir," nuschelte er kaum hörbar, aber Jeremy erregte das nur noch mehr und er fuhr mit einer Hand durch die Haare seines Liebsten, die andere ließ er jetzt seinen Rücken hinuntergleiten, bis sie sich hinten in seine Hose schob. Alles, was er zu fassen bekam, Rufus, fühlte sich einfach zu gut an. Er ließ sich völlig gehen, denn alles andere konnte er getrost Rufus überlassen, der jetzt seine Hände an Jeremys Hosenbund entlang schob, die Hose öffnete und mit einer Hand hineinging. Oh Gott! Seine Hand war nicht weniger heiß als das, was er damit berührte. Jeremy schrie fast vor Schreck auf, so empfindlich war er bereits, dann spürte er, wie Rufus darauf reagierte und seinen Griff und seine Bewegung sanfter werden ließ. „J...ja, s..so", stöhnte Jeremy und Rufus schloss ihm den Mund jetzt mit seinen Lippen, die nun auch sanfter küssten als zuvor. Nach dem ersten Ungestüm, wollten sie es etwas länger hinauszögern. Lange würde es nicht mehr dauern, dafür sorgten Rus Geschick mit der Hand und noch dazu die Himbeerküsse, die Jeremy immer dichter vor den Höhepunkt brachten. Er spürte deutlich, wie sich seine Muskeln dafür anspannten und auch der Atem von Rufus verriet, dass er kurz davor war zu kommen. „Du schmeckst sooo gut...Sieh mich an", verlangte Jeremy dann. Rufus neigte den Kopf etwas, so dass Jem ihm in diese rätselhaft vielfarbigen Augen schauen konnte. Seine Pupillen waren vor Leidenschaft groß und schwarz und Jeremy konnte sein Spiegelbild darin erkennen. Das reichte jetzt völlig aus. Er bäumte sich auf, als er mit Macht kam und seine Hände krallten sich in Haar und Po von Rufus. Der stöhnte sogleich auf und zuckte ganz unmissverständlich, ließ den Blick aber nicht von Jeremys sturmblauen Augen, bis die erste Welle vorbei war. Dann suchte er wieder mit den Lippen nach denen von Jeremy und küsste und küsste. Wie lange das noch ging, hätte Jeremy nicht sagen können. Irgendwann merkte er, dass seine Knie ganz weich wurden und er sich nicht länger würde halten können. Rufus merkte das rechtzeitig und ließ etwas von ihm ab und grinste. „Komm, Großer", flüsterte er dann und führte Jeremy zum Sofa, wo sie sich halb sitzend, halb liegend niederließen. Rufus kuschelte sich an Jem und legte ihm den Kopf auf die Brust. Jeremy rieb ihm mit Kinn und Nase durchs Haar. Das mochte er ganz besonders, wenn sie so dalagen. Rufus hatte es mit dem Sex schon mal eilig, aber er hatte es hinterher nie eilig und kuschelte dann gern ausgiebig und lange. Ebenso ging es Jeremy. „Wie wäre es", begann er, „wenn wir dein Bett gleich hinter die Tür stellen?"

Rufus gluckste. „Was sollen denn dann die Leute denken?"

„Ist mir egal. Dann denken die halt hey, der sexy Typ hier muss einen Freund haben, mit dem er es nicht bis ins Schlafzimmer schafft."

Rufus lachte jetzt laut. „Und die Badewanne stellen wir gleich daneben. Nur für den Fall..."

Damit kriegte sich auch Jeremy nicht wieder ein. „Sehr gute Idee. Brauchen wir sonst noch was?"

„Wie wär's mit einem Not- Vorrat an Schokoladenmuffins?"

„Brilliant."

Nach einer kleinen Weile fühlten sie sich vollkommen relaxed und Jeremy war schon so gut wie eingeschlafen, als plötzlich irgendwo ein Handy summte. Stimmt. Die Dinger hatten sie den ganzen Tag ignoriert. Oh dammit. „Das ist meins", murrte er und verdrehte genervt die Augen.

Rufus seufzte etwas genervt aber setzte sich auf, um Jeremy das Aufstehen zu ermöglichen. „Das muss irgendwo in deinem Mantel sein."

Jeremy hatte den nur über einen Sessel geworfen und tatsächlich vibrierte dort sein Handy. Er ging nachschauen. Vier Anrufe in Abwesenheit und zwei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter.

Jetzt, wo Jeremy aufgestanden war, stand auch Rufus auf und brachte die Tüten in die Küche. Jeremy hörte seine Nachrichten ab. Eine war von Peter, die andere von June. An keinen von beiden hatte Jeremy gedacht, seit er die Gala beinahe fluchtartig verlassen hatte. Peter war mit dem Abend halbwegs zufrieden, das Interview war sehr gut angekommen, aber man hatte Jeremy den Rest des Abends und vor allem bei der Tanzveranstaltung vermisst. Er hätte ruhig noch ein paar Hände schütteln können. Trotzdem gab es tolle Angebote, die schon per E-Mail oder Fax bei Peter ankamen. June war, gelinde gesagt, genervt. Sie musste den Rest des Abends ohne ihn verbringen und wusste nicht, wie sie sein Verschwinden entschuldigen sollte. Das würde bestimmt einen negativen Eindruck hinterlassen. Jeremy sah ein, dass sie da einen Punkt hatte, aber sie konnte ja mit den anderen Musikern feiern und beim Interview waren sie zusammen gewesen.

„Ist was Wichtiges?", rief Rufus fragend aus der Küche, wo er versuchte, die Schokolade mit Himbeeren auf einem großen Teller anzurichten. 

„Nein, nichts, was nicht bis morgen warten kann," antwortete Jeremy und kam in die Küche.

„Sehr gut, dann haben wir den Rest des Abends und die ganze Nacht für uns," fand Rufus.

„Das ist der Plan." Jeremy schnappte sich den Teller. „Komm, gehen wir rauf, ich könnte eine Rasur gebrauchen."

No lies, keine LügenМесто, где живут истории. Откройте их для себя