Teil18

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Am nächsten Morgen wurde Jeremy von einem Kitzeln an der Nase geweckt. Irgendetwas berührte ihn da ganz federleicht und gleich nochmal. Er schlug die Augen auf. Das war Rufus, der eine Strähne aus seinem Haar über Jeremys Nasenspitze kitzeln ließ. „Guten Morgen, Langschläfer", raunte er ihm ins Ohr, dann küsste er ihn auf die Nase, auf die Stirn, auf die Oberlippe, auf die Wange... Jeremy erwachte so langsam und als Rufus ihn das nächste Mal auf die Oberlippe küsste, erwiderte er den Kuss und ließ ihre Lippen ein wenig miteinander spielen. Dabei öffneten sie sie immer wieder nur leicht, sodass ihre Zungen sich berühren konnten und hier und jetzt war ihnen diese Art von Zärtlichkeit absolut genug. Wie lange sie so dalagen und nur küssten, konnte Jeremy nicht schätzen, aber es hätte noch länger dauern können, wenn nicht Rufus plötzlich eingefallen wäre, dass er vergessen hatte, seinen Schauspielkollegen wegen der Vorstellung am Abend anzurufen. Er gab Jeremy einen letzten dicken Schmatzer, dann stand er auf und kramte nach seinem Handy. „Hi Tom, ja ich bin's. Du musst mir unbedingt einen Gefallen tun..."

Keine zwei Minuten später war das geklärt, aber anstatt zurück ins Bett zu kommen, hatte er eine andere Idee. „Los steh auf, wir brauchen ein Bad und ich werde dich rasieren."

„Ich dachte, du magst meine Bartstoppeln..."

„Tu' ich auch, und wie!", gab Ru zurück und deutete auf seine leicht rot gescheuerte Nase. „Aber du trittst heute Abend auf und ich will, dass du ordentlich aussiehst."

Jeremy sah das voll ein und würde Rufus nicht daran hindern. Wer weiß, was ihm sonst entginge. „Na, dann mal los", sagte er und machte sich auf ins Bad. Er ließ die Wanne voll laufen, tat extra Schaum hinein und schon kam Rufus zu ihm. Allein der Anblick ließ Jeremy den Atem stocken. Der junge Mann bewegte sich mit einer Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit, die Jeremy nur bewundern konnte. Beinahe wie eine Katze. Er war schlank und wenn Jeremy zuvor an Marmor gedacht hatte, dann war das noch zu rau für Rus Porzellanhaut, die nur da Farbe zeigte, wo Jeremy ihn mit Knutschflecken "markiert" hatte. Seine wohlproportionierten Muskeln traten hervor wie bei einer griechischen Statue, doch sein Lächeln, als er Jeremys Blick bemerkte war alles andere als kalt oder aus Stein. Er stieg lächelnd in die Wanne. Diesmal setzten sie sich gegenüber, sodass Rufus zwischen Jeremys Beinen saß und seine Beine über die von Jeremy legte. „Das gefällt mir richtig gut so", bemerkte Jeremy und legte eine Hand an Rufus' Nacken, um ihn zum Küssen zu sich zu ziehen. Davon konnte er einfach nicht genug bekommen. Er strich mit seinen Lippen über die des anderen, bis er sie öffnete. Dann ertastete Jeremy mit seiner Zunge die von Rufus. Rufus ließ ihn erst ein bisschen spielen, bevor er selbst aktiver wurde. Er nahm seine Hand unter Jeremys Kinn und hielt ihn so. Jeremy schloss die Augen und ließ sich jetzt von Rufus führen. Wenn der nicht bald damit anfangen würde, ihn nur zu rasieren, dann würde das hier zu etwas ganz Anderem werden. Eine von Jeremys Händen wanderte jetzt an Rufus' Seite entlang und nach hinten an seinen Po. 

„Oh nein, nichts da", Rufus' Bariton- Stimme verriet, dass er um Kontrolle rang. „Du musst zurück nach London, wir haben jetzt keine Zeit dafür." 

Jeremy wollte protestieren, musste aber einsehen, dass Rufus recht hatte. Der rückte jetzt ein Stückchen von ihm ab, griff nach hinten und holte Rasierzeug und Schaum. 

„Ich bei dir, und wenn du brav bist, du bei mir." Jeremy nahm sich vor richtig brav zu sein und ließ Rufus großzügig Rasierschaum auf seinem Dreitagebart verteilen. Dann hielt er ihm sein Gesicht entgegen. Rufus legte eine Hand an seinen Hinterkopf und begann vorsichtig mit dem Rasierer zu arbeiten. Er fing am Ohr an und machte gekonnte Spuren mit gerade genug Druck.

„Das hast du schon mal gemacht", bemerkte Jeremy. 

„Sei still, sonst wird das nichts", wies ihn Rufus an. 

„Ja sicher. Da steh ich voll drauf... wie kann man aber auch solche Borsten haben..." Jeremy versuchte nicht zu grinsen. 

Das stimmte tatsächlich. Im Vergleich zu ihm waren Rufus' rötliche Bartstoppeln zwar ein dichter, aber ein weicher Flaum. Als er mit einer Seite fertig war, setzte er einen Kuss auf Jeremys Wange. Dann ging es weiter und Jeremy versuchte völlig ruhig weiter zu atmen, als Rufus an seinem Adamsapfel angelangt war. 

„Gleich haben wir das Schlimmste", flüsterte Rufus und nahm Jeremy jetzt am Kinn und küsste ihm auf den Mund. Jeremy merkte, wie ihn das alles erregte, aber alles an Rufus und was der tat hatte diese Wirkung. Schließlich war auch die andere Wange fertig und bekam einen Kuss. Rufus angelte hinter sich nach einem Spiegel und hielt ihn Jeremy stolz hin. 

„Perfekt", fand er. „Jetzt du." 

Nun versuchte Jeremy sein Bestes, um es Rufus gleichzutun. Das mit dem Schaum war kein Problem, auch traute sich Jeremy an den Seiten, doch an die Kehle wollte er dann doch noch nicht ran. 

„Mach lieber selbst." 

Rufus lächelte. „Das üben wir noch", sagte er. 

Dann gab er Jeremy den Spiegel zu halten und beendete die Rasur. Schließlich duschten sie sich noch gegenseitig ab, denn es war auch höchste Zeit, wenn sie rechtzeitig in London sein wollten. Sie zogen sich -viel zu schnell und effektiv für Jeremys Geschmack- etwas an und gingen dann zum Frühstück in die Küche. Dort hatte der alte Butler längst alles vorbereitet und etwa eine Dreiviertelstunde später machten sie sich mit dem Motorrad endgültig auf nach London. Jeremy schaute noch einmal zurück, bevor das Dower Haus vollständig hinter einer Kurve verschwand. Dann lehnte er seinen Kopf an Rufus Schulter und hielt ihn fest mit beiden Armen. Rufus würde bestimmt dafür sorgen, dass sie pünktlich ankamen. 

No lies, keine LügenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang