Teil14

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In der Küche kam ihnen der Duft von English Breakfast Tee entgegen und irgendwie schien das auch besser hierher zu passen. Der ältere Herr am Herd hatte sie kommen gehört, war also nicht so taub, wie er angeblich blind war. Er schaute von seinen Vorbereitungen auf und begrüßte Rufus mit einem angedeuteten Diener und einem höflichen „Guten Morgen, Sir. Schön, dass Sie mal wieder hier sind."

„Guten Morgen Hopkins, wie ich sehe geht's Ihnen gut." Rufus schien es darauf anzulegen, den Butler davon zu überzeugen, dass er durchaus über Manieren verfügte, wenn er das denn wollte. „Darf ich vorstellen: Mister Jeremy Harrison. Wir sind gestern aus London gekommen und verbringen den Sonntag hier." Ein kurzes Zögern verriet, dass Hopkins nichts von dem Gast wusste.

Jeremy nahm das als Anlass, vorzutreten und dem Butler die Hand zu geben. „Sehr erfreut."

Der Butler schaute nur kurz zu Rufus. „Ihr Begleiter ist aus den USA?" Er räusperte sich etwas überdeutlich: „Nun ja, willkommen auf Sommerford St. Aubyn, Mister Harrison."

Rufus nickte und warf Jeremy einen entschuldigenden Blick zu. Als Hopkins noch auf irgendetwas zu warten schien, sagte er nur „Danke. Wir brauchen Sie dann nicht mehr." Der Alte deutete wieder einen Diener an und wollte bereits gehen, als ihm noch etwas einfiel. „Ihr Bruder erwartet Sie selbstverständlich zum Tee. Wenn Sie zum Lunch kommen, dann lassen Sie es mich vorher wissen."

„Danke Hopkins. Tee ist genug."

Hopkins empfahl sich und ließ die beiden allein.

„Du liebe Güte, was für ein Fossil!", konnte Jeremy nicht zurückhalten, „woher wusste der, dass ich nicht von hier bin? Ich habe doch kaum zwei Worte gesagt!"

Rufus lachte mit ihm. „Du hast ihm die Hand gegeben. Das kann nur von einem Yankee kommen."

„Du hättest mich warnen können", fand Jeremy jetzt leicht pikiert.

„Mach' dir nichts draus. Er kommt bestimmt darüber hinweg. Nimmst du Tee?"

Ja, auf den Schreck nahm Jeremy sogar Tee. Wie sich herausstellte, hatte der Butler, obwohl er nur mit Rufus gerechnet hatte, reichlich zum Frühstück vorbereitet. Sie setzten sich an den gedeckten Tisch und begannen zu essen. Das würde eine Weile dauern, bis sie damit fertig waren und Jeremy nahm sich schließlich vor, noch ein bisschen mehr über Rufus herauszufinden. „Ihr seid also Adel, hast du gesagt. Was meinst du mit alt?"

„Wieso interessiert dich das jetzt?" Rufus runzelte die Nase, was absolut zum Anbeißen aussah.

„Na, weil ich ein Yankee bin und keine Ahnung habe."

„Alt heißt, wir sind hier seit der Zeit der normannischen Eroberung durch William den Eroberer 1066 bei Hastings."

Jeremy pfiff bewundernd durch die Zähne. Das war wohl wirklich alt.

„Und der hat das alles hier erobert?", fragte er nach.

„Nein. Er und irgendwelche St. Aubyns aus der Normandie haben sich das hier geholt." Rufus deutete aus dem Fenster heraus. Also fiel der Groschen bei Jeremy.

„Sprichst du Französisch?", fragte er neugierig.

„Nur wegen der Schule", meinte Rufus beiläufig, „aber ich kann noch was ganz Anderes auf Französisch", ergänzte er dann in verändertem Tonfall, der eindeutig zweideutig war.

„Beweis' es", gab Jeremy zurück.

„Allons vers le haut." Rufus schaute ihm auffordernd in die Augen. Wie es schien, war das Frühstück beendet und Jeremy vermutete mal, was das heißen sollte. Da stand Rufus auch schon auf, kam um den Tisch herum, setzte sich rittlings auf Jeremys Schoß und begann damit, ihm das Hemd langsam aufzuknöpfen und ihn dort zu küssen, wo er jetzt nach und nach herankam. Bald kam er so tief, dass er vor Jeremy auf dem Boden knien musste, wenn er weitermachen wollte. Er ließ sich zu Boden gleiten und legte dann die Hände an Jeremys Hosenbund, während er damit begann, seine Zunge um Jeremys Bauchnabel kreisen zu lassen. Jeremy durchfuhr ein wohliger Schauer, der Erregung einerseits und Erwartung andererseits bedeutete. Er wusste nicht, wohin er selbst mit seinen Händen sollte und legte sie etwas unbeholfen auf die von Rufus. Der schaute jetzt zu ihm auf und nahm Jeremys Hände und packte sie rechts und links an den Stuhl. „Du machst einfach gar nichts", flüsterte er so tief, dass Jeremy es fast nicht verstand. Die Wirkung von Rufus' Stimme auf seinen Schwanz war jedoch nicht misszuverstehen.  

Sogleich widmete Rufus sich dem, was sich in Jeremys Hose befand. Er öffnete sie und holte seine Erektion heraus. Jetzt wusste Jeremy nicht, ob er hinsehen oder wegsehen sollte. Rufus jedenfalls sah sehr genau hin und begann, Jeremys Länge mit der Zunge zu liebkosen. Jeremy widerstand dem ersten Impuls zu zucken, so sehr überraschte ihn das Gefühl von Rufus' Zunge an seiner wohl intimsten Stelle. Er schnappte nach Luft. Rufus ließ kurz von ihm ab und sah zu ihm hoch. „Bist du okay?" Ob er okay war? Er war sowas von okay. Er nickte nur und sah ihm in die Augen, dann machte Rufus auch schon weiter. Er hielt Jeremy mit einer Hand sanft in Position und fuhr immer wieder erst langsam mit der Zunge über den Schaft, dann in kleinen, kreisenden Bewegungen über die Spitze. Dann tat er etwas, was sich anfühlte, als würde er ihn dort küssen, aber Jeremy konnte nichts sehen, weil Rufus zu dicht über ihm war. Das mussten Küsse sein, ja ganz sicher und dann eine Art Saugen, ganz heiß und feucht und immer fordernder, das Jeremy an den Rand dessen trieb, was er so aushalten konnte.

Er starrte auf Rufus' wilde Locken und krallte seine Hände an den Stuhl. Er würde gleich vor Lust schreien, er würde gleich treten, er würde gleich kommen... „Ru... Ach...-tung!", stieß er dann mit einem Mal hervor, sodass Rufus im letzten Moment von ihm abließ und Jeremy über den Küchenboden kam. Er hielt sich irgendwie am Stuhl, dann sah er Rufus, der schwer atmend dasaß, dann lachte er. Seine Augen wirkten dunkel, so weit waren seine Pupillen vor Lust und seine Lippen waren gerötet und geschwollen. Jeremy ließ sich auch auf den Küchenboden sinken und zog ihn für einen innigen Kuss zu sich, kaum, dass er sich wieder koordiniert bewegen konnte. 

„Jetzt bist du dran", sagte er endlich, „was willst du?" 

Rufus war noch nicht ganz bei sich und zwinkerte. „Ich, Jem... ich will dich, ganz ... in... mir." Jeremy wusste, was das hieß. 

„Wow...gib mir... ein paar Minuten, dann gehen wir rauf."

No lies, keine LügenWhere stories live. Discover now