Nachricht von Tyler

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Kuschelnd liegen wir am nächsten Morgen in seinem Bett. Als Ben bemerkt, dass ich mich bewege und langsam wach werde, haucht er mir ein "Guten Morgen" ins Ohr. 

Er streicht mir sanft über den Kopf, über meinen Arm und meinen Bauch entlang. Jede seiner Berührungen kribbelt auf meiner Haut und ich kann nicht genug von diesem Gefühl bekommen. 

Ich schmiege mich an ihn und seine Hände wandern höher zu meinen Brüsten. Ein lustvolles Stöhnen entweicht ihm. Er küsst meinen Hals entlang und als ich ihm meine Hüften entgegen drücke, schmunzelt er. "Ich kann für nichts garantieren, wenn du das nochmal machst", knurrt er. In diesem Moment will ich nichts sehnlicher, als genau das zu wiederholen. 

"Was passiert denn, wenn ich es nicht lasse?", frage ich und setze einen unschuldigen Blick auf. 

Ben legt seine Hand in meinen Nacken und er zieht meinen Kopf nah an seinen. Seine Hand wandert zu meinem Bein und mit einer schnellen Bewegung lande ich auf ihm. Unter mir spüre ich seine Erregung, während seine Hände meinen Körper erkunden. 

Getrieben von Lust bewege ich meine Hüften gegen seine und jeder Kuss wird fordernder. Als seine Hand die Innenseite meines Oberschenkels entlang fährt, zische ich lustvoll auf. 

Wie aus dem nichts trifft mich der Gedanke, dass ich gleich mein erstes Mal haben könnte und schrecke ein wenig zurück. Ben hört sofort auf, mich auf diese Weise zu berühren. 

"Woran denkst du?", fragt er und streicht mir durchs Haar. 

"Ich habe darüber nachgedacht, ob wir gleich miteinander schlafen werden"

Er drückt mich runter in seinen Arm und hält mich dicht an seinem Oberkörper fest. "Du brauchst keine Angst davor zu haben. Wir warten, bis du wirklich bereit dafür bist und ich werde es dir so angenehm wie möglich machen" 

Ich streiche über seinen Oberkörper, fahre die Umrandungen seiner Tattoos nach, als er mir einen Kuss auf die Stirn gibt. "Okay", flüstere ich erleichtert. 

"Mit wie vielen Frauen hattest du schon Sex?", frage ich nachdenklich. 

„Wer sagt, dass ich keine Jungfrau mehr bin?", lacht Ben und ich schlage ihm leicht gegen den Arm. 

„Ich glaube, ich habe mit 10 Frauen geschlafen", antwortet er nachdenklich. 

"Oh", antworte ich bloß, unsicher ob das eine hohe Zahl ist oder nicht. 

"Das waren aber alles keine ernsthaften Beziehungen", erklärt er weiter. 

"Dann hast du noch nie eine Beziehung geführt?"

Er schüttelt den Kopf, während er eine Haarsträhne von mir um seinen Zeigefinger wickelt. "Nicht wirklich"

Wenig später mache ich mich im Badezimmer fertig, doch als ich wieder rauskomme, schaut Ben mich zähneknirschend an. "Was ist los?", frage ich irritiert. 

"Du hast eine Nachricht von Tyler", brummt er. Ich will ihm mein Handy aus der Hand nehmen, doch er gibt es mir nicht. "Lösch sie", fordert er und ich verschränke meine Arme. 

"Ich kann sie nicht löschen, wenn du mir mein Handy nicht gibst",  schnaube ich. 

"Ich gebe es dir, wenn du mir sagst, dass du die Nachricht löscht"

Fassungslos drehe ich mich von ihm weg. "Das ist lächerlich. Was, wenn ich sie nicht löschen will? Behältst du dann mein Handy und ich gehe ohne nach Hause?"

Sein Kiefer bebt und er umklammert mein Handy so fest, dass ich mich nicht wundern würde, wenn es dabei kaputt geht. 

Ohne ein weiteres Wort steckt er das Handy in seine Hosentasche und läuft in seine Küche, in der er seelenruhig die Kaffeemaschine bedient. 

"Das kann nicht dein ernst sein, nachdem wir über so ein Thema wie gerade gesprochen haben, willst du mich jetzt ignorieren?", schimpfe ich, doch statt einer Antwort ertönt das laute Geräusch der Kaffeemaschine. 

Er öffnet den Kühlschrank, holt Eier, Milch und Paprika raus. 

Seufzend setze ich mich auf einen der Stühle und fahre mir über die Stirn. Ich habe gewusst, dass der Frieden nicht lange anhalten wird. Es ist fast so, als könnte Ben nicht anders.

Nachdem er Rührei gemacht und uns serviert hat - immerhin lässt er mich auch in dem Zustand nicht verhungern -, räume ich die Teller ab. 

Er beobachtet mich dabei erwartungsvoll, während er mit den Ringen an seinen Fingern spielt. 

 "Warum darf ich die Nachricht nicht lesen bevor ich sie lösche?" 

Er holt das Handy wieder hervor, dreht es in seinen Händen und ich widerstehe dem Drang, ihn anzuschreien und ihm zu sagen, dass er das verdammte Handy einfach auf den Tisch legen soll. 

"Weil ich es nicht will. Nur weil Tyler einmal zu etwas nützlich war, heißt es noch lange nicht, dass ich den Typen ausstehen kann. Du kennst die Geschichte jetzt und verstehst trotzdem nicht, wieso ich nicht will, dass du Kontakt zu ihm hast?"

 "Bitte, wir lesen sie zusammen, dann lösche ich sie und antworte auch nicht, ok?", versuche ich einen Kompromiss zu finden. 

Er überlegt und ich setze die unschuldigste Miene auf, die ich aus dem Stehgreif hinbekomme.

"Speichere meine Face-ID in dein Handy und wir lesen sie gemeinsam"

"Ben, ist das dein..." doch ich breche ab, als ich seinen Gesichtsausdruck sehe. Da ich sowieso nichts zu verbergen habe, willige ich ein. 

Er nimmt mir das Handy sofort wieder weg und öffnet die Nachricht. 

"So war das nicht abgesprochen", schimpfe ich und versuche an das Handy zu gelangen. 

Er dreht es zu mir, sodass ich die Nachricht auch endlich lesen kann. 

Hey Maria, wie geht's dir? Ich würde mich gerne mal mit dir treffen. Es geht um die Situation im Park und um Ben und so... Bitte pass auf dich auf. Ruf mich an. 

Ich schaue auf und Ben löscht die Nachricht sofort. 

"Hast du es jetzt kapiert? Er würde dir gerne die rührende Geschichte erzählen, wie ich ihn zusammen geschlagen habe, ganz ohne Grund natürlich und dass er nur das beste für dich will" 

Angewidert schaut er weg und mein Handy landet unsanft auf dem Tisch. 

"Das interessiert mich aber nicht, ich kenne die Geschichte ja schon", beruhige ich ihn und setze mich auf seinen Schoß. 

Als ich meine Hand in seinen Nacken lege, findet sein Blick wieder zu mir. Nachdenklich reibt er sich über das Kinn. 

Ich lege meine Hände auf seine Wangen und ziehe ihn sanft in meine Richtung. Er lässt es zu, sodass unsere Lippen aufeinander treffen und als ich ihm danach in die Augen blicke, wird seine Miene sanfter.

Trust me, I am a Bad Boy. / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt