Kendra

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Es ist eine Woche her, dass ich Kontakt zu meiner besten Freundin hatte. Sie schrieb mir täglich, ob es mir gut ginge und dass sie sich Sorgen macht, doch ich antwortete ihr nicht. Das war nicht böse von mir gemeint, ich wusste nur nicht, was ich ihr schreiben soll. Hey K, mein Freund rennt jetzt den ganzen Tag mit einer Waffe rum, die schwangere Freundin seines Halbbruders wurde erschossen und ich fürchte, es wird noch schlimmer.

"Meinst du, ich kann Montag wieder in die Schule gehen?", frage ich Ben am Frühstückstisch.

 "Ich weiß nicht...", sagt er und kaut weiter auf seinem Brötchen herum. 

"Ich möchte aber schon meinen Abschluss machen", sage ich sarkastisch. "Und du? Machst du deinen Abschluss noch?" 

Er verdreht genervt die Augen. 

"So wie es aussieht, werde ich meinen Abschluss erstmal nicht machen. Und du kannst noch nicht wieder in die Schule, bis die Typen gefunden wurden, die Lara..." 

Er beendet den Satz nicht. 

Ich muss an David denken, der seit einer Woche nicht mehr die Wohnung verlassen hat. Ich habe ihn seit dem Abend nicht mehr gesehen und Cem und Steffen kümmern sich um ihn. Wahrscheinlich ist es wirklich besser, wenn sie die Typen erstmal ausfindig machen. 

"Kann ich mich mit Kendra treffen?", frage ich schließlich. 

Ben setzt seine Kaffeetasse ab und räuspert sich. 

"Klar, aber nicht alleine" 

Es wäre komisch, wenn Kendra und ich uns bei einem Kaffee über alles möglich unterhalten und jemand wie Sascha oder Hunter daneben sitzt - oder am besten Ben höchstpersönlich. 

 "Sie kann herkommen", sagt er und scheint meine Gedanken gelesen zu haben. "Hierher? In die Festung des Bösen?" 

Er schmunzelt. 

"Du hast recht, ist vielleicht nicht die beste Idee" 

Es kann doch nicht so schwer sein, sich wie ein ganz normaler Mensch mit einer Freundin zu treffen... oder?

"Und wenn ich zu ihr fahre und draußen wartet jemand?" 

"Du willst wohl nicht, dass jemand hört, wie du mit deiner besten Freundin über deinen Freund ablästerst" Ich muss lachen. 

"Nein, aber du möchtest nicht, dass jemand hört, wie wir uns über Frauenthemen unterhalten", drehe ich den Spieß um. 

"Ich weiß genau, was du hier tust. Du kannst mich nicht damit verschrecken." 

Er steht auf, beugt sich über mich und küsst mich. "Warte nur ab", sage ich mit einem triumphierenden Lächeln. 

Als wir den Tisch abdecken, sagt er schließlich: "Einverstanden, fahr ruhig zu ihr." 

Mit einem Lächeln schmiege ich mich an ihn, küsse ihn auf den Mund. 

"Aber denk daran, wenn du darüber redest, was für ein egoistischer Freund ich bin" 

Ich schüttle den Kopf und er fängt an, mich zu kitzeln. Ich muss so laut lachen, dass ich keine Luft mehr bekomme. Er hebt mich hoch und trägt mich zu der Couch. Dort lässt er mich auf die Kissen fallen, legt seine Hand in meinen Nacken und schaut mir tief in die Augen.

"Ich liebe dich." Ich lächle. "Ich liebe dich auch, Ben."

Als wir bei Kendra ankommen, stellt Hunter den Motor ab. 

"Willst du wirklich die ganze Zeit hier warten?", frage ich ihn. Er zieht die Schultern hoch. "Was bleibt mir anderes übrig?" 

Ich drücke die Klingel und höre, wie jemand die Treppe runter gerannt kommt. Kendra öffnet mir die Tür und springt mir in die Arme. "Ich habe dich soo vermisst", murmle ich in ihre Haare hinein. 

Trust me, I am a Bad Boy. / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt