Kidnapping 2

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Die drei Stunden vergingen so langsam, dass ich das Gefühl hatte, schon seit Tagen dort zu sitzen. 

Nach dem Telefonat haben sie den Raum verlassen, sodass ich einfach stumm dort saß und über die Situation nachdachte. 

Als die Tür hinter mir aufspringt, zucke ich erneut zusammen. 

"So, gleich hast du es geschafft", sagt Mirko und klatscht in die Hände. Er stellt sich vor mich, beugt sich zu mir runter und betrachtet mein Gesicht. 

"Ben hat Geschmack", sagt er und beißt sich auf die Unterlippe. Seine Hand legt sich unter mein Kinn, bewegt meinen Kopf von links nach rechts und ich lasse es zitternd über mich ergehen. 

Er löst das Seil vom Stuhl und hilft mir auf. Dann führt er mich zu dem Van, lässt mich los, damit ich alleine einsteigen kann. 

Wir fahren etwa eine Viertelstunde, bis wir auf einem Parkplatz ankommen. 

Ich sehe Lios Auto und könnte heulen vor Freude und Erleichterung. Doch je näher ich der Freiheit wieder kam, desto angespannter wurde ich. Es könnte immer noch etwas schief gehen - oder es könnte eine Falle sein und jemand könnte Ben verletzen. 

"Er ist nicht allein", sagt der Fahrer zu Mirko. 

"Natürlich nicht. Ich habe nichts anderes erwartet"

Ben, Lio, Zippo, David und Hunter stehen in einer Reihe. 

Mirko und der Fahrer steigen aus. 

"Sogar der Chef persönlich kommt vorbei, um die Kleine zu retten", stellt er amüsiert fest. 

Ben schaut ihm mit einem so vernichtenden Blick an, dass ich kurz befürchte, er würde ihn gleich anspringen und auf ihn einschlagen. 

Stattdessen geht er zum Kofferraum, öffnet ihn und lässt Mirko den Inhalt betrachten. 

Sie verladen die Kartons von seinem Auto in den Van, in dem ich sitze. Dann werde ich aus dem Auto gezerrt. 

Ich schaue nur auf Ben, nehme alles andere kaum wahr. In seinen Augen leuchtet die Wut, aber auch Angst und Schuldgefühle. Die Sekunden, bis ich bei ihm bin, sind für uns beide unerträglich. 

"Es war wirklich nett, deine Kleine kennenzulernen. Du solltest ihr allerdings beibringen, sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen" Mit diesen Worten werde ich in seine Richtung geschubst und er fängt mich auf. 

Die Typen steigen ins Auto, Ben schneidet meine Fesseln durch und kurz darauf versagen meine Beine. 

Er hält mich fest in seinem Arm, führt uns beide langsam Richtung Boden. Ich schlunze wie ein kleines Kind an seiner Brust und höre erst Minuten später wieder auf. 

"Es tut mir so leid", flüstert er. 

Die anderen warten geduldig, schauen uns nicht an und geben uns die Privatsphäre, die wir gerade brauchen. 

"Bist du okay? Hat er dir etwas getan?", fragt er besorgt. 

"Er hat mir nichts getan", antworte ich. 

Ben legt einen Finger unter mein Kinn, dreht meinen Kopf zur Seite. "Deine Wange", stellt er entsetzt fest. 

Ich erzähle ihm von meinem Plan, ihn über mein Handy anzurufen und er legt den Kopf auf meine Schulter. "Gott, Maria. Das war so verflucht gefährlich"

Dann weine ich wieder. 

Er küsst sanft meine Wange, wischt meine Tränen weg und flüstert mir beruhigende Dinge ins Ohr. 

"Kannst du aufstehen?", fragt er als meine Atmung langsam wieder ruhiger wird. Ich nicke und er hilft mir hoch, zieht mich dabei nah an sich und so laufen wir gemeinsam zum Auto. 

Trust me, I am a Bad Boy. / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt