Welcome Back

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Maria POV

Als ich zur Bushaltestelle laufe, fange ich an zu zittern. Es ist so kalt und ich habe eine Art Kostüm an, um am ersten Tag direkt einen guten Eindruck zu machen. Der Mantel darüber hilft überhaupt nicht und ich hoffe, dass der Bus schnell kommt. Kurz vor der Haltestelle fährt ein Auto langsam neben mich. Ich drehe mich zur Seite, kann aber durch die dunklen Scheiben nichts erkennen. Ich bin angespannt und laufe ein bisschen schneller, bis die Scheibe auf der Beifahrerseite runtergeht. "Hey.", sagt eine vertraute Stimme. Ich bleibe stehen und schaue in den Wagen, in dem Ben sitzt. Er trägt einen schwarzen Pullover unter dem ein weißes Shirt herausschaut und eine blaue Jeans. Er hat sich kaum verändert, wenn ist er noch attraktiver geworden. "Hey.", sage ich so freundlich wie möglich. "Ich wusste gar nicht, dass du wieder zurück bist.", sagt er. "Naja, ich bin nicht zurück. Ich bleibe für ein paar Wochen hier, weil ich ein Praktikum in San Francisco mache.", sage ich. Er schaut nach vorne in Richtung Bushaltestelle. "Ach so...", murmelt er. Kurzes Schweigen. "Soll ich dich hinfahren?", fragt er und sieht dabei so unsicher und süß aus. Kurz zögere ich, lehne aber dann dankend ab. Er nickt bloß und schaut mich dabei nicht an. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn nicht vor den Kopf stoßen wollte. "Vielleicht sehen wir uns ja nochmal... in nächster Zeit.", sage ich unbeholfen. Er atmet tief ein und aus und klammert sich ans Lenkrad. "Ja, bestimmt." Dann fährt er davon.

Ben POV

Ich kann nicht anders. Über Ecken habe ich erfahren, dass sie ein Praktikum macht und ich kann nicht anders, als bei ihr vorbeizufahren. Ich will sehen, wie sie gekleidet ist, wie sie zu ihrem Praktikum kommt, ich will ihre leuchtenden Augen sehen. Die halbe Nacht lag ich wach und habe ihr Instagram Profil gesucht. Ihr altes hat sie gelöscht, wenige Wochen nachdem sie verschwunden war. Es dauerte eine Weile, aber da fand ich es. Es war öffentlich und sie hatte wesentlich mehr Follower, als zuvor. Sie lebt jetzt in San Diego, sie studiert und sie hat viele Freunde, darunter viele männliche. Ich weiß nicht, ob er ihr Freund ist, aber ein gewisser Aaron taucht immer wieder auf ihrem Profil auf und kommentiert, was das Zeug hält. Sein Profil ist leider privat, aber ich hasse ihn jetzt schon. Sie sieht auf ihren Fotos so glücklich und frei aus. Die Stadt scheint ihr gut zu tun. Sie trägt schickere Kleidung und ein bisschen Male Up, was ihre wunderschönen Augen betont. Ihre Figur ist noch schöner als zuvor, sie hat einfach Kurven an genau den richtigen Stellen. Als ich ein Foto von einer Party mit ihr, ihrem großen Ausschnitt und Aaron, der seinen Arm um sie legt, sehe, wird mir schlecht und ich schließe das Profil wieder.

Ich fahre schon das vierte mal hier vorbei, langsam komme ich mir dumm vor. Doch dann sehe ich eine braunhaarige Frau auf hohen Schuhen, mit einem Rock und hochgebunden Haaren zur Bushaltestelle laufen. Das ist sie. Ich nehme all meinen Mut zusammen und fahre, bis ich neben ihr bin. „Hey.", sage ich...

Ich bin so ein Idiot. Diese Gespräch war furchtbar, ich habe mich angestellt wie ein kleiner Schuljunge. Sie macht irgendetwas mit mir, in ihrer Anwesenheit bin ich unsicher und dumm, vor allem dumm. Ja, bestimmt. Mehr habe ich nicht rausgebracht. Als ich in meine Straße einbiege, klingelt mein Handy. Es ist Mandy. Auf die habe ich gerade wirklich keine Lust. Ich habe mir die letzten Monate die Zeit mit ihr vertrieben. Sie sieht durchschnittlich aus, ist nicht gerade intelligent, aber immer da, wenn ich es wollte. Doch seit dem Maria wieder da ist, widert Mandy mich an. Ich ignoriere den Anruf und versuche mich auf das kommende Treffen mit einem unserer Dealer zu fokussieren.

Als ich die Tür zu unserem Besprechungsraum schließe und Dillan zur Verabschiedung auf den Rücken klopfe, kommt Taylor zu mir. „Was gibt's, man?", frage ich. Er sieht besorgt aus. „Es geht um Melinda. Sie weigert sich immer noch, Geld zu bezahlen, weil das Beschützen beim letzten Mal ja auch nicht funktioniert hat." Scheiße, daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Wir haben die Kontrolle zurück und alles sollte wieder so laufen wie vorher. Leider haben wir das Vertrauen einiger Ladenbesitzer verloren, unter anderem das von Melinda. Wir versuchen sie Schritt für Schritt zurückzugewinnen, aber die sanfte Methode funktioniert nicht bei allen. „Ok. Ich kümmere mich darum, ab jetzt konzentrierst du dich auf das westliche Gebiet." Er nickt und dreht sich um. In der halben Drehung bleibt er stehen und fasst sich ans Kinn. „Stimmt es, dass sie zurück ist?" Dieser Wichser, das geht ihn gar nichts an! Bei dem Gedanken, er könne sie kontaktieren oder irgendwo abfangen, wird mir schlecht. Ich muss es zuerst tun, ich muss mir ihr sprechen. Ich nicke und gehe, bevor ich noch auf dumme Gedanken komme.

Trust me, I am a Bad Boy. / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt