Kapitel 3: Der bittersüße Himmel

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Hermine bemerkte sein Innehalten und öffnete die Augen, „mach weiter", hauchte sie, er schluckte wieder, sie war, wäre sie nicht vor einem Jahr aus Hogwarts verschwunden, noch seine Schülerin, blutjung und er stahl ihr gerade ihre Unschuld.
„Bitte", hauchte sie erneut, strich an seiner Wange entlang.
Er schloss die Augen, küsste sie und stieß ganz leicht und schnell durch das Häutchen, welches nun unwiederbringlich zerstört war. Sie zuckte kurz schmerzhaft, wurde aber durch seinen Kuss schnell wieder abgelenkt. Die Hitze in ihrer unteren Region stieg wieder und umschloss ihn. Er bewegte sich nach einer Weile wieder in ihr, sanft und vorsichtig, er wollte ihr nicht mehr wehtun, als sowieso schon.
Hermine schlang beide Beine um seine Hüften und entspannte sich zusehends. Es war ein unglaubliches Gefühl, sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren, legte sie in seinen Nacken und streichelte die weiche Haut, kratzte leicht an seiner Schulter, keuchte und wimmerte ihre Lust an sein Gesicht.

Nach einer weiteren Weile zog er das Tempo seines Eindringens an, was Hermine dazu brachte in schnellerer Folge seinen Namen zu stöhnen, er hörte sich aus ihrem Mund so gut an, Severus schloss lusterfüllt seine Augen und fühlte in sich.
Fühlte sich in ihr, fühlte sie um ihn. Es war wie der bittersüße Himmel, den er doch eigentlich nie verdient hatte.
Dunkles Stöhnen drang aus seiner Kehle, Hermine streichelte wieder über seine Wange, stöhnte sinnlich seinen Namen, er sah sie an. Ihr Gesicht war lustverzerrt, ihr Stöhnen war hell, es wirkte wie ein Aphrodisiakum für ihn, während seiner sanften Stöße küsste er sie, leidenschaftlich, hedonistisch, wild; er küsste ihre Kieferpartie, arbeitete sich zu ihrem Ohr und ihrem Hals und bedeckte ihre Haut mit feuchten, hitzigen Küssen.
Hermine ließ den Kopf nach hinten fallen, vergrub ihre Hand wieder in seinen Haaren und drückte sich ihm weiter entgegen.

Das Liebesspiel dauerte eine ganze Zeit und gerade als Hermine dachte, sie könnte es nicht mehr aushalten und es könnte nicht mehr besser werden, überrollte ein intensiver Höhepunkt sie, ihr Inneres zuckte und zog sich zusammen, drückte Severus in ihr, der dadurch ebenfalls sein Ziel erreichte und in ein dunkles Stöhnen ausbrach, Hermine zog ihn zu sich und krallte sich an ihm fest, genoss das Gefühl dieser unbekannten und neu entdeckten Leichtigkeit, diese allumfassende Glückseligkeit und Befriedigung, die durch ihren gesamte Körper schoss und sie in neue Sphären trug.

Als das elektrisierende Gefühl langsam abflaute, ließ sie ihren Kopf wieder nach hinten fallen, strich über seine Schulter und beruhigte ihre Atmung langsam.
Völlig verschwitzt, aber glücklich zog Severus sich aus ihr zurück, legte sich neben sie und brummte, er war ebenso atemlos und glücklich und sah zu ihr.
Sie lächelte ihn an, kuschelte sich an ihn, streichelte seinen Bauch und küsste die verschwitzte Haut seiner Brust.
„Das war ein guter Abschluss eines nicht so guten Lebens...", meinte er leicht lachend und drückte sie.
„Was ist eigentlich, wenn es nicht das Ende ist...?", fragte sie und sah ihn an, stützte ihr Kinn auf einer Hand ab und musterte ihn.
„Dann... war das vielleicht der Start eines neuen, besseren Lebens.", er streichelte durch ihr Haar, nahm ihren Kopf und drückte ihn zu sich, küsste ganz zärtlich ihre Lippen. Hermine seufzte in den Kuss, sie hätte trotz der Sorge um Harry und ihrer Zukunft fast nicht glücklicher sein können.
Als sie sich lösten, holte sie ihre Tasche, zauberte sich eine weitere Phiole daraus und nahm den Trank.
„Ich bin auf alles vorbereitet", meinte sie lachend, als sie seinen perplexen Blick sah.
Er lachte anerkennend, dann kuschelte sie sich wieder an ihn und schloss die Augen, eine schwere Müdigkeit legte sich um die beiden.
„Ein besseres Leben", nuschelte sie noch einmal, dann war sie eingeschlafen. Severus streichelte über ihre Schulter und war kurz danach ebenfalls eingeschlafen.

„Hermine wach auf", sagte er aufgeregt und rüttelte leicht an ihrer Schulter, sie schlug die Augen auf und sah ängstlich umher.
„Es ist vorbei", seine Stimme war merkwürdig verzerrt, Hermine verstand ihn nicht.
„Was?", ihre Stimme zitterte.
„Voldemort....er ist tot, Harry hat es geschafft.", seine Augen leuchteten.
Hermine konnte immer noch nicht begreifen, was er sagte. Er zeigte ihr seinen Unterarm, das Dunkle Mal war fast vollständig verblasst und verlor noch weiter an Deutlichkeit, je länger sie auf seinen Arm starrte.
„Komm", er stand schnell auf, zog sie mit sich, zauberte ihm und ihr mit einem Schnipsen wieder die Kleidung an und lief schnell, mit wehender Robe über die Ländereien, hoch zum Schloss.

Hermine hatte Mühe zu folgen und kam kurz nach ihm in Hogwarts an.
Sie sah das Ausmaß der Zerstörung, was die Todesser mit dem Schloss angerichtet hatten.
Sah die Leichen, die in dem Innenhof aufgebahrt wurden und die Freude und Fassungslosigkeit über Harrys Sieg wurde von tiefer Trauer unterbrochen.
Severus und Hermine gingen schweigend nebeneinander durch die Trümmer und sahen die zahllosen Körper, die sich Voldemort und seiner Armee entgegengestellt hatten um Hogwarts, ihr Leben und damit auch Harry zu schützen.
Sie schluckte und zitterte, langsam liefen sie in die Große Halle, in der eine Traube von Menschen um zwei bestimmte Körper stand. Hermine stoppte, sie kannte die Menschen, das hieße im Umkehrschluss, dass sie die Toten ebenfalls kennen würde.
Severus bemerkte ihre Angst, legte eine Hand an ihren Rücken und signalisierte ihr damit, dass sie nicht alleine dadurch musste. Hermine sah ihn an, dann ging sie weiter.

Sie hörte herzzerreißendes Weinen, die Tränen stiegen ihr bereits in die Augen und sie schluckte wieder, erkannte die Weasleys und Harry, Hagrid, McGonagall, Flitwick, Neville und Luna, sie atmete kurz durch, dann räusperte sie sich, die ganze Gruppe sah sie an, jedes Augenpaar war nass und gerötet, der Schmerz war an ihren Gesichtern ablesbar.
„Ich dachte du bist tot", schluchzte Molly, sprang auf und nahm sie stürmisch in die Arme, danach war Severus dran, der von so viel Sorge und Herzlichkeit überfordert schien.
„Harry?", Hermine kämpfte sich durch die Gruppe, er saß neben Ron, der furchtbar weinte und sich gar nicht mehr zu beruhigen schien. Dann sah sie, warum alle so traurig waren.

Fred war der Tote, Hermines Herz zog sich zusammen, die Dämme brachen und die Tränen rannen an ihrer Wange entlang, Harry stand auf und nahm sie in den Arm, er schloss die Augen als sich ihre Arme um ihn legten.
„Tonks hat es auch erwischt...", flüsterte er an ihr Ohr, was Hermine einen weiteren Stich versetzte.
Tonks hatte erst vor einiger Zeit ihren Sohn bekommen.
„Wo ist Remus?", fragte sie leise mit zitternder Stimme.
„Im Krankenflügel, er hatte einen Nervenzusammenbruch, wurde von Madame Pomfrey mit einem Beruhigungs- und Schlafzauber belegt.", meinte er als sie sich aus der Umarmung lösten.
Harry sah auf die Erde, dann nahm er ein Paar Schuhe war, die ihm sehr bekannt vorkamen und blickte auf. Severus stand immer noch recht nah an der Gruppe, Molly hatte sich derweil wieder ihren verbliebenen Kindern zugewandt.
Harry sah ihn an, Hermine musterte ihn, sie hatte Angst, dass Harry ihn angreifen würde, aber er tat etwas vollkommen anderes.

„Sie", meinte Harry und richtete sich zu seinem ehemaligen Professor.
„Harry ich-"
„Danke.... Für alles.", Harrys Augen füllten sich erneut mit Tränen , dann ging er zu ihm und umarmte ihn, Severus war wieder völlig überrumpelt, klopfte ihm auf den Rücken und errötete leicht.
„Das war meine Pflicht, nach allem... was ich falsch gemacht habe.", sagte er leise, als sie sich wieder lösten und sah beschämt zu Boden.
„Das ist vergessen.", versicherte Harry ihm.
Hermine freute sich, dass Harry ihm verzeihen konnte, auch wenn sie noch nicht genau wusste, was die Erinnerung preisgegeben hatte.

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