Kapitel 35: Beruhigung

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„Ich hab mich nicht selbst gewürgt..", sie zuckte mit den Schultern, sah ihn ratlos an, „jemand war da", sie hauchte die Erkenntnis, „jemand hat uns gesehen und war trotz Schutzbann so nah bei uns... irgendwer hat", sie fasste sich an ihren Hals, sah panisch zu Severus, dieser versuchte ruhig zu bleiben.
Es hatte keinen Sinn, wenn sie in Panik geraten würde, also versuchte er es zu verharmlosen.
„Vielleicht ist Remus uns gefolgt... wollte endlich bis zum Ende zugucken", er lachte leicht.
Hermine sah ihn verstört an, schlug ihm dann auf die Brust, „das ist nicht witzig Severus", sie schob sich an ihm vorbei aus der Dusche, wickelte sich schnell in ein Handtuch und rannte ins Schlafzimmer. Er seufzte, folgte ihr aus der Dusche, band sich ein Handtuch um die Hüfte.

„Hermine bitte..."
„Wie kannst du darüber Witze machen? Wer auch immer es war, er hätte mich umbringen können und dir wäre es noch nicht einmal aufgefallen.", sie verschränkte beleidigt die Arme vor die Brust, weigerte sich ihn anzusehen.
„Ich war darauf nicht vorbereitet, dass jemand im Wald wäre und uns gesehen hat, geschweige denn dich anfassen würde. Es tut mir leid!", er rutschte zu ihr, nahm ihre Hand und drückte sie, „es tut mir wirklich leid, wenn ich etwas gemerkt hätte..."
„Ich weiß... versprich mir, dass es nicht nochmal vorkommt ja?", sie wollte sich trotz ihrer Wut nicht mit ihm streiten, auch wenn es ihr Angst machte, dass jemand so nah unbemerkt an sie heran gekommen war.
„Ich halte meine Augen und Ohren offen", er küsste zur Versöhnung ihren Handrücken, sie streichelte über seine Wange, er rutschte etwas näher zu ihr und öffnete langsam und vorsichtig das Handtuch, das um ihren Körper gewickelt war, sie schlug ihm auf die Finger, er sah sie abwartend an.

„Ich glaube du hattest genug Spaß für heute...", sie stand vom Bett auf, ließ ihn mit einem zerknautschten Gesicht sitzen. Er atmete laut aus, ließ den Kopf in den Nacken fallen, spürte plötzlich eine zarte Hand an seinem Hals.
„Oder willst du, dass ich dich ein wenig würge", sie flüsterte an sein Ohr, in einer unheimlich erotischen Stimme, strich über seine Narbe und drückte ein wenig an seinem Hals, er sagte nichts, atmete schneller und wartete darauf, was sie machen würde.
Es ist immer wieder ein Abenteuer, dachte er und schmunzelte leicht, ließ den Kopf wieder in den Nacken fallen und genoss die Berührungen.
Er machte sich keinerlei Sorgen, sie konnte tun und lassen, was sie wollte.

„Soll ich dich würgen?", hauchte sie an sein Ohr, leckte über sein Ohrläppchen.
„Wenn du willst", flüsterte er, seine Stimme versagte, als sie zudrückte.
„Verdient hättest du es", sie strich mit ihrer Nase durch seine Haare.
Er schnaubte leicht, unter seinem Handtuch regte sich langsam, aber sicher wieder etwas.
Sie küsste seinen Nacken, verteilte hier und da ein paar Küsse auf seinem Rücken, sog seinen Duft tief ein, drückte wieder etwas mehr an seinem Hals. Sie legte ihre Wange auf seine Schulter und musterte ihn, er schien es wirklich zu genießen, dass sie ihn in der Hand hatte.
Hermine biss ihm hart in das Fleisch zwischen Hals und Schulter, er sah erschrocken und schmerzerfüllt zu ihr, sie grinste.
„Du kannst so böse sein", er knurrte, lehnte seinen Kopf zu ihrem und küsste sie leidenschaftlich.
„Das hab ich mir von dir abgeguckt.", nuschelte sie, zog seinen Kopf noch weiter zu ihrem und kratzte ihm über die Wange.
„Wenn du nicht aufhörst muss ich dir die Krallen schneiden...", er hielt ihre Hand fest, biss ihr leicht in die Finger, sie beobachtete ihn dabei mit einem faszinierten Funkeln in den Augen und einem leichten Lächeln auf den geöffneten Lippen.
Nach den kleinen Liebesbissen sah er sie wieder an, ihr Gesicht trug einen merkwürdigen Ausdruck, womit er nicht wirklich etwas anfangen konnte.
Hermine schüttelte seine Hand von ihrer, fasste sein Gesicht, drückte sich stürmisch auf ihn und verschloss ihre Lippen mit seinen, verwickelte ihn in einen sinnlichen Zungenkuss, sodass ihm fast der Atem weg blieb und er Sterne sah.

Er löste sich, sah sie an, als hätte er sie das erste Mal wirklich gesehen, als würde er ihr tief in die Seele schauen, stille Wasser sind tief, dachte er, wobei sie nie wirklich still ist..., er lachte über sich selbst.
„Lachst du mich aus?", fragte sie, strich vorsichtig über die Kratzstriemen und schmunzelte.
„Ich lache über mich", konkretisierte er.
„Niemand lacht über dich, auch nicht du selbst", strich ihm dabei eine Strähne nach hinten, so schnell wie die erotische Hitze zwischen ihnen aufgetreten war, so schnell wurde sie in eine liebevolle Aura umgewandelt.
„Du hast recht, ich hatte heute schon genug Spaß... lass uns einfach schlafen", schlug er vor, streichelte sanft mit den Fingerspitzen über ihre Schulterblätter.
„Ist gut", sie gab ihm einen letzten Kuss, bettete dann ihren Kopf auf seiner Brust und kuschelte sich weiter an ihn.
„Willst du dich nicht richtig hinlegen?", er lachte, suchte ihren Blick.
„Ich liege sehr bequem hier", er konnte das Lächeln an seiner Brust spüren, legte einen Arm um sie, die anderen unter seinem Kopf und genau in dieser Position schliefen die beiden schlussendlich ein, wurden am nächsten Tag erst spät wach.
*

Das neue Jahr hatte angefangen, das hieße im Umkehrschluss, dass sie so geliebten Ferien ebenfalls bald ein Ende finden und der Unterricht wieder anfangen würde, den letzten freien Tag verbrachten sie in Spinners End, es war Severus Geburtstag.
„Warum müssen wir meinen Geburtstag feiern? Wir haben deinen auch nicht gefeiert!", knurrte er, er hasste es Älter zu werden und das auch noch zu feiern.
„Weil ich es so sage", gab sie wie selbstverständlich zurück, was für ihn nicht wirklich einleuchtend war.
„Da wir nicht verheiratet sind hast du mir überhaupt nichts zu sagen", er zog eine Augenbraue nach oben.
„Du würdest also auf mich hören, wenn wir verheiratet wären.... Interessant.", Hermine beugte sich zu ihm, kniff ihm leicht in die Wange, „deck trotzdem bitte den Tisch Mr Granger... Harry und Ginny sollten gleich hier sein."
Severus grummelte sich seine Beschwerden und Anmerkungen unverständlich in seinen nicht vorhandenen Bart, Hermine konnte so etwas wie „ich werde garantiert nicht Granger heißen", hören und lachte, dann klopfte es schon an der Tür.
Hermine ließ seine Gäste eintreten, Ginny stürmte sofort zu Severus, Harry hinterher, „Alles Gute und Liebe zum-"
„Ein weiteres Wort und ihr könnt wieder gehen.", knurrte er.
„Severus...", Hermine schüttelte lachend den Kopf.
„Alles Gute und Liebe", Ginny zuckte nickend mit den Schultern, überreichte ihm das Geschenk und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange, der ihn sehr an Molly erinnerte.
Harry machte es da schon besser, er drückte ihn kurz und klopfte ihm auf den Rücken.
„Schön, dass ihr hier seid", begrüßte Hermine ihre Freunde, „auch wenn es nicht so aussieht, aber er freut sich auch...", sie schmunzelte leicht zu ihm, er starrte böse zu ihr.
Sie setzte Harry und Ginny auf die Couch des Wohnzimmers, ging dann zu Severus.
„Zieh bitte nicht so ein Gesicht, man wird nur einmal 4-"
„Wenn du weitersprichst kannst du auch gehen.", knurrte er, sie lachte.
„Wenn du dich jetzt ein wenig zusammenreißt gehen wie vielleicht heute Nacht nochmal in den Wald", flüsterte sie an sein Ohr und biss ihm leicht in den Hals.
Er drehte sich schwungvoll zu Ginny und Harry und lächelte so freundlich, dass es fast schon unheimlich war, „kann ich euch etwas Gutes tun?", fragte er.
„Sei einfach normal Severus", Ginny lachte, sah kopfschüttelnd zu Hermine.

Sie aßen, tranken und lachten, es war ein schöner Abend, auch wenn Severus ihn am liebsten mit Hermine alleine verbracht hätte, es war schön ein Teil dieser Freundschaft zu sein, er fühlte sich wirklich integriert und aufgenommen, als wäre er schon jahrelang Hermines Partner.
„Schön, dass ihr da wart", er nahm Harry und Ginny zum Abschied nochmal in den Arm, wandte sich dann Hermine zu, als die Tür ins Schloss fiel.
Sie lächelte ihn an, schmiegte ihre Arme um seinen Hals, als er zu ihr kam und sie anfing zu küssen.
„Wir gehen nicht in den Wald", nuschelte sie während zwei Küssen.
„Ich wusste, dass du nur mit mir spielst", er zog die Augen zu Schlitzen, „aber ich verzeihe dir."
„Wie gütig von dir", sie löste sich von ihm, nahm seine Hand und zog ihn mit sich mit nach oben in Richtung Schlafzimmer.

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