Kapitel 30: Zu viel

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Hermine ging nachdenklich zum Haus zurück, öffnete die Tür und schloss sie wieder hinter sich.
„Wo warst du?", fragte Severus, als er gähnend die Treppe herunter kam.
„Ich hab der alten Dame von nebenan geholfen... du hast gar nicht gesagt, dass du sie kennst."
„Kennen ist zu viel gesagt, ich war als Kind ab und zu bei ihr-"
„Wenn sich deine Eltern gestritten haben... das hat sie mir erzählt.", sie sah traurig zu ihm.
„Es ist kein Geheimnis, dass meine Kindheit nicht so rosig war wie deine", ein kleines Lächeln flog über seine Züge.
„Sie sagte in deinen Augen konnte man die Narben eines Krieges ablesen... schreckliche Erinnerungen...", sagte Hermine wieder nachdenklich.
„Findest du nicht, dass sie Ähnlichkeiten mit Albus hat? Die beiden hätten sich bestimmt sehr gut verstanden.", meinte Severus, Hermine lachte und nickte.
Sie ging zu ihm und umarmte ihn, strich seine Haare zurück, ließ den Blick über sein Gesicht gleiten. Es war kein Anzeichen dieser dunklen Gedanken und Erinnerungen in ihnen zu finden, sie lächelte beruhigt.
„Ich wollte dir eigentlich Frühstück machen... aber... wenn du jetzt so vor mir stehst, hab ich eher Lust auf etwas anderes", sie biss sich auf die Unterlippe, strich über seinen nackten Oberkörper, er grinste, schob sie zum großen Tisch in der Küche und drückte sie darauf. Hermine legte sich auf das Holz, Severus schob ihre Beine nach oben, zog den Slip von ihrem Po und fing an sich an ihr zu reiben. Hermine schloss die Augen, sie genoss seine Berührungen, er legt seinen Phallus zwischen ihre Lippen, sie stöhnte leicht auf. Auch wenn sie schon dutzende Male mit ihm geschlafen hatte, die ersten Berührungen fühlten sich immer wieder aufs Neue wie im Rausch an.
Ein Rauschzustand, genau so würde sie ihre körperliche Liebe bezeichnen, sie rauschten jedes Mal in einen Zustand bar jeder Vernunft, jeder Überlegung.
Da waren einfach nur zwei Körper, die zu einem wurden und eine unaufhaltsame Lust, die über sie hineinbrach wie eine riesige Welle.
Severus war für Hermine wie eine rettende Insel, auf der sie Schutz suchen konnte, wenn ihr Leben oder eben die Lust zu hohe Wellen schlug. Er war für sie da, auf jegliche Art und Weise.

„Sieh mich an", forderte er leise, als er sich positionierte.
Sie öffnete die Augen, sah ihm tief in das Obsidian und keuchte, als er sich langsam, so unendlich langsam in sie drückte.
Nach einem wild-romantischen Akt auf dem Küchentisch frühstückten sie im Garten, die Sonne wärmte die Luft, die erfüllt von allerlei Blumen um sie schwirrte.
„Was nimmst du da?", fragte er, als Hermine eine kleine Tablette aus einem Blister drückte und sie sich in den Mund steckte.
„Drogen", sagte sie, Severus zog eine Augenbraue nach oben, Drogen wären wohl das letzte, was Hermine nehmen würde.
Sie lachte, „die Pille... eine Muggelerfindung zur Verhütung...", erklärte sie, als er sie perplex ansah.
„Ich weiß, was die Pille bewirkt, ich hab nur nie gesehen, dass du sie nimmst. Hast du nicht sonst Tränke genommen?", fragte er verwirrt.
„Wir schlafen so oft miteinander... ich kann nicht fünf Tränke an zwei Tagen nehmen", sie lachte wieder, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
„Aber... ist das denn eine sichere Methode?", wollte er besorgt wissen.
„Ach möchtest du doch noch kein Kind? Die Pille ist zu 99% sicher...", versicherte sie ihm, strich ihm eine Strähne nach hinten.
„Wenn du schwanger werden solltest würde ich mich auch freuen", ein seltsam ruhiges Lächeln legte sich auf sein Gesicht, „ich möchte nur, dass du glücklich bist."
Hermine setzte sich seitlich auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn, „du bist einfach hoffnungslos romantisch... du Held", die letzten Worte flüsterte sie wieder.

Sie verbrachten den ganzen Tag im Garten, Hermine fühlte sich wie Zuhause, es war ihr Zuhause, Severus war ihr Zuhause.
„Hast du eigentlich das Problem mit deinen Eltern gelöst?", fragte er aus dem Nichts heraus.
„Welches Problem?"
„Die genommenen Erinnerungen", er wickelte sich eine ihrer Locken um den Finger und musterte sie.
Ihre Miene erhellte sich etwas, „ja, es war schwer, aber ich hab es geschafft... aber sie sind in Australien geblieben."
Severus lächelte stolz, er wusste, dass sie es schaffen würde, sie war eine außergewöhnlich begabte Hexe, „vermisst du sie?"
„Schon, sie waren immer tolle Eltern, haben mich immer unterstützt. Sie sind sogar mit in die Winkelgasse gekommen, Arthur fand sie höchst interessant."
Severus lachte, Arthur und seine Muggelliebe, „Ich hätte sie dir gerne vorgestellt", sie lehnte sich wieder mehr an ihn, legte den Kopf an seinen Hals.
„Was spricht denn dagegen? Wir können doch eine Reise nach Australien machen wenn Ferien sind", er suchte ihren Blick, Hermine sah auf, lächelte glücklich und traurig zugleich, schmiegte sich an ihn.
„Warum hab ich nur fünf Jahre gewartet um zu dir zurück zu kommen?", es war mehr eine rhetorische Frage, die keiner Antwort bedurfte.
„Hauptsache du bleibst", flüsterte er, mehr zu sich, aber sie hörte es und lächelte wieder.

Als es langsam dunkel wurde zauberte Severus einige große flammende Fackeln um sie herum und erleuchtete damit den Garten, dazu gesellten sich viele kleine Glühwürmchen, sie setzten sich auf die großen Äste und Blätter der Steineiche, die wieder ein Stück gewachsen war.
„Können wir heute Nacht draußen bleiben?", fragte sie neugierig und lächelte.
„Nur wenn wir es auch bei Remus auch zu Ende bringen können", grinste er.
Hermine sah traurig auf seine Hand, die über ihren Arm strich.
„Remus wird sich wieder beruhigen, es wird vielleicht nur etwas dauern..."
„Ich glaube nicht, dass Remus je wieder wird wie früher... es ist zu viel passiert.", sie seufzte auf.
„Zu viel...", Severus suchte ihren Blick.
„Zu viel zwischen ihm und mir...", sie schluckte, „da gibt es etwas was ich dir sagen muss Severus...."
„Ich möchte es nicht hören.", sagte er schnell, fasste liebevoll um ihren Nacken, sie sah ihn perplex an, „Es ist nicht wichtig was war, wie oft du ihn bei irgendetwas erwischt hast oder weswegen ihr euch gestritten habt", er lachte leicht, „Remus wird sich beruhigen. Er liebt dich... aber wer tut das nicht.", die letzten Worte flüsterte er.
Hermine drehte sich zwischen seinen Beinen in seine Richtung, verschränkte die Beine hinter seinem Rücken, lehnte Brust an Brust an seinem Oberkörper und sah ihm tief in die Augen.
„Was ist los?", fragte er leise.
Sie legte beide Hände an sein Gesicht zog ihn zu sich und legte ihre Lippen auf seine, leckte über sie und drang in seinen Mund, verwickelte ihn in einen liebevollen sinnlichen Zungenkuss.
„Oh nicht hier", nuschelte er rau, als sie sich lösten, er strich über ihre Schultern, runter zu ihren Armen bis zu ihren Händen. Sie lachte leicht, dann stand sie auf hielt ihm ihre Hand hin und zog ihn hoch, „komm schon Tiger, wir gehen ins Bett"
„Tiger?! Ich bin keine Katze!", protestierte er.
„Dabei sind Tiger doch so anmutig und schön... und gnadenlose Raubtiere auf leisen Sohlen...", sie schmunzelte ihn an und legte den Kopf schief.
„Ich.bin.keine.Katze", wiederholt er dunkel und ging mit jedem Wort einen Schritt näher auf sie.
„Kommt mir aber ganz so vor", provozierte sie ihn weiter.
Er stoppte, das Schwarz seiner Augen wurde noch dunkler, er stierte sie an, Hermine schluckte, ging einen Schritt rückwärts, er folgte ihr. Nach ein paar Schritten spürte sie die Wand in ihrem Rücken und keuchte leise erschrocken auf, er grinste.
„Severus du böses Kätzchen", meinte sie halb lachend und drückte ihn leicht von sich weg.
„Dafür muss ich dir deinen Po versohlen", raunte er, legte seine Hände an ihre Hinterseite und griff herzhaft hinein.

Nachdem Severus sein Versprechen, des Po-Versohlens, eingehalten hatte wachten sie am nächsten Morgen tiefenentspannt nebeneinander auf.
Hermine streichelte Severus langsam wach und stellte hierbei wieder einmal fest, wie schön samtig seine Haut war unabhängig von den verblassten alten Narben an ihm. Sie lächelte, als er sie an sich drückte und ihre Haut liebkoste.
Beide wurden aus ihren verträumten Gedanken gerissen, als plötzlich ein großer Patronus-Hirsch im Schlafzimmer stand und sie ansah.
„Das ist doch Harrys Patronus...", Hermine zog die Augenbrauen zusammen, dann sprach der Hirsch.

Offenbarung || Echos Where stories live. Discover now