Kapitel 17: „Die Existenz geht der Essenz voraus"

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Kaum lag sie umgezogen im Bett klopfte es an ihrer Tür, sie stand genervt auf, stellte sich an die Tür und wartete.
„Was ist?", rief sie durch das Holz.
„Kann ich reinkommen?", es war Severus, „Bitte?"
Sie stöhnte genervt, öffnete einen Spalt weit die Tür, „was willst du?"
„Kann ich reinkommen?"
„Nein."
„Hermine bitte... ich mach das ungern auf dem Gang..."
„Ach, ich dachte du magst Zuschauer...", sie war aufgebracht und das sollte er ruhig merken.
„Der Alkohol... hat mich irgendwie ganz durcheinander gemacht.", gab er kleinlaut zu.
„Wie konntest du das machen Severus? Weißt du, wie ich mich gefühlt habe?", ihr Blick verriet alles. Sie schämte sich, sie war sauer und zu ihrem Verdruss leider auch ein wenig erregt gewesen.
„Du bist nun mal... ziemlich... attraktiv... ich kann sowas nicht auf dem Flur, kann ich reinkommen?", er schnaubte genervt aus.
„Nein!", damit schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu, ging wieder zu ihrem Bett und warf sich hinein.
Es klopfte noch ein-, zweimal, dann war es still. Wie konnte so ein schönes Wochenende so katastrophal enden?
Sie schloss die Augen, drehte sich auf die Seite und versuchte einzuschlafen.

Am Morgen wachte Hermine ziemlich gerädert auf, die Nacht war kurz und nicht wirklich erholsam.
Die beiden Männer spukten ihr immer noch im Kopf, sie stand auf, ging ins Badezimmer, machte sich frisch, zog sich an, wollte gerade ihre Räume verlassen und rannte fast in Remus, der mit erhobener Hand vor ihrer Tür stand.
„Oh... Remus... was gibt's?", sie errötete wieder leicht, das was gestern passiert war, war ihr sehr, wirklich sehr unangenehm.
„Ich...", er räusperte sich, „ich wollte mich bei dir entschuldigen... das, was ich gesagt habe..."
„War sehr respekt- und pietätlos...", stimmte sie zu.
„Zu meiner Verteidigung... der Rum war ziemlich stark und eure... Handlungen... ziemlich reizvoll.", sagte er leise, sah über ihr errötetes Gesicht.
Sie sah ihn fassungslos an, „ich habe dir nicht gesagt, dass du dir vier Gläser fast in einem Zug hinter die Binde kippen sollst", sagte sie aufgebracht, „und das andere... solltest du besser ganz schnell vergessen.", sie knallte ihre Tür zu und rannte nach unten in die Große Halle, in der Severus bereits auf seinem Platz saß und auf sie wartete.

„Hermine-", fing er an, wurde aber von Hermine unterbrochen.
„Halt deinen Mund. Ich will nicht mit dir reden...", sagte sie böse, setzte sich auf ihren Platz.
McGonagall sah der Situation perplex zu, ihr war schon aufgefallen, dass Severus und Hermine sich ausgezeichnet verstanden und viel Zeit miteinander verbrachten, es war ein offenes Geheimnis, dass sie ein Paar waren, aber, dass Hermine jetzt so aufgebracht war, konnte nichts Gutes bedeuten.
Severus musterte Hermine, dann betrat Remus die Halle und Hermine stocherte umso wütender in ihrem Essen umher.
Als der Werwolf am Tisch war, warf Severus ihm einen bösen Blick zu, „was hast du wieder gemacht, Lupin?"
„Ich? Wer konnte denn gestern seine Finger nicht bei sich behalten?", gab dieser böse zurück.
McGonagall glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, was ging nur zwischen ihren drei Professoren vor sich?
„Dir hat es doch gefallen, Lupin.", spottete Severus.
„Gefallen...", Remus schnaubte auf.
„Oder hättest du lieber selbst deine Finger in sie-"
„SPINNT IHR BEIDE JETZT VOLLKOMMEN?", brüllte Hermine und zog damit nicht nur die Blicke der beiden Männer auf sich, sondern auch die der gesamten Halle, inklusive des Kollegium.
„Ihr beide werdet euch eine gute Entschuldigung überlegen, ansonsten will ich keinen von euch mehr sehen.", knurrte sie bedrohlich leise zu Severus und Remus, „Habt ihr das verstanden? Und jetzt will ich von diesem peinlichen Abend nichts mehr hören, schon gar nicht vor den Schülern, ihr habt sie doch nicht mehr alle....", sie schüttelte den Kopf, schob ihr Essen von sich und ging zu ihren Unterrichtsräumen.

Eine ganze Woche lang bemühten sich die beiden, Remus musste zwischenzeitlich pausieren und die Vollmondnächte in der Heulenden Hütte verbringen, Severus versuchte Hermine mit Blumen, Pralinen, Tees, Massagen und Schmuck zu besänftigen, aber nichts davon schlug an.

Offenbarung || Echos Where stories live. Discover now