Kapitel 41: Unglaube

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Perplex sah er auf, vor ihm stand Hermine, ihre rehbraunen Augen lagen auf ihm, ein freudestrahlendes Lächeln lag auf ihren Lippen, die Haare locker um ihren Kopf.
Sie kam langsam auf ihn zu, schien von einem göttlichen Schleier umgeben zu sein, sie sah aus wie ein Engel.

Als sie vor ihm stand, hielt sie ihm eine Hand hin. Er konnte nichts sagen, war gefesselt von ihrem Anblick.
„Na komm schon", lachte sie.
Er nahm zitternd ihre Hand, sie war warm, sie war fest, sie war da. In völligem Unglauben saß er auf der Erde, wurde von ihr hochgezogenen.
Als er vor ihr stand, streichelte sie seine Wange und fiel ihm in die Arme. Er spürte den warmen Körper an sich, es prickelte, als sie sich gegen ihn drückte, als würde von ihr eine elektrische Spannung ausgehen, er legte seine Arme in Zeitlupe um sie, als hätte er Angst sie würde er jeden Moment wieder zu Staub werden. Er legte sein Gesicht in ihre Locken, nahm ihren Blumenduft auf, er noch genauso vorhanden wie früher.

Severus schloss die Augen, das alles war so surreal.
Sie war tot und doch war sie bei ihm.
Die Emotionen brachen über ihn herein, er konnte seine Gefühle nicht länger zurückhalten und weinte wieder, dieses Mal vor schier unendlichem Glück.
Hermine löste sich sanft und sah ihn an, sie lächelte gütig, zog sein Gesicht zu ihrem und küsste ihn. Selbst ihre Lippen waren warm und weich.
„Warum bist du so traurig?", flüsterte sie, als sie ihm tief in die Augen sah.
„Ich bin glücklich... ich dachte, ich hätte dich verloren.", sagte er rau, versuchte sich ein wenig zu beruhigen.
„Ich bin immer bei dir", sie lächelte, nahm seine Hand und zog ihn mit sich, ging mit ihm zurück durch den Wald zum Schloss.
Severus sah sie die ganze Zeit über an, achtete überhaupt nicht auf den Weg, den er gerade lief, er vertraute ihr, dass sie ihn zum richtigen Ort bringen würde, Hauptsache sie wäre dabei.

Als sie aus dem Wald traten und vor dem Schloss standen stoppte sie, lächelte und besah sich das Gebäude vor ihnen.
„Hogwarts ist so wunderschön.", ihre Stimme war sanft, klang melodisch. Severus folgte ihrem Blick und musste feststellen, dass sie recht hatte, Hogwarts war sein Zuhause, hier hatte er eigentlich die schönste Zeit seines Lebens gehabt.
„Gehen wir zu dir", schlug sie vor und zog ihn liebevoll weiter.
Sie gingen durch die Eingangshalle in die Kerker, Severus öffnete seine Tür und ließ sie eintreten, sie setzte sich auf seine Couch und sah zur Tür, „willst du dich nicht setzen?", sie lachte wieder.
Severus schloss die Tür, ging um die Couch und setzte sich neben sie, sah sie an, musterte sie.
Hermine sah auf seine Hand, sie war immer noch zu einer Faust geformt, legte ihre darauf und öffnete sie langsam.

„Der Stein der Auferstehung...", sie zog die Augenbrauen zusammen, „Harry dachte wohl er wäre im Wald gut aufgehoben..."
Der Stein der Auferstehung, er schlug sich innerlich vor die Stirn, natürlich, deswegen ist sie hier.
„Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war", sagte er leise, sein Gesicht war leer.
„Was meinst du?", sie sah ihn verwirrt an, „Du warst immer für mich da."
„Ich hab dich im Stich gelassen", er wandte den Blick ab, hatte wieder Tränen in den Augen.
„Du hast mich glücklich gemacht", sie strich über seinen Nacken, lehnte sich an seine Schulter, „ich hätte mir nichts besseres vorstellen können."
„Die ganzen Schmerzen, die du ertragen musstest...", er schüttelte den Kopf, versuchte den Kloß in seinem Hals herunter zu schlucken.
„Das ist vergessen. Es gibt keinen Schmerz mehr, nur noch Liebe und Licht.", Severus sah zu ihr, sie strahlte umso mehr, steckte ihn mit ihrer Güte an.
„Du weißt, dass du..."
„Tot bin", sie nickte, „ja."
Er schüttelte den Kopf, hielt sich die Hände vor das Gesicht und atmete tief ein und aus.
„Bleibst du bei mir?", wollte er fahrig wissen, er hatte Angst vor der Antwort.
„Immer", sie schmunzelte, gab ihm einen warmen Kuss auf die Wange, „du solltest dich hinlegen."
„Ich kann nicht schlafen. Diese Alpträume...", er schloss die Augen, öffnete sie aber wieder schnell, da er die schrecklichen Bilder wieder vor seinem inneren Auge hatte.
„Du wirst keine Alpträume haben, versprochen...", sie war so überzeugt davon, dass Severus es ihr fast glaubte, „Versprochen.", sie nahm seine Hand und zog ihn wieder mit sich in sein Schlafzimmer.

Er stoppte im Rahmen, sah in seine Hand auf den Stein, dann zauberte er ihn in eine kleine magische Barriere, zauberte eine Kette an ihn und hängte sich die Kette mit dem Stein um den Hals.
Zögerlich legte er sich hin, sie kuschelte sich an ihn, er hatte Angst davor die Augen zu schließen, zu schlafen, aber sie war bei ihm, vielleicht hatte sie recht und er würde von den Alpträumen verschont bleiben.
Er zauberte sich seine Robe aus und den Pyjama an, sie streichelte über seinen Bauch, küsste ihn liebevoll und strich über seine Augen.
„Schlaf", flüsterte sie in sein Ohr, küsste seinen Hals und legte den Kopf wieder auf seine Brust. Er legte seinen Arm um ihren Rücken, drückte sie an sich und versuchte ein wenig ängstlich Schlaf zu finden.

Schneller als ihm lieb war, war der nächste Morgen da.
Er wurde von sanften Berührungen an seiner Wange geweckt, sah müde zu der Quelle. Rehbraune Augen strahlten ihn an, ein liebevolles Lächeln lag auf ihren Lippen, sie beugte sich zu ihm und drückte ihre Lippen auf seine.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?", fragte sie freundlich.
„Seit Wochen das erste Mal wieder ohne Alpträume", gab er müde zurück.
„Du siehst auch schon wieder viel besser aus.... Du musst mehr schlafen. Versprichst du mir, dass du besser auf dich aufpasst?", sie sah ihn traurig an.
Er nickte mit einem schiefen Lächeln, sie grinste glücklich, sprang auf und lief zum Fenster.
„Es ist wunderbares Wetter, wir sollten gleich ein wenig spazieren gehen, vielleicht nach Hogsmeade..."
Er sah ihr mit einer hochgezogenen Augenbraue nach, wollte schon wieder seufzen als sie sich umdrehte, „aber zuerst gehen wir Duschen... und dann essen!", er lachte leicht, warf die Decke zur Seite und stand auf, ging zu ihr, hob sie auf seine Arme und brachte sie mühelos in die Dusche.

Sie küssten sich, fassten sich an, Severus ließ seine Hände über ihren kompletten Körper fahren, küsste ihn, nahm ihren Duft in sich auf, besah sich die makellose und intakte Haut, Hermine tat es ihm gleich.
„Du hast mir so gefehlt", hauchte er an ihr Ohr, fasste an ihren Nacken und küsste sie wieder, sie strich über seinen Unterkörper und lachte leicht, „das sehe ich auch."
Sie vereinten ihre Lippen wieder und drückten sich aneinander, Severus hätte nur zu gerne mit ihr geschlafen, war sich aber nicht sicher, ob das überhaupt möglich war und er diesen Schritt gehen sollte, er war hin und hergerissen.

Offenbarung || Echos Where stories live. Discover now